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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schleier für Stephan bat. Als der Arzt geendet hatte, reichte sie ihm die erste der duftenden Rollen, und sie begannen mit Stephans rechter Hand, wie es sich gehörte. Behutsam und sanft hielt sie den kalten, grauen Arm hoch, während Havers ihn fest umwickelte und zweifach mit den Leinenstreifen einband. Als sie sich zu seiner Schulter hochgearbeitet hatten, gingen sie zum rechten Bein über. Als Nächstes kam die linke Hand, der linke Arm und das linke Bein.
    Als der Lendenschurz angehoben wurde, wandte sich Ehlena ab, wie es sich für Frauen gehörte. Bei einem weiblichen Leichnam wäre das nicht nötig gewesen, in diesem
Fall hätte sich ein männlicher Assistent aus Respekt abgewandt. Nachdem die Hüften umwickelt waren, wurde der Torso bis zur Brust eingehüllt und die Schultern bedeckt.
    Mit jedem neuen Wickeln des Verbandes drang der Kräutergeruch erneut in ihre Nase, bis sie glaubte, ersticken zu müssen.
    Oder vielleicht war es auch nicht der Geruch. Vielleicht waren es die Gedanken in ihrem Kopf. Wäre er ihre Zukunft gewesen? Hätte sie seinen Körper kennengelernt? Hätte das ihr Hellren sein können, der Vater ihrer Kinder?
    Fragen, die nun niemals beantwortet werden würden.
    Ehlena runzelte die Stirn. Nein, tatsächlich waren sie alle beantwortet worden.
    Und jede einzelne davon mit einem Nein.
    Als sie dem Arzt die nächste Rolle reichte, fragte sie sich, ob Stephan ein erfülltes, zufriedenes Leben gehabt hatte.
    Nein, dachte sie. Er war geprellt worden. Total geprellt.
    Betrogen.
    Das Gesicht wurde als Letztes umwickelt, und sie hob Stephans Kopf an, während der Arzt den Stoff langsam Runde für Runde nach oben bewegte. Ehlena atmete schwerfällig und gerade, als Havers die Augen bedeckte, kullerte eine Träne aus ihren Augen und fiel auf den weißen Verband.
    Havers legte ihr kurz die Hand auf die Schulter und beendete dann die Arbeit.
    Das Salz im Gewebe diente als Siegel, damit keine Flüssigkeiten durch das Gewebe sickerten, außerdem konservierte das Mineral den Leib für die Beisetzung. Sinn der Kräuter war es natürlich, in der kurzen Zeit Gerüche zu übertünchen, doch sie standen auch symbolisch für die Früchte der Erde und den Kreislauf von Wachstum und Tod.
    Mit einem Fluch ging Ehlena zurück zum Schrank und holte ein schwarzes Leichentuch heraus, mit dem sie und
Havers Stephan umhüllten. Das Schwarz der Außenseite symbolisierte das fehlbare sterbliche Fleisch, das innere Weiß die Reinheit der Seele und das Strahlen im ewigen Heim des Schleiers.
    Ehlena hatte einmal gehört, dass die Rituale neben dem praktischen Nutzen eine wichtige Funktion besaßen. Angeblich halfen sie beim seelischen Heilungsprozess, aber als sie jetzt neben Stephans Leiche stand, empfand sie das als totalen Humbug. Es war ein unechter Abschluss, ein jämmerlicher Versuch, ein grausames Schicksal mit süßen Düften zu vertuschen.
    Nichts als ein frischer Überwurf auf einem blutbesudelten Sofa.
    Einen Moment lang standen sie schweigend bei Stephans Leiche, dann schoben sie die Rollbahre hinten aus der Leichenhalle und in das Tunnelsystem, das zu den Garagen führte. Dort schoben sie Stephan in einen der vier Krankenwagen, die nach menschlichem Vorbild gestaltet waren.
    »Ich fahre die beiden zum Haus seiner Eltern«, erklärte Ehlena.
    »Soll Sie noch jemand begleiten?«
    »Ich glaube, Alix ginge es besser ohne weiteres Publikum.«
    »Aber Sie werden aufpassen? Nicht nur auf die beiden, sondern auch auf sich selbst?«
    »Ja.« Jeder Krankenwagen hatte eine Pistole unter dem Fahrersitz und der Umgang damit war eine der ersten Dinge gewesen, die Catya Ehlena in der Klinik gezeigt hatte: Ehlena war also auf alles vorbereitet.
    Als sie und Havers die Hecktüren des Krankenwagens schlossen, schielte Ehlena zum Tunneleingang. »Ich glaube, ich gehe über den Parkplatz zur Klinik zurück. Ich brauche etwas frische Luft.«

    Havers nickte. »Ich schließe mich an. Ich glaube, auch ich brauche Luft.«
    Zusammen traten sie in die kalte, klare Nacht.
     
    Als braver Lustknabe machte Rehv alles, was sie von ihm verlangte. Die Tatsache, dass er grob und unsanft vorging, war ein Zugeständnis an seinen freien Willen – und doch auch Grund dafür, warum es der Prinzessin so gut gefiel.
    Als es vorbei war und sie beide erschöpft waren – sie von ihren vielen Orgasmen, er von dem Skorpiongift, das tief in seinen Blutstrom gedrungen war -, lagen diese verdammten Rubine immer noch dort, wo er sie hingeworfen hatte. Auf

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