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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nackten Laubbäume wurden verhöhnt von ihren immergrünen Nachbarn mit dem stacheligen Blattwerk, eine kleine Revanche für das prahlerische Herbstlaub, mit dem sich die Kollegen bis vor kurzem geschmückt hatten.
    Rehv tauchte zwischen die Bäume ein und folgte dem Hauptweg, der nach und nach schmaler wurde. Kleinere Pfade bogen links und rechts davon ab, markiert mit groben Holzschildern mit Aufschriften wie Hobnob’s Walk, Lightening Strike, Summit Long und Summit Short . Er ging geradeaus weiter und atmete kleine Wölkchen aus. Das Knirschen seiner Loafers auf dem gefrorenen Boden erschien ihm übermäßig laut.
    Über Rehv strahlte der Mond, eine messerscharfe Sichel, die, nachdem der Symphath in ihm außer Rand und Band war, die Farbe der rubinroten Augen seiner Erpresserin hatte.
    Trez erschien in Form eines eisigen Hauchs, der den Pfad entlangblies.
    »He, mein Mann«, grüßte Rehv leise.

    Trezs Stimme wehte in seinen Kopf, als die Schattengestalt zu einer schimmernden Welle kondensierte. BRING ES SCHNELL HINTER DICH. JE FRÜHER WIR DIR GEBEN KÖNNEN, WAS DU DANN BRAUCHST, DESTO BESSER.
    »Es dauert, so lange es dauert.«
    JE FRÜHER, DESTO BESSER.
    »Wir werden sehen.«
    Trez verfluchte ihn, verwandelte sich zurück in einen kalten Windstoß und fegte außer Sichtweite.
    Tatsächlich wollte Rehv, so sehr er es hasste, hierher zu kommen, manchmal dennoch nicht wieder fort. Es machte ihm Spaß, die Prinzessin zu verletzen, und sie war eine exzellente Widersacherin. Schlau, schnell, grausam. Bei ihr konnte er seine dunkle Seite ausleben, und wie ein Läufer, der sich nach seinem Training sehnte, brauchte er die Übung.
    Außerdem war es vielleicht ähnlich wie mit seinem Arm: Der Verfall war ein gutes Gefühl.
    Bei der sechsten Abzweigung bog Rehvenge links auf einen Pfad ein, der nur noch breit genug für eine Person war, und bald schon kam die Blockhütte in Sicht. Im hellen Mondschein hatten die Balken die Farbe von Rosewein.
    Als er vor der Tür stand und die linke Hand nach dem hölzernen Riegel ausstreckte, dachte er an Ehlena und daran, dass sie sich die Mühe gemacht hatte, ihn wegen seines Armes anzurufen.
    Für einen flüchtigen Moment hatte er wieder ihre Stimme im Ohr.
    Ich verstehe nicht, warum du nicht auf dich achtgibst.
    Der Griff wurde ihm aus der Hand gerissen, als die Tür so schnell aufflog, dass sie gegen die Wand knallte.
    Die Prinzessin stand in der Mitte der Hütte, und alles an ihr – die leuchtend roten Roben, die Rubine an ihrem Hals
und die blutroten Augen – besaß die Farbe von Hass. Mit dem unscheinbaren Haar im Nacken hochgebunden, der blassen Haut und den lebendigen Albinoskorpionen, die sie als Ohrringe trug, bot ihr Bild ein vollendetes Horrorszenario, wie eine Kabuki-Puppe aus der Werkstatt des Bösen. Und sie war böse, ihre Dunkelheit spülte ihm in Wellen entgegen, sie strömte aus dem Zentrum ihrer Brust, selbst wenn sie sich nicht bewegte und ihr mondähnliches Gesicht keine Miene verzog.
    Auch ihre Stimme war schneidend wie eine Klinge. »Heute mal keine Strandszene in deinem Kopf? Nein, nein, nichts mit einer Strandschönheit heute.«
    Rehv verbarg Ehlena eilig, indem er sich eine stereotype Szene auf den Bahamas vorstellte, wie er sie vor Jahren in einer Fernsehwerbung gesehen hatte. Pärchen in Badebekleidung flanierten Hand in Hand über einen Traumstrand, wie ihn der Sprecher anpries. Das Bild war so lebhaft, dass es sich ausgezeichnet als Schutzhelm für die kleinen grauen Zellen eignete.
    »Wer ist sie?«
    »Wer ist wer?«, fragte er und kam herein.
    Die Hütte war warm, dank ihr, ein kleiner Trick molekularer Wirbel in der Luft, die durch ihren Ärger verstärkt wurden. Doch die von ihr erzeugte Hitze war keine wohlige Kaminwärme – sie glich den Hitzewallungen, die eine auszehrende Erkrankung mit sich brachte.
    »Wer ist die Vampirin in deinem Kopf?«
    »Nur ein Model aus der Fernsehwerbung, meine liebste Furie«, erwiderte er so geölt wie sie. Ohne ihr den Rücken zuzuwenden, schloss er leise die Tür. »Eifersüchtig?«
    »Um eifersüchtig zu sein, müsste ich mich bedroht fühlen. Und das wäre absurd.« Die Prinzessin lächelte. »Aber ich glaube, du musst mir ihren Namen sagen.«

    »Ist das alles, was du heute von mir willst? Reden?« Rehv ließ seinen Mantel auseinanderklaffen und umschloss seinen harten Schwanz und die schweren Hoden. »Normalerweise möchtest du mehr von mir.«
    »Das stimmt. Dein größter Vorzug ist deine Funktion als Dildo,

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