Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
dann ein willkommener Retter.
    Natürlich hätte Xhex diesen Job gerne übernommen, aber ihr war nicht zu trauen. Nicht mit der Prinzessin. Wenn Rehv ihr eine Sekunde den Rücken zuwandte, würde die Hütte einen neuen Innenanstrich haben – einen der abscheulichen Art.
    Wie immer parkte Rehv auf dem Parkplatz am Fuß des Berges. Es waren keine anderen Autos da, und er erwartete
auch nicht, dass jemand auf den Pfaden unterwegs war, die vom Parkplatz abgingen.
    Seine Sicht aus dem Fenster war rot und flach, und obwohl er seine Halbschwester hasste und ihren Anblick kaum ertrug und sich nur wünschte, ihre schmutzige, beschissene Angelegenheit könnte aufhören, war sein Körper nicht taub und kalt, sondern strotzte vor Leben und Kraft: In seiner Hose stand sein harter Schwanz parat für seinen Einsatz.
    Wenn er sich jetzt nur noch dazu überwinden konnte, aus dem Auto zu steigen.
    Er legte die Hand auf den Türgriff, konnte den Hebel aber nicht zurückziehen.
    So still. Nur das sanfte, klickende Geräusch des abkühlenden Bentleymotors störte die Stille.
    Aus unerfindlichem Grund dachte er an Ehlenas wundervolles Lachen, und das veranlasste ihn schließlich dazu, die Tür zu öffnen. Er steckte den Kopf aus dem Auto, gerade, als sich sein Magen zu einer Faust zusammenballte und er sich beinahe übergeben hätte. Als die Kälte seine Übelkeit vertrieb, versuchte er, Ehlena aus seinem Kopf zu verbannen. Sie war so rein und gut und freundlich, dass er es nicht ertrug, sie bei dem, war vor ihm lag, in seinem Kopf zu haben.
    Was ihn überraschte.
    Ursprünglich gehörte es nicht zu seiner Veranlagung, jemanden vor der grausamen Welt zu schützen, vor dem Tödlichen und Gefährlichen, dem Verdorbenen, Obszönen und Abstoßenden. Doch für drei Frauen in seinem Leben hatte er sich diese Instinkte angeeignet. Für die, die ihn geboren hatte, die, die er aufgezogen hatte wie sein eigenes Kind, und für die Tochter, die seine Schwester vor kurzer Zeit auf die Welt gebracht hatte, würde er alle Bedrohungen aus dem Weg schaffen, alles mit bloßen Händen töten,
was sie verletzte, und selbst die kleinste Gefahr aufspüren und zerstören.
    Und irgendwie war Ehlena durch ihre kleine Unterhaltung zu später Stunde ebenfalls auf diese sehr, sehr kurze Liste geraten.
    Was bedeutete, dass er sie aussperren musste. Zusammen mit den anderen dreien.
    Er war mit seinem Leben als Hure zurechtgekommen, denn er verlangte seiner Freierin einen teuren Preis ab. Außerdem hatte er nichts Besseres als Prostitution verdient, wenn man bedachte, wie sein wahrer Vater seine Mutter zu seiner Empfängnis gezwungen hatte. Aber mit Rehv war der Kampf zu Ende. Er allein ging in diese Hütte und brachte sich zu dem, was er tat.
    Das wenige Schützenswerte in seinem Leben musste weit, weit weg von dieser Sache bleiben, und deshalb musste er Ehlena aus Kopf und Herz verbannen, wenn er hierher kam. Später, wenn er wieder erholt war und geduscht und geschlafen hatte, konnte er sich wieder mit der Erinnerung an ihre karamellfarbenen Augen und ihren Zimtgeruch befassen und mit der Art, wie sie bei ihrem Gespräch wider Willen lachen musste. Doch jetzt verbannte er sie und seine Mutter und seine Schwester und seine geliebte Nichte aus dem Frontalhirn in einen separaten Bereich seines Hirns und schloss sie dort ein.
    Die Prinzessin versuchte jedes Mal, in seinen Schädel zu dringen, und er wollte nicht, dass sie etwas über die Leute erfuhr, die ihm etwas bedeuteten.
    Ein eisiger Windstoß knallte ihm beinahe die Tür an den Kopf. Rehv zog seinen Zobelmantel enger um sich, stieg aus und schloss den Bentley ab. Als er vom Parkplatz auf den Weg trat, knirschte die gefrorene Erde unter seinen Cole-Haan-Schuhen, hart und widerborstig.

    Eigentlich war der Park für dieses Jahr geschlossen. Eine Kette hing vor dem breiten Eingang des Wegs, der an der Bergkarte vorbei zu den Hütten führte, die man mieten konnte. Doch mehr noch als die Parkwächter würde das Wetter die Besucher fernhalten. Rehv stieg über die Kette, ging an den Besucherlisten zum Eintragen vorbei, die an einem Klemmbrett hingen, obwohl die Wege doch gesperrt waren. Rehv trug sich nie ein.
    Ja, denn menschliche Parkwächter brauchten nicht zu erfahren, was hier zwischen zwei Symphathen in einer der Blockhütten abging. Ganz bestimmt nicht.
    Wenigstens war der Wald im Dezember nicht so bedrängend eng, wenn die kahlen Äste der Eichen und Ahornbäume viel der sternenklaren Nacht durchließen. Die

Weitere Kostenlose Bücher