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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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leise, nicht mehr als ein Echo, das vom Gang vor der Höhle her zu ihnen drang, doch er wurde immer lauter und intensiver, lauter … und intensiver, bis Lash jede einzelne Silbe hörte, die aus hundert Mündern zu kommen schienen. Er verstand sie nicht, denn er kannte diese Sprache nicht, aber es war ein ehrfürchtiger Gesang, so viel stand fest.
    Lash drehte sich in die Richtung des Singsangs und wich an die Wand zurück. Vage hatte er das Gefühl, dass sich die anderen genauso gegen das wappneten, was da kam.
    Die Symphathen kamen in Zweierreihen näher, und ihre weißen Roben wallten um ihre langen, dünnen Leiber, als sie sich mehr vorwärts wiegten als liefen. Sie trugen weiße Gesichtsmasken mit Löchern für die Augen, die Kinn und Kiefer freiließen. Sie kamen in die Höhle und begannen, Rehvenge zu umkreisen. Die Vampire, die Leiche der Prinzessin und Lash schienen sie nicht im Geringsten zu interessieren.
    Nach und nach kamen sie herein und füllten den Raum. Die Eindringlinge wurden zurückgedrängt, bis sie alle eng an die Wand gepresst dastanden, so wie Lash und die tote Prinzessin.
    Höchste Zeit, sich aus dem Staub zu machen. Was immer diese Veranstaltung sollte, Lash wollte nicht hineingezogen werden. Zum einen beeinträchtigte eine immense Wut seine Fertigkeiten, und zum anderen konnte diese Situation hier jederzeit außer Kontrolle geraten – und die Sache war nur zum Teil sein Kampf.
    Doch er würde nicht allein gehen. Lash war gekommen, um sich eine Frau zu holen, und er würde nicht ohne gehen.
    Blitzschnell drückte er sich durch die enge Lücke zwischen zwei Reihen der Symphathen zu Xhex hindurch. Sie blickte zu Rehvenge auf, in Ehrfurcht erstarrt, als bedeute diese Versammlung etwas. Es war die perfekte Ablenkung für Lash.
    Er streckte die Hände aus, zauberte einen Schatten aus dem Nichts und ließ ihn wie einen ausgebreiteten Umhang auf dem Boden schweben. Mit einem schnellen Schwung warf er ihn in die Höhe und Xhex über den Kopf, so dass sie verschwand, obwohl sie in der Höhle blieb. Wie erwartet kämpfte sie dagegen an, doch ein gezielter Faustschlag auf den Schädel ließ sie erschlaffen und erleichterte Lash den Rückzug immens.
    Lash schleifte sie einfach aus der Höhle, direkt vor den Augen aller anderen.
    Gesang … Gesang, der anhob und die Luft mit rhythmischen Tönen erfüllte.
    Aber zuerst waren auch Schüsse gefallen.
    Rehvenge öffnete mühsam die Augenlider und musste sich die rote Sicht erst freiblinzeln. Die Spinnen krabbelten nicht mehr auf ihm herum, krabbelten nicht mehr in der Höhle herum … sie wurden ersetzt von seinen sich versammelnden Symphathen brüdern. Ihre Masken und Roben machten ihre Züge anonym, so dass die Macht ihrer Geister umso heller leuchtete.
    Und da war frisches Blut.
    Seine Blicke schossen suchend umher – Gütige Jungfrau der Schrift, Ehlena lebte, und Zsadist stand schützend vor ihr. Das war gut. Dumm nur, dass sie an der Rückwand der Höhle standen. Den Weg in die Freiheit verbauten ihnen nur, ach, na ja, vielleicht hundert Sündenfresser.
    Obwohl, so wie Ehlena seinem Blick standhielt, würde sie nicht ohne ihn gehen.
    » Ehlena … «, flüsterte er heiser. » Nein. «
    Sie nickte und formte ein Wir holen dich hier raus mit den Lippen .
    Frustriert wandte er den Blick ab und beobachtete das Wiegen seiner Brüder. Im Gegensatz zu Ehlena wusste er, was diese Prozession und der Gesang bedeuteten.
    Himmel nochmal. Aber wie war das möglich?
    Die Frage wurde beantwortet, als er die Leiche der Prinzessin an der Wand entdeckte. Ihre Hände waren blau gefärbt, und er wusste, warum: Sie hatte seinen Onkel, ihren Mann, getötet … den König der Symphathen.
    Rehv schüttelte sich und fragte sich, wie ihr das gelungen war – an der königlichen Leibgarde vorbeizukommen war so gut wie unmöglich, und ihr Onkel war ein gerissener, misstrauischer Zeitgenosse gewesen.
    Die Vergeltung war jedoch nicht ausgeblieben. Obwohl sie nicht auf Symphathen art den Tod gefunden hatte, die ihre Opfer bevorzugt unfreiwilligen Selbstmord begehen ließen. Sie hatte vier Löcher in der Brust, und bei der Präzision der Einschüsse tippte Rehv auf Xhex.
    Sie kennzeichnete ihre Opfer immer, und das Kreuz der vier Himmelsrichtungen war einer ihrer Favoriten, wenn sie mit der Schusswaffe arbeitete.
    Rehv konzentrierte sich wieder auf Ehlena. Sie sah immer noch zu ihm auf, mit einer unglaublichen Wärme im Blick. Einen Moment lang ließ er sich von ihrem Mitgefühl

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