Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
sperrte die Musik aus, aber die Stille war so laut wie ein Schrei.
    Ehlenas Blick fiel auf den Tisch, auf dem er absichtlich fünfundzwanzigtausend Dollar in bar und einen Beutel Kokain liegen gelassen hatte.
    » Du hast mir gesagt, dass du Geschäftsmann bist « , murmelte sie. » Ich schätze, es ist meine Schuld, dass ich an legale Geschäfte dachte. «
    Er konnte sie nur anstarren – seine Stimme hatte ihn verlassen, sein flacher Atem reichte nicht zum Sprechen. Alles, was ihm blieb, war sich einzuprägen, wie sie so steif und wütend vor ihm stand, von den zurückgebundenen rotblonden Haaren, über die karamellfarbenen Augen und den schlichten schwarzen Mantel, bis zu den Händen, die sie in den Taschen behielt, so als wollte sie hier nichts berühren.
    Er wollte sie nicht so in Erinnerung behalten, aber da es das letzte Mal sein würde, dass er sie sah, konnte er nicht anders, als jedes Detail in sich aufzusaugen.
    Ehlenas Augen huschten über die Drogen und das Geld zurück zu seinem Gesicht. » Dann stimmt es also? Alles, was deine Exfreundin gesagt hat? «
    » Sie ist meine Halbschwester. Ja. Alles. «
    Seine geliebte Ehlena wich einen Schritt vor ihm zurück. Angstvoll riss sie die Hand aus der Manteltasche und fuhr sich an den Hals. Er wusste genau, woran sie dachte: Wie sie ihn genährt hatte, wie sie nackt und allein in seinem Penthouse gewesen war. All ihre Erinnerungen bekamen eine neue Bedeutung, während sie sich damit zurechtfinden musste, dass es kein Vampir gewesen war, der aus ihrer Vene getrunken hatte.
    Sondern ein Symphath.
    » Warum hast du mich hierhergebracht? « , wollte sie wissen. » Du hättest es mir einfach am Telefon … nein, egal. Ich gehe jetzt heim. Ruf nie mehr an. «
    Er verbeugte sich leicht und krächzte: » Wie du wünscht. «
    Sie wandte sich um und stand vor der geschlossenen Tür. » Würde mich bitte jemand hier rauslassen. «
    Als Xhex an ihr vorbeilangte und ihr die Tür öffnete, sprang Ehlena regelrecht nach draußen.
    Die Tür fiel zu, und Rehv verschloss sie kraft seines Willens. Dann stand er da, wo sie ihn verlassen hatte.
    Zerstört. Er war völlig zerstört. Und nicht nur, weil er sich und seinen Körper einer sadistischen Psychopathin ausgeliefert hatte, die es genussvoll auskostete, ihn zu foltern.
    Als sich seine Sicht rot trübte, wusste er, dass es nichts damit zu tun hatte, dass seine böse Seite hervorbrach. Ausgeschlossen. In den letzten zwölf Stunden hatte er sich so viel Dopamin in die Adern gepumpt, dass es einen Elefanten umgehauen hätte. Sonst hätte er sich nicht zugetraut, Ehlena ziehen zu lassen. Er musste seine schlechte Seite ein letztes Mal in Ketten legen … um einmal das Richtige zu tun.
    Deshalb kündete dieses Rot nicht davon, dass er bald nur noch zweidimensional sehen und wieder körperlich empfinden würde.
    Rehvenge zog eines der Taschentücher aus der Innentasche seiner Anzugjacke, die seine Mutter gebügelt hatte, und drückte sich das gefaltete Quadrat abwechselnd unter die Augen. Die blutigen Tränen, die er auffing, galten so vielem mehr als Ehlena und ihm. Bella hatte vor weniger als achtundvierzig Stunden ihre Mutter verloren.
    Und am Ende der Nacht würde sie ihren Bruder verlieren.
    Er holte einmal lange und tief Atem, so tief, dass seine Rippen spannten. Dann steckte er das Taschentuch wieder weg und machte sich erneut daran, sein Leben zu Grabe zu tragen.
    Eines stand fest: Die Prinzessin würde büßen. Nicht für das, was sie ihm angetan hatte und antun würde. Scheiß drauf.
    Nein, sie hatte es gewagt, seine Ehlena anzusprechen. Dafür würde er sie fertigmachen, und wenn es ihn umbrachte.

20

    » War das ein tolles Gefühl? Ihn derart abzuservieren? «
    Ehlena blieb am Seitenausgang des Clubs stehen und sah sich nach der Sicherheitsfrau um. » Da es dich absolut nichts angeht, werde ich diese Frage nicht beantworten. «
    » Nur zu deiner Information: Dieser Mann hat sich für mich und für seine Mutter und Schwester in eine beschissene Situation gebracht. Und du hältst dich für zu gut für ihn? Wie reizend. Aus welcher heilen Welt bist du denn entlaufen? «
    Ehlena baute sich vor der Frau auf, obwohl das wahrscheinlich lächerlich aussah, da ihr Gegenüber so viel kräftiger als sie war. » Ich habe ihn nie angelogen – so läuft das in meiner heilen Welt nun mal. Und eigentlich muss sie dazu nicht einmal heil sein, sondern einfach nur normal. «
    » Er tut, was er muss, um zu überleben. Das ist sehr normal,

Weitere Kostenlose Bücher