Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
brauchst? In deiner Akte stand keine Diagnose.«
    »Wahrscheinlich, weil Havers mich schon so lange behandelt.«
    Ehlena lachte verlegen. »Das ist es wahrscheinlich.«
    Verdammt, was sollte er ihr nur sagen.

    Seine Symphathen seite sagte, egal, lüg einfach. Das Problem war nur, dass sich wie aus dem Nichts eine zweite Stimme in seinem Kopf meldete, eine, die neu und leise war, aber unüberhörbar. Weil er jedoch keine Ahnung hatte, was sie zu bedeuten hatte, folgte er der alten Routine.
    »Ich leide unter Parkinson. Beziehungsweise dem Pendant für Vampire.«
    »Oh... das tut mir leid. Deshalb brauchst du also auch den Stock.«
    »Mein Gleichgewichtssinn ist beeinträchtigt.«
    »Aber das Dopamin scheint zu wirken. Du zitterst fast gar nicht.«
    Die leise Stimme in seinem Kopf verwandelte sich in einen seltsamen Schmerz in seiner Brust, und für einen Moment ließ er alle Tarnung fahren und sagte einfach die Wahrheit: »Ich weiß nicht, was ich ohne dieses Medikament machen würde.«
    »Bei meinem Vater haben die Medikamente Wunder gewirkt.«
    »Bist du allein für ihn verantwortlich?« Als sie Hm-hm machte, fragte er: »Wo ist der Rest deiner Familie?«
    »Wir sind nur zu zweit.«
    »Dann trägst du eine höllische Last.«
    »Na ja, ich liebe ihn. Und wäre es andersrum, würde er das Gleiche für mich tun. Das tun Eltern und Kinder eben füreinander.«
    »Nicht unbedingt. Offensichtlich kommst du aus einer guten Familie.« Bevor er sich bremsen konnte, fuhr er fort: »Aber deshalb bist du wahrscheinlich so einsam, oder? Du hast ein schlechtes Gewissen, wenn du ihn länger als eine Stunde alleine lässt, aber wenn du immer zu Hause bleibst, zieht das Leben an dir vorbei. Du bist gefangen und könntest manchmal schreien, aber du würdest nichts ändern.«
    »Ich muss Schluss machen.«
    Rehv kniff die Augen zu, der Schmerz in seiner Brust weitete sich wie ein Buschfeuer nach einer Trockenperiode über den ganzen Körper aus. Durch Willenskraft stellte er ein Licht an, als die Dunkelheit zu symbolträchtig für seine Existenz wurde.
    »Es ist nur... ich weiß, wie das ist, Ehlena. Nicht aus denselben Gründen... aber ich kenne das, wenn man sich ausgegrenzt fühlt. Du weißt schon, wenn man allen anderen zusieht, wie sie durchs Leben gehen... Ach verflixt, ist ja egal. Ich hoffe, du schläfst gut-«
    »So fühle ich mich oft.« Ihre Stimme war jetzt sanft und er war froh, dass sie ihn verstanden hatte, auch wenn er sich so wortgewandt wie ein Metzgerlehrling ausgedrückt hatte.
    Jetzt war er an der Reihe, verlegen zu werden. Er war es nicht gewöhnt, so zu reden. Und sich so zu fühlen, wie er es tat. »Hör zu, ich lass dich jetzt schlafen. Ich bin froh, dass du angerufen hast.«
    »Weißt du was... ich auch.«
    »Und, Ehlena?«
    »Ja?«
    »Ich glaube, du hast Recht. Vielleicht solltest du im Moment wirklich nichts mitirgendjemand anfangen.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Guten Tag.«
    Es gab eine Pause. »Guten... Tag. Moment -«
    »Was?«
    »Dein Arm. Was machst du mit deinem Arm?«
    »Mach dir keine Sorgen, das wird wieder gut. Aber danke der Nachfrage. Das bedeutet mir viel.«
    Rehv beendete als Erster den Anruf und legte das Handy auf die Nerzdecke. Er ließ das Licht an und schloss die Augen. Und schlief überhaupt nicht.

14
    Im Haus der Bruderschaft verabschiedete sich Wrath von der Hoffnung, dass es ihm in Sachen Beth in absehbarer Zukunft besser gehen könnte. Hölle, er konnte den ganzen nächsten Monat hier auf diesem Suhl hocken und sinnieren, aber davon würde ihm nur der Hintern einschlafen.
    Und in der Zwischenzeit setzten die Jungs im Flur Rost an und wurden unleidlich.
    Er öffnete die Flügeltür mit seinem Willen, und seine Brüder setzten sich wie ein Mann in Bewegung. Als er durch sein blassblaues Arbeitszimmer zu den großen, markanten Gestalten an der Balustrade blickte, erkannte er sie nicht an den Gesichtern, der Kleidung oder ihrem Ausdruck, sondern am Echo jedes einzelnen in seinem Blut.
    Die Zeremonien in der Gruft, die sie miteinander verbunden hatten, hallten nach, egal wie lange sie nun her waren.
    »Steht da nicht so rum«, brummte er, als die Bruderschaft zurückstarrte. »Ich habe diese beschissene Tür nicht geöffnet, um hier wie ein Zootier zu sitzen.«

    Die Brüder kamen mit ihren schweren Stiefeln rein – außer Rhage, der Flip-Flops trug, seine Standardausrüstung im Haus, egal zu welcher Jahreszeit. Dann nahmen sie ihre gewohnten Positionen ein, Z stand am Kamin, V und Butch

Weitere Kostenlose Bücher