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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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forttragen, doch dann gewann der Vampir in ihm die Oberhand. Als gebundener Vampir war die Sicherheit seiner Gefährtin die erste Priorität, und trotz seiner Schwäche kämpfte er gegen die Ketten, an denen er hing.
    Geh!, formten seine Lippen. Als sie den Kopf schüttelte, funkelte er sie an. Warum nicht?
    Sie legte sich die Hand aufs Herz und flüsterte zurück: deswegen.
    Er ließ den Kopf fallen. Was hatte sie bloß zu diesem Sinneswandel veranlasst? Warum wollte sie ihn retten, nach allem, was er ihr angetan hatte? Und wer war eingeknickt und hatte ihr die Wahrheit gesteckt?
    Rehv würde diese Person umbringen.
    Vorausgesetzt, irgendjemand kam hier überhaupt lebend raus.
    Die Symphathen beendeten ihren Gesang und verstummten. Nach einem Moment der Stille drehten sie ihm mit militärischer Präzision die Gesichter zu und verbeugten sich tief.
    Ihre Raster stürmten auf Rehv ein, als sie sich ihm alle gleichzeitig präsentierten … es waren alle, an die er sich von früher erinnerte, seine ganze Sippe.
    Sie wollten ihn als König. Ungeachtet des Testaments seines Onkels wählten sie ihn.
    Durch seine Ketten ging ein Ruck, dann wurde er langsam herabgesenkt. Rasende Schmerzen fuhren durch seine Schultern, und sein Magen rebellierte. Aber er durfte sich seine Schwäche nicht anmerken lassen. Er kannte diese Psychopathen, er wusste, dass ihre respektvollen Unterwerfungsgesten nicht lange anhalten würde. Wenn er sich auf irgendeine Weise verletzlich zeigte, war er verloren.
    Also tat er das einzig Vernünftige.
    Als seine Füße den kalten Steinboden berührten, ließ er seine Knie sanft einknicken und zwang seinen Oberkörper zu einer aufrechten Haltung – als wäre diese klassische Pose des Königs von ihm gewählt und nicht das Einzige, zu dem er fähig war, nach all der Zeit, die man ihn an den Schlüsselbeinen aufgehängt hatte.
    Wie lange mochte es gewesen sein? Er wusste es nicht.
    Er sah an sich herab. Dünner. Viel dünner. Aber seine Haut war intakt, was in Anbetracht all der schauerlichen Krabbeltierchen ein verdammtes Wunder war.
    Er holte tief Luft … und schöpfte Kraft aus seiner Vampirseite, um seinen Symphathen geist zu stärken: Der Beschützerinstinkt für seine bedrohte Shellan setzte Kraftreserven frei, die er für niemand sonst hätte mobilisieren können.
    Rehvenge hob den Kopf, erleuchtete die Höhle mit seinen Amethystaugen und nahm die Huldigung an.
    Die Kerzen draußen im Flur erstrahlten in hellem Licht, und eine Welle der Macht durchströmte ihn. Er würde die Befehlsgewalt übernehmen und seine Brüder unterwerfen. Seine Sicht färbte sich vom Roten ins Violette. Er fand seine innere Mitte, stählte seinen Geist und injizierte dann jedem einzelnen Symphathen der Kolonie die Gewissheit, dass er sie zu allem bringen konnte. Sich den Hals aufzuschlitzen. Fremde Partner zu vögeln. Tiere zu erlegen oder Menschen oder alles, was ein Herz hatte.
    Der König war die Schaltzentrale des Systems. Das hatten die Untertanen unter seinem Onkel und seinem Vater zu spüren bekommen. Und der Symphath war eine Spezies mit ausgeprägtem Selbsterhaltungstrieb. Den Mischling Rehvenge wählten sie zum König, um sich die Vampire vom Leib zu halten. Eine Regentschaft von Rehvenge ermöglichte es ihnen, weiter unter sich zu leben, allein in ihrer Kolonie.
    Aus einer Ecke ertönte ein Schaben und Knurren.
    Die Prinzessin erhob sich trotz ihrer Wunden. Das wirre Haar klebte auf ihrem verzerrten Gesicht, ihre Reizwäsche war durchtränkt von ihrem blauen Blut.
    » Ich bin die rechtmäßige Herrscherin. « Ihre Stimme war dünn, aber entschlossen, ihre Besessenheit belebte, was tot sein sollte. » Ich regiere, und du gehörst mir. «
    Die versammelten Massen drehten die gebeugten Köpfe zur Prinzessin. Dann sahen sie zurück zu Rehv.
    Verdammt, der Bann war gebrochen.
    Eilig sandte Rehv die Botschaft an Ehlena und Zsadist, ihre Köpfe zu verschließen, indem sie an irgendetwas dachten, egal, was es war, je klarer desto besser. Sogleich änderten sich ihre Raster. Ehlena dachte an … das Ölgemälde in Montrags Arbeitszimmer?
    Rehv konzentrierte sich wieder auf die Prinzessin.
    Die auf Ehlena aufmerksam geworden war und jetzt mit einem Dolch in der Hand auf sie zuschlich.
    » Er gehört mir! « , gurgelte sie und blaues Blut floss aus ihrem Mund.
    Rehvenge bleckte die Fänge und zischte wie eine Riesenschlange. Dann tauchte er in das Bewusstsein der Prinzessin ein und pflügte alle Wehranlagen nieder, mit

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