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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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einmal blasen oder ficken blechen würde, oder vielleicht tausend für beides, seine Frau nicht mit dieser Begierde ansah. Er wusste nichts über Marie-Terese, ahnte nicht, dass ihr Sohn vor zwei Jahren von ihrem Exmann entführt worden war und sie anschaffen ging, um ihn auszulösen.
    Für ihn war sie nur ein herrliches Stück Fleisch, etwas zum Spielen und danach Wegwerfen.
    Hübsch. Sauber.
    Alle Freier waren gleich.
    Und John war auch nicht anders. Xhex war eine Fantasie für ihn. Nicht mehr. Eine erotisches Trugbild, das er sich als Wichsvorlage ins Gedächtnis rief – was sie ihm übrigens nicht verübelte, schließlich hielt sie es mit ihm genauso. Und ironischerweise gehörte er zu den besten Liebhabern, die sie je gehabt hatte. Aber das lag daran, dass sie alles mit
ihm machen konnte, so lange, bis sie ihren Hunger gestillt hatte. Und nie gab es Beschwerden, Bedenken oder Forderungen.
    Hübsch. Sauber.
    iAms Stimme drang in ihren Ohrstöpsel. »Käufer sind gerade angekommen.«
    »Ausgezeichnet. Fangen wir an.«
    Sie würde die zwei Deals abwickeln. Und dann hatte sie da noch diesen anderen Job zu erledigen. Das war doch etwas, worauf man sich freuen konnte. Am Ende der Nacht winkte genau die Sorte Befriedigung, die sie brauchte.
    In einem ruhigen Viertel am anderen Ende der Stadt parkte Ehlena in einer Sackgasse vor einem schlichten Kolonialhaus und kam nicht mehr weg.
    Der Schlüssel wollte einfach nicht ins Zündschloss des Krankenwagens passen.
    Nachdem der schwerste Teil eigentlich hinter ihr lag und sie Stephan sicher zu seiner Familie gebracht hatte, überraschte es sie, dass sich das Einführen des verdammten Schlüssels als noch schwieriger erwies.
    » Komm schon ...« Ehlena konzentrierte sich auf ihre Hand. Und musste zusehen, wie das Metallstück um das Zündschloss kreiselte, in das es hinein sollte.
    Fluchend lehnte sie sich zurück. Sie wusste, dass sie das Leid im Haus noch vergrößerte, weil der Krankenwagen in der Einfahrt ein weiterer schreiender Beweis der Tragödie war.
    Als würde die Leiche des geliebten Sohnes nicht reichen.
    Sie sah zum Haus herüber. Hinter den Gazevorhängen bewegten sich Schatten.
    Sie war rückwärts in die Einfahrt gefahren, und Alix war reingegangen, während sie in der kalten Nacht gewartet
hatte. Einen Moment später hatte sich das Garagentor widerstrebend geöffnet, und Alix war mit einem älteren Vampir herausgekommen, der Stephan sehr ähnlich sah. Ehlena hatte sich verbeugt und seine Hand geschüttelt, dann hatte sie die Hecktüren des Krankenwagens geöffnet. Der Vampir hatte seine Hand vor den Mund geschlagen, als sie und Alix die Rollbahre herausfuhren.
    »Mein Sohn...«, hatte er gestöhnt.
    Sie würde seine Stimme nie vergessen. Hohl. Hoffnungslos. Gebrochen.
    Sein Vater und Alix hatten Stephan nach Hause getragen, und genau wie in der Leichenhalle war Sekunden später ein Klagelaut ertönt. Nur war es diesmal der höhere Klageruf einer Frau. Stephans Mutter.
    Alix war zurückgekommen, als Ehlena die Rollbahre in den Krankenwagen zurückschob, und hatte heftig geblinzelt, als würde ihm ein steifer Wind ins Gesicht wehen. Nachdem sie ihm ihr Beileid ausgedrückt und sich verabschiedet hatte, setzte sie sich hinter das Steuer und... bekam den verdammten Schlüssel nicht ins Schloss.
    Auf der anderen Seite der Gazevorhänge sah sie zwei Schatten, die aneinander hingen. Dann waren es drei. Dann kamen mehr.
    Aus unerfindlichem Grund musste sie an ihre Fenster zuhause denken, die mit Alufolie zugeklebt waren, um die Welt auszusperren.
    Wer würde sich über ihren eingewickelten Leib beugen, wenn es mit ihr aus war? Ihr Vater wusste zwar meistens, wer sie war, war aber nur selten ganz da. Ihre Arbeitskollegen in der Klinik waren sehr nett, aber das war beruflich, nicht privat. Lusie wurde für ihre Hilfe bezahlt.
    Wer würde sich um ihren Vater kümmern?
    Ehlena war immer davon ausgegangen, dass er zuerst gehen
würde, aber das hatte Stephans Familie sicher auch gedacht.
    Ehlena wandte den Blick von den Trauernden ab und starrte durch die Windschutzscheibe.
    Das Leben war zu kurz, egal, wie lang es dauerte. Wenn der Zeitpunkt kam, war vermutlich niemand bereit, seine Freunde zu verlassen und seine Familie und all die Dinge, die einen glücklich machten, sei man nun fünfhundert Jahre alt wie ihr Vater oder fünfzig wie Stephan.
    Nur für das unendliche Weltall war die Zeit eine endlose Folge von Tagen und Nächten.
    Das brachte sie auf eine Frage: Was

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