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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Härterem geschmiedet, als Sägen es durchtrennen konnten.
    » Lasst mich … « , murmelte er. » Lasst mich einfach. Geht … «
    Ehlenas Gesicht erschien wieder in seinem Sichtfeld, und ihre Lippen bewegten sich eindringlich, als würde sie versuchen, ihm etwas zu erklären …
    Als er sie so nahe vor sich hatte, erwachte auf einmal der gebundene Vampir in ihm, und er gewann etwas von seiner räumlichen Wahrnehmung zurück – erleichtert sah er, wie ihr Gesicht wieder normale Konturen annahm … und Farben.
    Rehv hob eine zitternde Hand und fragte sich, ob sie sich wohl von ihm berühren ließe.
    Sie tat mehr als das. Sie umschloss seine Hand, führte sie an die Lippen und drückte einen Kuss darauf. Sie redete immer noch auf ihn ein, ohne dass er etwas hörte. Er versuchte, sich zu konzentrieren. Bleib bei mir. War es das? Oder folgerte er das aus der Art, wie sie seine Hand hielt?
    Ehlena strich ihm das Haar zurück, und ihm schien, als sagte sie: tief einatmen.
    Rehv atmete tief ein, um sie glücklich zu machen, und sie nickte jemandem zu, der hinter ihm zu sitzen schien.
    Und dann fuhr ein Schmerz in seine rechte Schulter, der so gewaltig war, dass sich sein ganzer Körper krümmte, und er den Mund aufriss, um einen Schrei auszustoßen.
    Er hörte seinen eigenen Schrei nicht. Sah nichts mehr. Der Schmerz überwältigte ihn und raubte ihm das Bewusstsein.

36

    Ehlena fuhr in einem schwarzen Escalade heim, Rehv zusammengerollt in ihrem Schoß. Sie saßen zusammengepfercht auf der Ladefläche, aber es kümmerte sie nicht, dass dort eigentlich kaum Platz genug für ihn allein war. Sie wollte bei ihm sein.
    Musste ihn berühren und konnte nicht mehr loslassen.
    Sobald sie die Bolzen aus Rehvs Schultern gerissen hatten, hatte Ehlena die scheußlichen Wunden so gut es ging versorgt und mit sterilem Verbandmull bedeckt, den sie mit Klebeband fixierte. Danach hatte Zsadist ihn aufgehoben und aus dieser gottverfluchten Höhle getragen, während Vishous und Ehlena ihm Deckung gaben.
    Xhex war ihnen auch auf dem Weg nach draußen nirgends begegnet.
    Ehlena versuchte sich einzureden, dass sich Xhex den Kämpfen gegen die Jäger angeschlossen hatte, aber ganz konnte sie das nicht glauben. Xhex hätte Rehvenge niemals im Stich gelassen, bevor sie ihn sicher aus der Kolonie geholt hatten.
    Als Angst in Ehlenas Herz aufkeimte, versuchte sie sich zu beruhigen, indem sie den Streifen dichten dunklen Haars streichelte, der über Rehvs Kopf verlief. Als Antwort vergrub er das Gesicht in ihrem Schoß, als bräuchte er den Trost.
    Wirklich, er mochte eine Symphathen seite haben, aber er hatte bewiesen, für wen sein Herz schlug: Er hatte die Prinzessin vernichtet und sie alle vor diesen schreckenerregenden Kreaturen mit den Masken und den wallenden Roben geschützt. Was ja wohl zeigte, auf wessen Seite er stand, oder etwa nicht? Hätte er nicht irgendwie die Kontrolle übernommen, wäre niemand von ihnen heil aus dieser Kolonie gekommen, auch nicht die Brüder, die auf dem Rasen gegen die Lesser kämpften.
    Ehlena musterte die anderen Insassen des SUVs. Rhage war in mehrere Lederjacken eingewickelt. Er war nackt und zitterte, und seine Haut war grau wie kalt gewordener Haferschleim. Zweimal hatten sie bereits anhalten müssen, weil er sich übergeben musste, und so, wie er jetzt schon wieder krampfhaft schluckte, mussten sie das bald wieder tun. Vishous saß neben ihm und sah nicht viel besser aus. Er hatte die schweren Beine über Rhages Schoß gelegt, den Kopf auf die Seite gedreht und presste die Augen zu. Es war ziemlich offensichtlich, dass er vom Schlag der Prinzessin eine Gehirnerschütterung davongetragen hatte. Und ganz vorne saß Butch und verbreitete einen üblen süßlichen Gestank, der Rhages Magen sicherlich zusätzlich zu schaffen machte.
    Tohrment saß am Steuer und fuhr ruhig und gleichmäßig.
    Zumindest mussten sie sich keine Sorgen machen, heil nach Hause zu kommen.
    Rehvenge regte sich, und Ehlena sah ihn an. Als seine Lider flatterten, schüttelte sie den Kopf.
    » Sch … bleib einfach liegen. « Sie streichelte sein Gesicht. » Sch … «
    Er bewegte die Schultern und zuckte dabei so stark zusammen, dass sein Hals knackte. Ehlena wünschte, sie könnte mehr für ihn tun, und steckte die Decke fest, in die sie ihn eingewickelt hatten. Sie hatte ihm so viele Schmerzmittel gegeben, wie sie sich getraut hatte, genauso wie Antibiotika wegen der Schulterverletzungen, aber Antiserum hatte sie keines verabreicht,

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