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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Wrath.
    »Auf welche Frage?«
    »Hast du erwogen, mich zu töten? Als er auf dich zukam?«
    Rehv schwieg einen Moment lang. Dann nickte er langsam. »Ja, das habe ich. Aber wie gesagt, jetzt stehst du in meiner Schuld, und aufgrund meiner... Veranlagung... ist das mehr wert als irgendwelche Gefälligkeiten eines adeligen Schnösels.«
    Wrath nickte. »Diese Logik kann ich respektieren.«
    »Außerdem, sehen wir den Tatsachen ins Auge« – Rehvenge
lächelte erneut -, »meine Schwester hat in die Familie eingeheiratet.«
    »Das hat sie, Symphath. Das hat sie.«
     
    Nachdem Ehlena den Krankenwagen in der Garage abgestellt hatte, ging sie über den Parkplatz und hinunter in die Klinik. Sie musste ihre Sachen aus dem Spind holen, aber das war nicht der einzige Grund. Um diese Zeit bearbeitete Havers normalerweise die Krankenakten in seinem Büro, und dort wollte sie hin. An seiner Tür holte sie ein Haargummi heraus, strich sich das Haar zurück und drehte es zu einem festen Knoten im Nacken. Sie trug noch immer ihren schwarzen Wollmantel, aber das war vermutlich in Ordnung. Er war zwar nichts Teures, aber ordentlich und klassisch geschnitten.
    Sie klopfte an, und als eine höfliche Stimme antwortete, trat sie ein. Havers früheres Büro war ein überwältigend schönes Studierzimmer gewesen, mit Antiquitäten und ledergebundenen Büchern. Hier in der neuen Klinik unterschied sich sein persönlicher Arbeitsbereich nicht von dem anderer: weiße Wände, Linoleumboden, Stahlschreibtisch, schwarzer Bürostuhl.
    »Ehlena«, grüßte er, als er von seinen Krankenakten aufblickte. »Wie geht es Ihnen.«
    »Stephan ist bei seinen Angehörigen -«
    »Meine Teuerste, ich wusste ja nicht, dass Sie ihn kennen. Catya hat es mir erzählt.«
    »Das... tat ich.« Aber vielleicht hätte sie es der Kollegin nicht erzählen sollen.
    »Gütige Jungfrau der Schrift, warum haben Sie das nicht gesagt?«
    »Weil ich ihm die Ehre erweisen wollte.«
    Havers nahm die Hornbrille ab und rieb sich die Augen.
»Nun, das kann ich verstehen. Dennoch wünschte ich, ich hätte es gewusst. Der Umgang mit den Toten ist niemals einfach, aber er ist besonders schwer, wenn man sie persönlich kannte.«
    »Catya hat mir den Rest der Schicht freigegeben -«
    »Ja, darum habe ich sie gebeten. Sie hatten eine lange Nacht.«
    »Nun, danke schön. Doch bevor ich gehe, habe ich noch eine Frage zu einem anderen Patienten.«
    Havers setzte die Brille wieder auf. »Natürlich. Um wen handelt es sich?«
    »Rehvenge. Er war gestern Nacht hier.«
    »Ich erinnere mich. Hat er Probleme mit seinen Medikamenten?«
    »Haben Sie seinen Arm untersucht?«
    »Seinen Arm?«
    »Die entzündeten Venen auf der rechten Seite.«
    Der Arzt schob die Hornbrille hoch. »Er hat nichts von Problemen mit dem Arm erwähnt. Wenn er noch einmal herkommt, schaue ich es mir gerne an. Aber wie Sie wissen, kann ich ohne vorherige Untersuchung nichts verschreiben.«
    Ehlena wollte etwas erwidern, als eine andere Schwester den Kopf zur Tür hineinsteckte. »Doktor?«, sagte sie. »Ihr Patient wartet in Behandlungszimmer vier auf Sie.«
    »Danke.« Havers sah Ehlena noch einmal an. »Gehen Sie heim und ruhen sich aus.«
    »Ja, Doktor.«
    Sie duckte sich aus seinem Büro und sah zu, wie der Arzt davoneilte und um eine Ecke verschwand.
    Rehvenge würde kein zweites Mal kommen und sich untersuchen lassen. Niemals. Erstens hatte er sich dazu zu krank angehört, und zweitens hatte er bereits bewiesen, was
für ein Dickkopf er war, indem er die Entzündung vor Havers versteckt hatte.
    Dummer. Idiot.
    Und sie war auch dumm, wenn man bedachte, was ihr so durch den Kopf ging.
    Im Großen und Ganzen hatte sie nie Probleme mit der Ethik: Bei korrektem Verhalten musste man nicht nachdenken oder abwägen. Zum Beispiel wäre es falsch, sich am Penicillinvorrat der Klinik zu bedienen und, sagen wir, achtzig fünfhundert-Milligramm-Tabletten zu entwenden.
    Insbesondere, wenn man diese Tabletten einem Patienten gab, der das zu behandelnde Leiden keinem Arzt vorgeführt hatte.
    Das wäre schlicht ergreifend falsch. Von vorne bis hinten.
    Richtig hingegen wäre es, den Patienten anzurufen und ihn zu überzeugen, in die Klinik zu kommen und sich vom Arzt untersuchen zu lassen. Und wenn der nicht in die Puschen kam? Nun, dann war das sein Problem.
    Ganz genau, eine völlig klare Sache.
    Ehlena machte sich auf den Weg zur Apotheke.
    Sie beschloss, es dem Schicksal zu überlassen. Und siehe einer an: Zigarettenpause. Drei

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