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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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der Vorhänge und achtete nicht auf das Staubwölkchen, das sich in der reglosen Luft bildete, sobald er den Stoff berührte. Entzückend. So schwer und mächtig und nichts daran billig, weder Gewebe noch Farbe noch die handgenähten Säume oder Borten.
    Das Gefühl zwischen seinen Fingern führte ihm vor Augen, dass er ein anständiges Haus für sich brauchte. Er überlegte, ob vielleicht dieses Sandsteinhaus in Frage käme. Laut Mr D gehörte es seit dreihundert Jahren der Gesellschaft der Lesser, nachdem es ein Haupt lesser erstanden hatte, der Vampire in der Nachbarschaft vermutete. Eine Garage mit zwei Stellplätzen führt auf eine Nebenstraße hinaus, also bot das Haus Privatsphäre, und etwas Hübscheres würde er auf absehbare Zeit nicht finden.
    Grady kam herein, das Handy am Ohr, auf dem letzten Abschnitt seines rastlosen Wanderweges, den er in den letzten zwei Stunden etabliert hatte. Seine Stimme hallte von der hohen, stuckverzierten Decke wider.
    Mit dem richtigen Antrieb durch Adrenalin hatte der Kerl die Namen von sieben Dealern ausgespuckt und sie nacheinander angerufen, um Treffen zu erbetteln.
    Lash schielte auf Gradys krakelige Liste. Ob diese Leute brauchbar waren, musste sich erst noch erweisen, aber einer war sicher Gold wert. Der siebte Name auf der Liste, schwarz eingekringelt, war Lash bekannt: der Reverend.
    Alias Rehvenge, Sohn des Rempoon. Inhaber des ZeroSum.
    Alias der Platzhirsch, der Lash aus dem Club geworfen hatte, weil er hier und da mal ein paar Gramm verkauft hatte. Scheiße, Lash konnte nicht glauben, dass er nicht früher auf ihn gekommen war. Natürlich stand Rehvenge auf dieser Liste. Zur Hölle, er war der Hauptstrom, der alle
Nebenarme speiste, der Kerl, mit dem die kolumbianischen und chinesischen Produzenten direkt verhandelten.
    Das machte die Sache noch viel interessanter.
    »Okay, bis dann also«, verabschiedete sich Grady gerade. Als er auflegte, blickte er zu Lash herüber. »Die Nummer vom Reverend habe ich nicht.«
    »Aber du weißt, wo du ihn finden kannst, nicht wahr.« Kunststück. Vom Dealer über den User bis hin zur Polizei wusste jeder im Drogenmilieu, wo der Kerl abhing. Darum war es auch ein Wunder, dass man den Club nicht längst geschlossen hatte.
    »Da gibt es ein Problemchen. Ich habe Hausverbot im ZeroSum. «
    Willkommen im Club. »Wir finden eine Lösung.«
    Obwohl sie für diesen Deal keinen Lesser reinschicken konnten. Dafür brauchten sie einen Menschen. Oder sie lockten Rehvenge aus seiner Höhle, doch das wäre wahrscheinlich schwierig.
    »War das alles?«, fragte Grady und blickte sehnsuchtsvoll zur Haustür wie ein Hund, der dringend pissen musste.
    »Du sagtest doch, du müsstest untertauchen.« Lash lächelte und ließ die Fänge blitzen. »Also gehst du mit meinen Männern zu ihrem Haus.«
    Grady widersprach nicht. Er nickte nur und verschränkte die Arme vor seiner bescheuerten Adlerjacke. Seine Unterordnung war zu gleichen Teilen seinem Charakter, seiner Angst und seiner Erschöpfung zu verdanken. Offensichtlich dämmerte ihm, dass er viel tiefer in der Scheiße steckte, als anfänglich vermutet. Lashs Fänge hielt er sicherlich für ein kosmetisches Accessoire, aber jemand, der sich als Vampir ausgab, konnte mitunter genauso tödlich und gefährlich sein wie ein echter Blutsauger.
    Die Schwingtür zur Küche öffnete sich, und Mr D kam
mit zwei eckigen, in Zellophan gewickelten Päckchen herein. Sie waren jeweils kopfgroß, und vor Lashs Augen ratterten die Dollarzeichen nur so durch, als der Lesser sie ihm brachte.
    »Die waren hinten in der Verkleidung versteckt.«
    Lash holte sein Schnappmesser heraus und piekste kleine Löcher in die Folie. Ein kurzes Lecken des weißen Pulvers, das zutage kam, entlockte ihm erneut ein Lächeln. »Gute Qualität. Das machen wir zu Geld. Du weißt, wohin damit.«
    Mr D nickte und verschwand wieder in der Küche. Als er zurückkam, befanden sich die anderen zwei Jäger bei ihm, und Grady war nicht der Einzige, der erschlagen aussah. Lesser mussten alle vierundzwanzig Stunden Reserven tanken, und nach letzter Zählung waren sie seit ungefähr achtundvierzig Stunden unterwegs. Selbst Lash, der tagelang durchpowern konnte, fühlte sich matt.
    Zeit, sich aufs Ohr zu hauen.
    Er stand auf und zog sich den Mantel an. »Ich fahre den Mercedes. Mr D, du sitzt hinten und passt auf, dass Grady Spaß an der Fahrt hat. Ihr anderen nehmt die Schrottkarre.«
    Sie ließen den Lexus in der Garage zurück; die

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