Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
sein Gewicht und musste seine Angriffshaltung aufgeben. Als Wrath die letzten Meter überwand, warf er einen zweiten Hira Shuriken und dann noch einen dritten, so dass sich der Lesser ducken musste.
    Der Blinde König dematerialisierte sich direkt auf den Mistkerl und attackierte ihn von oben, die Fänge entblößt, um sie in den Nacken seines Gegners zu rammen. Die beißende Süße des Lesser bluts war der Geschmack des Triumphs, und der Siegerchor ließ nicht lange auf sich warten, als Wrath die Oberarme des Mistkerls ergriff.
    Es krachte. Zweimal.
    Der Lesser schrie, als beide Schultern ausgerenkt wurden, doch der Schrei drang nicht weit, weil Wrath ihm die Hand auf den Mund presste.
    »Das war nur zum Aufwärmen«, zischte Wrath. »Es ist wichtig, sich vor dem Training zu lockern.«
    Der König warf den Jäger zu Boden und starrte ihn einen Moment lang an. Hinter der Panoramasonnenbrille waren Wraths schwache Augen stärker als gewöhnlich, weil Adrenalin durch seine Adern schoss und seine Sicht schärfte. Was gut war. Er musste sehen, was er tötete, aber das hatte nichts damit zu tun, dass er sich der Genauigkeit eines tödlichen Schlags vergewissern musste.
    Als der Lesser nach Luft schnappte, glänzte seine Gesichtshaut unwirklich wie Plastik - als hätte man die Schädelstruktur mit dem Zeug ausgepolstert, aus dem man Getreidesäcke machte – und die Augen traten hervor. Die Kreatur stank süßlich wie ein überfahrenes Tier am Straßenrand in einer heißen Nacht.
    Wrath löste die Stahlkette, die unter der Achsel seiner Lederjacke hing, und entrollte die glänzenden Glieder. Dann
hielt er die schweren Gewichte in der rechten Hand, umwickelte seine Faust damit und verbreiterte so die harte Kontur der Knöchel.
    »Bitte lächeln.«
    Wrath schlug dem Jäger aufs Auge. Einmal. Zweimal. Dreimal. Seine Faust war ein Rammbock, und die Augenhöhle gab schließlich nach wie eine Schwingtür. Mit jedem krachenden Schlag spritzte schwarzes Blut empor und benetzte Wraths Gesicht, die Jacke und die Sonnenbrille. Er spürte den Blutnebel, trotz all des Leders, das er trug, und er wollte mehr.
    Bei einem solchen Festmahl konnte er nie genug bekommen.
    Mit einem harten Lächeln ließ er die Kette von seiner Faust gleiten, und sie fiel mit einem klirrend metallischen Lachen auf den schmutzigen Asphalt, als hätte es ihr genauso viel Vergnügen bereitet wie ihm. Doch der Lesser unter ihm war nicht tot. Obwohl er ohne Zweifel heftige Hirnblutungen hatte, würde er überleben, denn es gab nur zwei Möglichkeiten, einen Jäger zu töten.
    Eine davon war, dem Lesser einen der schwarzen Dolche in die Brust zu rammen, die die Brüder stets in einem Brusthalfter bei sich trugen. Damit schickte man die Biester zurück zu Omega, ihrem Schöpfer, aber das war nur eine vorübergehende Lösung, denn das Böse würde diese Essenz verwenden, um den nächsten Menschen in eine Mordmaschine zu verwandeln. Das war kein Tod, sondern ein Aufschub.
    Die andere Möglichkeit war endgültig.
    Wrath zog sein Handy heraus und wählte. Als sich eine tiefe Männerstimme mit Boston-Akzent meldete, sagte er: »Achte Ecke Trade Street. Drei weniger.«
    Die Antwort von Butch O’Neal alias Dhestroyer, aus der Linie
von Wrath, Sohn des Wrath, war wie immer zurückhaltend. Echt besonnen. Locker. Offen für Interpretation:
    »Oh Mann, so eine Scheiße. Willst du mich verarschen? Wrath, du musst mit diesen Streifzügen aufhören. Du bist jetzt König. Du bist kein Bruder me-«
    Wrath klappte das Handy zu.
    Ganz genau. Die andere Möglichkeit, sich eines Lesser zu entledigen, die endgültige Lösung, würde in fünf Minuten hier sein. Zusammen mit seiner übergroßen Klappe, leider.
    Wrath ließ sich auf die Hacken zurücksinken, rollte die Kette wieder ein und blickte zu dem Quadrat Nachthimmel auf, das zwischen den Häuserdächern sichtbar war. Jetzt, wo sich das Adrenalin verflüchtigte, konnte er gerade noch die dunkel aufstrebende Masse der Gebäude vor dem flächigen Universum ausmachen, und er kniff die Augen zusammen.
    Du bist kein Bruder mehr.
    Den Teufel auch war er das nicht. Das Gesetz konnte ihn mal. Sein Volk brauchte ihn nicht nur als Schreibtischhengst.
    Mit einem Fluch in der Alten Sprache machte er sich wieder an die Routinearbeit und durchsuchte Jacke und Hose des Jägers nach irgendeiner Form von Ausweis. In einer Gesäßtasche fand er ein dünnes Portemonnaie mit einem Führerschein und zwei Dollar -
    »Ihr hieltet... ihn für einen von

Weitere Kostenlose Bücher