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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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dem Boden.
    Die Prinzessin lehnte am Fenstersims und keuchte atemlos, ihre viergliedrigen Finger gespreizt, höchstwahrscheinlich, weil sie wusste, dass er sich davor ekelte. Er stand schwankend am anderen Ende der Hütte, so weit von ihr entfernt wie möglich.
    Als er nach Atem rang, widerte ihn der Geruch nach schmutzigem Sex an, der in der Hütte hing. Außerdem klebte ihr Geruch an ihm, umhüllte ihn, erstickte ihn so sehr, dass ihm selbst mit dem Symphathen- Blut in den Adern zum Kotzen zumute war. Vielleicht war es aber auch schon das Gift. Wer zum Teufel wusste das schon.
    Eine ihrer knochigen Hände hob sich und zeigte auf den Samtbeutel. »Heb. Sie. Auf.«
    Rehv schaute ihr fest in die Augen und schüttelte langsam den Kopf.
    »Du solltest besser zurück zu unserem Onkel«, krächzte er heiser. »Sicher wird er misstrauisch, wenn du zu lange weg bist.«
    Damit hatte er ins Schwarze getroffen. Der Bruder ihres gemeinsamen Vaters war ein berechnender, argwöhnischer
Psychopath. Genau wie sie beide. Alle in der Familie, wie man sagte.
    Die Roben der Prinzessin hoben sich vom Boden und schwebten auf sie zu. Als sie neben ihr in der Luft hingen, holte sie eine breite, rote Schärpe aus einer Innentasche heraus, schlang sie sich zwischen den Beinen hindurch und umwickelte ihr Geschlecht, so dass sie seinen Samen in sich behielt. Dann zog sie sich an und verdeckte das von ihm zerrissene Gewand, indem sie es unter einer weiteren Schicht verbarg. Der goldene – oder zumindest schloss er aus der Art, wie er das Licht reflektierte, auf Gold – Gürtel war als Nächstes dran.
    »Grüße meinen Onkel«, grinste Rehv süffisant. »Oder auch... nicht.«
    »Heb... sie... auf.«
    »Du wirst dich entweder nach diesem Beutel bücken, oder er bleibt hier.«
    Aus den Augen der Prinzessin blitzte ihm die Art von Boshaftigkeit entgegen, die es so lustig machte, mit Mördern zu spielen, und sie funkelten sich eine lange, feindselige Minute hindurch an.
    Die Prinzessin gab nach. Wie er es vorhergesagt hatte.
    Zu seiner unermesslichen Befriedigung holte sie den Beutel, und bei dieser Kapitulation wäre er fast noch einmal gekommen: Sein Stachel drohte auszufahren, obwohl es nichts gab, an dem er sich festhalten konnte.
    »Du könntest König sein«, sagte sie, und streckte die Hand aus. Der Samtbeutel mit den Rubinen hob sich vom Boden. »Töte ihn, und du könntest König sein.«
    »Ich töte dich und könnte glücklich sein.«
    »Du wirst niemals glücklich sein. Du bist eine ganz eigene Spezies und lebst ein verlogenes Leben unter Minderwertigen.« Sie lächelte, und ehrliche Freude stand in ihrem Gesicht.
»Außer hier bei mir. Hier kannst du ehrlich sein. Bis nächsten Monat, mein Geliebter.«
    Mit ihren abstoßenden Händen hauchte sie ihm einen Kuss zu und löste sich auf, wie vorher sein Atem vor der Hütte, aufgezehrt von der dünnen Nachtluft.
    Rehvs Knie knickten ein, und er stürzte zu Boden, ein Häufchen Elend. Als er auf den rauen Planken lag, spürte er alles: Die zuckenden Muskeln seiner Oberschenkel, das Kitzeln an der Eichel, während sich die Vorhaut wieder darüber schob, der krampfhafte Schluckreiz durch das Skorpiongift.
    Als die Wärme aus der Hütte verflog, überkam ihn die Übelkeit in einer stinkenden, öligen Welle. Sein Magen verkrampfte sich zu einer Faust und sein Hals zog sich spastisch zusammen. Der Würgreflex gehorchte, und er öffnete den Mund, aber nichts kam heraus.
    Er war schlau genug, vor seinen Dates nicht zu essen.
    Trez kam so leise durch die Tür, dass Rehv seinen Freund erst bemerkte, als dessen Stiefel in seinem Gesichtsfeld erschienen.
    »Schaffen wir dich hier raus«, sagte der Maure freundlich.
    Rehv wartete darauf, dass der Würgreflex nachließ, um sich vom Boden abzustützen. »Ich werde... mich anziehen.«
    Das Skorpiongift schoss durch sein zentrales Nervensystem und blockierte seine Neuronenautobahnen. Es wurde zu einer peinlichen Demonstration von Gebrechlichkeit, als er sich zu seiner Kleidung schleppte. Leider musste das Antiserum im Auto bleiben, weil die Prinzessin es sonst gefunden hätte, und mit dem Eingeständnis einer solchen Schwäche hätte er sich ans Messer geliefert.
    Trez verlor die Geduld. Er ging zu dem Kleiderhaufen
und schnappte sich den Mantel. »Zieh einfach nur den an, damit wir dich behandeln können.«
    »Ich... ich ziehe mich an.« Es war der Stolz der Hure.
    Trez fluchte und kniete sich mit dem Mantel nieder. »Himmel nochmal, Rehv -«
    »Nein -«

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