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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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kaum gegessen. Du hast dich nie genährt. Das Königsamt hat dich immer belastet, aber diese letzten Monate waren anders.« Sie starrte wieder auf ihre alte Wohnung. »Ich spürte es, aber ich hätte einfach nie für möglich gehalten, dass du mich anlügst und mir etwas
so Wichtiges und Schreckliches, wie die Tatsache, dass du alleine in die Schlacht ziehst, verschweigen könntest.«
    »Scheiße, das wollte ich dir nicht antun.«
    Ihr Profil war ebenso hart wie schön, als sie fortfuhr: »Ich glaube, das macht mich besonders fertig. Die Sache versetzt mich in mein altes Leben zurück, als ich täglich mit dieser Ungewissheit lebte. Nach der Wandlung und nachdem wir beide mit den Brüdern zusammengezogen sind, war ich so erleichtert, endlich zu verstehen, was mich so beschäftigt hatte. Das Wissen gab mir unglaublichen Halt. Ich fühlte mich sicher.« Sie sah ihn an. »Aber jetzt, nach all den Lügen? Das Vertrauen in meine Wirklichkeit ist zerstört. Ich verliere den Boden unter den Füßen. Denn du bist meine Welt. Meine ganze Welt. Alles dreht sich um dich, weil unsere Vereinigung die Grundlage meines Lebens ist. Deshalb geht es um so viel mehr als um das Kämpfen.«
    »Ja.« Scheiße, was redete er da für einen Mist?
    »Ich weiß, du hattest deine Gründe.«
    »Ja.«
    »Und ich weiß, du wolltest mir nicht wehtun.« Am Ende dieses Satzes hob sich ihre Stimme leicht, so dass es mehr nach einer Frage als nach einer Feststellung klang.
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Aber du wusstest, das würde es, nicht wahr?«
    Wrath stützte die Ellbogen auf die Knie und lehnte sich auf seine schweren Arme. »Ja, das wusste ich. Deshalb habe ich auch nicht geschlafen. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil ich es dir verschwieg.«
    »Hattest du Angst, ich würde es dir verbieten? Dich wegen des Gesetzesbruchs verpfeifen? Oder...?«
    »Die Sache ist... Am Ende jeder Nacht kam ich heim und sagte mir, dass es das letzte Mal war. Und jeden Sonnenuntergang band ich mir dann wieder die Dolche um.
Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich redete mir ein, selbst nicht an eine Fortsetzung der ganzen Sache zu glauben. Aber du hattest Recht, mich deswegen zur Rede zu stellen. Ich hatte keine Pläne aufzuhören.« Er rieb sich die Augen unter der Sonnenbrille, als sein Kopf zu pochen begann. »Es war so falsch, und ich konnte mir nicht eingestehen, was ich dir antat. Es brachte mich um.«
    Sie legte ihm die Hand auf das Bein, und er erstarrte. Ihre freundliche Geste war mehr, als er verdiente. Als sie seinen Schenkel zaghaft streichelte, ließ er die Sonnenbrille zurück auf die Nase fallen und fing vorsichtig ihre Hand ein.
    Beide schwiegen, als sie händchenhaltend dasaßen.
    Manchmal taugten Worte weniger als die Luft, die sie trug, wenn es darum ging, sich wieder anzunähern.
    Als der kalte Wind über den Garten fegte und ein paar braune Blätter zum Rascheln brachte, ging Licht in Beths alter Wohnung an und flutete den Küchenschlauch und den einen großen Raum.
    Beth lachte leise auf. »Sie haben ihre Möbel genauso aufgestellt wie ich meine, den Futon an die Längswand.«
    Weshalb sie beste Sicht auf das Pärchen hatten, das in die Wohnung stolperte und geradewegs aufs Bett zusteuerte. Die beiden klebten an Lippen und Hüften aneinander und purzelten aufs Bett, wo der Mann auf die Frau kletterte.
    Als wäre ihr der Anblick peinlich, stand Beth auf und räusperte sich. »Ich schätze, ich sollte zurück ins Refugium.«
    »Ich bin heute nicht im Einsatz. Das heißt, ich bin zu Hause, du weißt schon, die ganze Nacht.«
    »Das ist gut. Versuch dich etwas auszuruhen.«
    Himmel, die Distanz zwischen ihnen war schrecklich, aber wenigstens redeten sie miteinander. »Soll ich dich zurückbringen?«

    »Danke, ich komm schon zurecht.« Beth mummelte sich in ihren Parka und vergrub das Gesicht im Daunenkragen. »Mann, ist das kalt.«
    »Ja. Das ist es.« Als der Abschied kam, wusste er plötzlich nicht mehr, wo sie standen, und die Angst ließ ihn klarsehen. Himmel, wie er den verlorenen Ausdruck in ihrem Gesicht hasste. »Du weißt nicht, wie leid es mir tut.«
    Beth berührte ihn am Kinn. »Ich höre es in deiner Stimme.«
    Er nahm ihre Hand und führte sie an sein Herz. »Ohne dich bin ich nichts.«
    »Das stimmt nicht.« Sie trat einen Schritt zurück. »Du bist der König. Egal, wer deine Shellan ist, du bist alles.«
    Beth dematerialisierte sich, und wo eben noch Leben und Wärme gewesen war, blies jetzt nur noch

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