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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nicht bedroht.«
    »Guter Tipp.«
    »Alles Gute, mein Herr.«
    Er nickte kurz und materialisierte sich direkt zu Beths alter Adresse in die Redd Avenue, wo sie sich kennengelernt hatten. Als er sich aufmachte, bekam er einen verdammt guten Eindruck davon, was seine Shellan jede Nacht durchmachen musste, wenn er in der Stadt unterwegs war. Gütige Jungfrau der Schrift, wie ertrug sie diese Angst? Den Gedanken, dass etwas passiert sein könnte? Die Tatsache, dass er von tausend Gefahren umgeben war?
    Als er vor dem Wohnblock Gestalt annahm, dachte er an die Nacht, als er sie nach dem Tod ihres Vaters aufgesucht hatte. Er war ein widerstrebender, ungeeigneter Retter gewesen, den ein Freund durch seinen letzten Willen verpflichtet hatte, Beth durch ihre Transition zu begleiten – als sie selbst noch nicht wusste, was sie war.
    Sein erster Annäherungsversuch war nicht besonders gut verlaufen, doch als er ein zweites Mal probierte, mit ihr zu reden?
    Das war extrem gut gelaufen.
    Gott, er wollte wieder richtig mit ihr zusammen sein. Nackte Haut auf nackter Haut, sich im Gleichklang bewegen, tief in sie eindringen, sie kennzeichnen.
    Doch bis dahin war es ein weiter Weg, vorausgesetzt, es würde jemals wieder dazu kommen.
    Wrath ging um das Haus zum Garten. Seine Schritte waren leise, sein Schatten riesig auf der gefrorenen Erde.
    Beth saß zusammengekauert auf dem wackligen Gartentisch, auf dem er selbst einmal gesessen hatte, und starrte in die Wohnung vor ihr, wie er es getan hatte, als er zu ihr gekommen war. Kalter Wind wehte durch ihr Haar, so dass
es aussah, als befände sie sich unter Wasser in einer starken Strömung.
    Sein Duft musste zu ihr geweht sein, denn ihr Kopf fuhr herum. Als sie ihn sah, setzte sie sich, die Arme weiterhin um den North-Face-Parka geschlungen, den er ihr gekauft hatte.
    »Was machst du hier?«, fragte sie.
    »Marissa hat mir gesagt, wo du steckst.« Er blickte zur Terrassentür und dann wieder zu ihr. »Darf ich mich zu dir setzen?«
    »Äh... okay. In Ordnung.« Sie machte ein bisschen Platz für ihn. »Ich wollte hier nicht lange bleiben.«
    »Nein?«
    »Ich wollte zu dir. Ich wusste nur nicht, wann du zum Kämpfen gehst, und dachte, vielleicht wäre vorher noch Zeit... Aber ich weiß auch nicht, ich...«
    Als der Satz in der Luft hängen blieb, setzte er sich neben sie. Die Tischbeine quietschten, als sich sein Gewicht auf den Tisch senkte. Er wollte ihr einen Arm um die Schulter legen, wagte es aber nicht und hoffte, der Parka würde sie warmhalten.
    Während sie schwiegen, schossen ihm Worte durch den Kopf, lauter Entschuldigungen, alle sinnlos. Er hatte bereits gesagt, dass es ihm leidtat, und sie wusste, wie ernst es ihm damit war. Er würde noch lange wünschen, er könnte mehr tun, um es wieder gutzumachen.
    Doch in dieser kalten Nacht zwischen Vergangenheit und Zukunft konnte er nur bei ihr sitzen und auf die dunklen Fenster der Wohnung starren, in der sie einst gelebt hatte... damals. Bevor sie das Schicksal zusammenführte.
    »Ich erinnere mich nicht, da drinnen sonderlich glücklich gewesen zu sein«, flüsterte sie.
    »Nein?«

    Sie strich sich die Haare aus der Stirn. »Ich kam nicht gern von der Arbeit heim, um dann hier allein zu sein. Zum Glück hatte ich Boo. Ich weiß nicht, was ich ohne diese Katze getan hätte. Fernsehen ist schließlich auch nicht alles.«
    Es brach ihm das Herz, dass sie einsam gewesen war. »Dann wünschst du dir nicht, du könntest zurück?«
    »Himmel, nein.«
    Wrath atmete auf. »Darüber bin ich froh.«
    »Ich habe für diesen notgeilen Penner Dick gearbeitet, bei der Zeitung, und die Arbeit von drei Leuten erledigt, ohne jede Aufstiegschance, weil ich eine junge Frau war. Das war kein Club der alten Knaben mehr – das war eine Loge.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber weißt du, was das Schlimmste war?«
    »Was?«
    »Ich hatte immer das Gefühl, dass da noch etwas existierte, etwas Wichtiges, aber ich wusste nicht, was. Irgendwie spürte ich ein Geheimnis, und es war dunkel, aber ich konnte es nicht greifen. Das hat mich fast in den Wahnsinn getrieben.«
    »Dann war die Erkenntnis, dass du nicht nur Mensch bist -«
    »Die letzten drei Monate mit dir waren schlimmer.« Sie sah ihn an. »Wenn ich an den Herbst zurückdenke... ich ahnte, dass etwas nicht stimmte. Irgendwie wusste ich es, es war deutlich zu spüren. Du bist nicht mehr regelmäßig ins Bett gegangen und wenn, dann hast du nicht geschlafen. Du konntest nicht loslassen. Du hast

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