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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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der Alten Sprache.
    Gerade war Alix durch diese Tür gegangen, geleitet von Havers.
    Bitte... nicht Stephan. Bitte lass den Unbekannten nicht Stephan sein.
    Als ein Klagelaut durch die NUR-FÜR-PERSONAL-Tür drang, schloss sie die Augen und alles drehte sich.
    Sie war also doch nicht versetzt worden.

    Zehn Minuten später kam Alix heraus. Sein Gesicht war kalkweiß, die Augenpartie rot von all den fortgewischten Tränen. Havers war direkt hinter ihm und sah genauso erschüttert aus.
    Ehlena ging auf Alix zu und schloss ihn in die Arme. »Es tut mir so leid.«
    »Wie... wie soll ich es nur seinen Eltern sagen... Sie wollten nicht, dass ich hierherkomme... Oh, Gott...«
    Ehlena hielt den zitternden Vampir fest, bis er sich aufrichtete und sich mit beiden Händen über das Gesicht fuhr. »Er hat sich auf die Verabredung mit dir gefreut.«
    »Ich mich auch.«
    Havers legte Alix eine Hand auf die Schulter. »Willst du ihn mitnehmen?«
    Der Vampir blickte zurück zur Tür, und sein Mund wurde schmal. »Wir werden mit dem... Todesritual... anfangen wollen, aber...«
    »Soll ich ihn einhüllen«, fragte Havers sanft.
    Alix schloss die Augen und nickte. »Seine Mutter darf sein Gesicht nicht sehen. Es würde sie umbringen. Und ich würde es tun, nur...«
    »Bei uns ist er gut aufgehoben«, sagte Ehlena. »Du kannst dich darauf verlassen, dass wir ihn mit Achtung und Respekt behandeln.«
    »Ich glaube, ich könnte nicht...« Alix sah sich um. »Ist das schlecht von mir?«
    »Nein.« Sie hielt seine Hände. »Und ich verspreche dir, wir tun es mit Liebe.«
    »Aber ich sollte helf-«
    »Du kannst uns vertrauen.« Als der Vampir schnell blinzelte, führte Ehlena ihn sanft von der Tür der Leichenhalle weg. »Ich möchte, dass du in einem der Familienzimmer wartest.«

    Ehlena führte Stephans Cousin weg von der Leichenhalle und bis zu dem Gang, von dem die Patientenzimmer abgingen. Als eine andere Schwester vorbeikam, bat Ehlena sie, ihn in ein privates Wartezimmer zu bringen, dann kehrte sie zur Leichenhalle zurück.
    Bevor sie eintrat, atmete sie tief durch und straffte die Schultern. Als sie die Tür aufdrückte, war die Luft erfüllt von Kräuterduft, und Havers stand bei einer Leiche, die mit einem weißen Laken bedeckt war. Ehlena geriet ins Wanken.
    »Mein Herz ist schwer«, meinte der Arzt. »So schwer. Ich wollte nicht, dass der arme Junge seinen Cousin so sieht, aber er bestand darauf, ihn zu identifizieren, nachdem er die Kleidung wiedererkannt hatte. Er wollte ihn unbedingt sehen.«
    »Er brauchte die Gewissheit.« Ihr wäre es genauso gegangen.
    Havers hob das Laken an und faltete es auf der Brust. Ehlena schlug sich die Hand vor den Mund, um nicht laut aufzukeuchen.
    Stephans geschundenes Gesicht war fleckig und kaum wiederzuerkennen.
    Sie schluckte. Und schluckte noch einmal. Und noch ein drittes Mal.
    Liebste Jungfrau der Schrift, vor vierundzwanzig Stunden hatte er noch gelebt. Hatte gelebt, war in der Innenstadt gewesen und hatte sich auf das Treffen mit ihr gefreut. Dann hatte er einen falschen Weg eingeschlagen, und nun lag er hier auf diesem kalten Stahlbett, kurz davor, für sein Todesritual vorbereitet zu werden.
    »Ich hole die Wickel«, sagte Ehlena heiser, als Havers das Laken ganz entfernte.
    Die Leichenhalle war klein, besaß nur acht Kühleinheiten
und zwei Seziertische, aber sie war gut ausgerüstet und bestückt. Die zeremoniellen Wickelverbände wurden im Schrank am Schreibtisch verwahrt, und als sie die Tür öffnete, schlug ihr erneut der Duft von Kräutern entgegen. Die Leinenverbände waren sechs Zentimeter breit und wurden in zehn Zentimeter dicken Rollen aufbewahrt. Sie waren in einer Mischung aus Rosmarin, Lavendel und Meersalz getränkt und verströmten eigentlich einen angenehmen Geruch. Doch Ehlena wich trotzdem jedes Mal zurück, wenn ihr ein Hauch davon in die Nase drang.
    Tod. Es war der Geruch des Todes.
    Sie nahm zehn Rollen aus dem Schrank und stapelte sie in ihren Armen, dann kehrte sie zu Stephan zurück, der nun völlig entblößt dalag, nur ein Tuch über den Lenden.
    Einen Moment später kam Havers aus der Umkleide im hinteren Teil, in einer schwarzen Robe mit schwarzer Schärpe. Um den Hals trug er eine lange Silberkette, an der eine scharfkantige Klinge mit filigranen Mustern hing, deren Handgriff an den Ecken vom Alter geschwärzt war.
    Ehlena senkte den Kopf, während Havers die erforderlichen Gebete an die Jungfrau der Schrift richtete und um ein sanftes Eintreten in den

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