Black Dagger 13 - Racheengel
kreiselte. Er fing es ein, schloss die Augen und hielt es sich ganz nah vors Gesicht.
»Rehv?«
»Bitte...«
»Was? Bitte... was?«
Rehv öffnete die Augen. Das Display flackerte, und er drückte hastig auf den Tasten herum. Empfangene Anrufe... empfangene Anrufe... empf-
»Rehv, was zur Hölle ist los?«
Da war sie. Die Nummer. Er starrte auf die sieben Ziffern nach der Vorwahl, als wären sie die Kombination seines eigenen Tresors, und versuchte, sie sich einzuprägen. Das Display erlosch, und er ließ den Kopf auf den Arm fallen.
Trez hockte neben ihm. »Alles in Ordnung?«
Rehv schob sich unter dem Bett hervor und setzte sich auf, während sich das Zimmer wie ein Karussell um ihn drehte. »Oh, verflucht.«
Trez steckte seine Pistole ins Holster. »Was ist passiert?«
»Handy ist runtergefallen.«
»Verstehe. Natürlich. Was so einen Donnerschlag verursachen wü-... He, langsam!« Trez fing ihn auf, als er versuchte aufzustehen. »Wo willst du hin?«
»Ich muss duschen. Ich muss...«
Wieder hämmerten sich Szenen mit der Prinzessin in sein Hirn. Ihr Rücken durchgebogen, der rote Netzstoff über dem Hintern zerrissen, er tief in ihrem Geschlecht vergraben, in sie stoßend, bis sich sein Stachel in ihr verankerte, so dass sein Erguss tief in sie hineingepumpt wurde.
Rehv presste sich die Fäuste auf die Augen. »Ich muss...«
Oh, Himmel... Er kam bei seiner Erpresserin. Und nicht nur einmal, meistens gleich drei- oder viermal. Zumindest konnten sich die Mädchen in seinem Club damit trösten, keine Lust beim Akt zu empfinden, wenn sie ihre Tätigkeit verabscheuten. Aber der Samenerguss eines Mannes sagte alles, oder etwa nicht?
Rehvs Hals schnürte sich noch enger zusammen, und panisch stolperte er ins Bad. Haferbrei und Toast drängten in die Freiheit, und Trez war da, um ihn über die Schüssel zu halten. Rehvenge fühlte das Würgen nicht, aber er wusste, dass es seine Speiseröhre zerfetzte, denn nach einigen Minuten voll Husten und Röcheln und Sternchensehen kam Blut mit hoch.
»Lehn dich zurück«, befahl Trez.
»Nein, Dusche -«
»Dafür bist du noch zu schwa-«
» Ich muss sie von mir abwaschen! « , dröhnte Rehvs Stimme nicht nur durchs Schlafzimmer, sondern durch das ganze Haus. »Verdammt noch mal... ich ertrage es nicht. «
Einen Moment lang herrschte betroffenes Schweigen: Rehv war nicht der Typ, der nach einer Rettungsweste fragte, nicht einmal, wenn er ertrank, und er beklagte sich nie über das Arrangement mit der Prinzessin. Er brachte es hinter sich, tat, was getan werden musste, und lebte mit den Konsequenzen, weil es ihm das Geheimnis von Xhex und ihm Wert war.
Und einem Teil von dir gefällt es, erinnerte ihn eine innere Stimme. Wenn du in ihr bist, musst du dich nicht entschuldigen.
Verpiss dich , stauchte er die Stimme zusammen.
»Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe«, sagte er heiser zu seinem Freund.
»Ach, ist schon okay. Ich kann’s verstehen.« Trez zog ihn behutsam von den Fliesen hoch und lehnte ihn an den Waschtisch. »Es war überfällig.«
Rehv stürzte in Richtung Dusche.
»Halt«, rief Trez und zog ihn zurück. »Ich schalte dir das warme Wasser ein.«
»Ich werde es nicht fühlen.«
»Du bist schon ausgekühlt genug. Bleib einfach hier.«
Als sich Trez in die Marmordusche lehnte und das Wasser anstellte, blickte Rehv auf seinen schlaffen Schwanz hinab, der lang am Oberschenkel herabhing. Er schien gar nicht zu ihm zu gehören, und das war gut so.
»Du weißt, dass ich sie für dich töten könnte«, bot Trez an. »Ich könnte es nach einem Unfall aussehen lassen. Niemand würde es erfahren.«
Rehv schüttelte den Kopf. »In diese Scheiße willst du nicht hineingezogen werden. Es stecken schon genug Leute mit drin.«
»Das Angebot steht.«
»Ich werde es mir merken.«
Trez langte unter den Strahl. Als das Wasser von seiner Hand abspritzte, riss er plötzlich den Kopf herum, und seine schokobraunen Augen waren weiß vor Wut, als sie Rehvenge durchbohrten. »Nur damit das klar ist: Wenn du stirbst, ziehe ich dieser Hexe bei lebendigem Leib die Haut ab und schicke die Fetzen in der Tradition der Assassinen zu deinem Onkel zurück. Dann röste ich den Rest über dem Feuer und nage das Fleisch von ihren Knochen.«
Rehv lächelte leicht. Es wäre noch nicht einmal Kannibalismus, ging es ihm durch den Kopf, weil Schatten und Symphathen genetisch so viel gemeinsam hatten wie Menschen und Hühner.
»Die gute alte Hannibal-Lecter-Nummer«,
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