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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ließen sich auf einer kürzlich verstärkten Couch mit Bleistiftbeinchen nieder. Rhage schlappte mit einer Serie von Flips und Flops zum Schreibtisch und drückte auf die Lautsprechertaste am Telefon. Dann tippte er auf den Tasten herum, um Phury an die Muschel zu bekommen.
    Keiner kommentierte die am Boden verstreuten Unterlagen. Keiner machte Anstalten, sie aufzuheben. Es war, als wäre die Unordnung gar nicht vorhanden, und Wrath war es am liebsten so.
    Als er die Tür mit seinem Willen schloss, dachte er an Tohr. Der Bruder war im Haus, nur ein paar Türen den Gang mit den Statuen hinunter, und dennoch war er in einem anderen Universum. Ihn einzuladen wäre zwecklos gewesen – oder eine Grausamkeit, wenn man bedachte, was sich in seinem Kopf abspielte.
    »Hallo?«, meldete sich Phury aus dem Lautsprecher.
    »Wir sind alle hier«, sagte Rhage, bevor er einen Lolli auspackte und zu einem hässlichen grünen Armsessel trottete.
    Das Ungetüm gehörte Tohr. Man hatte es zum Schlafen für John Matthew hergebracht, nachdem Wellsie ermordet worden und Tohrment verschwunden war. Rhage wählte diesen Sessel, weil es für seine Gewichtsklasse die sicherste Option war, neben Sofas mit Stahlgerüst.
    Als sich jeder an seinem Platz befand, wurde es still im Raum, mit Ausnahme von dem Geräusch von Hollywoods malmenden Kiefern auf dem Kirschlutscher in seinem Mund.
    »Ach Himmelherrgott noch einmal«, stöhnte Rhage
schließlich an seinem Lutscher vorbei. »Jetzt sag es uns einfach. Was es auch ist. Ich schreie bald. Ist jemand tot?«
    Nein, aber Wrath fühlte sich, als hätte er etwas umgebracht.
    Er wandte den Blick in Richtung Rhage, dann sah er die Brüder der Reihe nach an. »Ich werde dein Partner sein, Hollywood.«
    »Partner? Du meinst...« Rhage sah sich im Raum um, als wolle er sich vergewissern, dass die anderen es auch gehört hatten. »Du sprichst hier nicht von Romme, nehme ich an.«
    »Nein«, sagte Z ruhig. »Ich glaube nicht, dass er das tut.«
    »Heilige Scheiße.« Rhage holte einen zweiten Lutscher aus seinem schwarzen Fleecepulli. »Ist das legal?«
    »Jetzt schon«, murmelte V.
    Phury meldete sich aus dem Lautsprecher. »Moment, Moment, heißt das als Ersatz für mich?«
    Wrath schüttelte den Kopf, obwohl der Bruder ihn nicht sehen konnte. »Als Ersatz für eine Menge Leute, die wir verloren haben.«
    Auf einmal sprudelten alle los, als hätte man eine Dose Cola geöffnet. Butch, V, Z und Rhage fingen alle gleichzeitig an zu reden, bis eine blecherne Stimme das Geplapper unterbrach:
    »Dann will ich auch zurückkommen.«
    Alle blickten auf das Telefon, außer Wrath, der Z beobachtete, um seine Reaktion abzuschätzen. Zsadist hatte kein Probleme damit, Wut zu zeigen. Nie. Aber Besorgnis und Verunsicherung versteckte er wie loses Geld in Gesellschaft von Räubern. Und bei den Worten seines Zwillingsbruders schaltete er auf Verteidigungsmodus, verschloss sich komplett und zeigte keinerlei Regung.
    Klarer Fall, dachte Wrath. Der dickhäutige Bastard sorgte sich zu Tode.

    »Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«, fragte Wrath langsam. »Vielleicht ist Kämpfen im Moment nicht das Richtige für dich, mein Bruder.«
    »Ich habe seit fast vier Monaten nicht gekifft«, verteidigte sich Phury durch den Lautsprecher. »Und ich habe nicht vor, wieder Drogen zu nehmen.«
    »Stress macht so etwas nicht gerade leichter.«
    »Ach, aber hier auf meinem Hintern zu sitzen, während ihr euch in die Schlacht stürzt, vielleicht?«
    Großartig. Zum ersten Mal in der Geschichte würden König und Primal gemeinsam im Kampf stehen. Und warum? Weil die Bruderschaft aus dem letzten Loch pfiff.
    Diesen Rekord musste man erst einmal brechen. Das war, wie Fünfzig-Meter-Bauch-oben-Schwimmen in der Verlierer-Olympiade zu gewinnen.
    Himmel.
    Doch dann dachte Wrath an den toten Zivilisten. War das etwa besser? Nein.
    Er lehnte sich auf seinem zerbrechlichen Stuhl zurück und fasste Z scharf ins Auge.
    Als würde er den Blick fühlen, stieß sich Zsadist vom Kamin ab und lief im Arbeitszimmer umher. Sie alle wussten, woran er dachte: Phury nach einer Überdosis auf dem Badezimmerboden, das Spritzbesteck noch neben ihm auf den Kacheln.
    »Z?«, meldete sich Phury. »Z? Nimm den Hörer.«
    Als Zsadist mit seinem Zwillingsbruder sprach, verzog sich das Gesicht mit der gezackten Narbe zu einer solchen Grimasse, dass selbst Wrath den Zorn sehen konnte. Und der Ausdruck wurde nicht besser, als er sagte: »Ah-ha. Ja. Hm-hm. Ich

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