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Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sich nicht unterkriegen. Er war ein Kämpfer. Und wer immer diese Schlampe war, sie stellte ihm nicht sein Ticket in den Schleier aus.
    Wrath stieß einen Kriegsschrei aus, trotz der Eisenstange an seinem Hals. Dann entwand er sich ihr so schnell, dass er selbst nicht wusste, wie er es angestellt hatte. Er wusste nur, dass die Frau einen Sekundenbruchteil später mit dem Gesicht nach unten auf dem Marmorboden lag, beide Arme hinter den Rücken gedreht.
    Unwillkürlich musste er an die Nacht von neulich denken, als er dem Lesser in der Gasse die Arme ausgerenkt hatte, bevor er ihn getötet hatte.
    Genau das Gleiche würde er mit ihr tun …
    Ein Lachen drang von unten zu ihm und hielt ihn auf. Die Frau … lachte. Und zwar nicht wie jemand, der den Verstand verloren hat. Sie schien sich ernsthaft zu amüsieren, obwohl sie doch wissen musste, dass er ihr gleich Schmerzen zufügen würde, die ihr die Sinne raubten.
    Wrath lockerte seinen Griff etwas. » Du bist krank, weißt du das? «
    Ihr sehniger Körper bebte unter ihm, als sie weiterlachte. » Ich weiß. «
    » Enden wir wieder hier, wenn ich dich jetzt loslasse? «
    » Vielleicht. Vielleicht auch nicht. «
    Seltsam, aber irgendwie gefiel ihm diese Ungewissheit. Einen Moment später ließ er sie los, so wie man einen bockigen Hengst loslässt: Schnell, und dann außer Reichweite springen. Er suchte einen sicheren Stand und machte sich bereit für den nächsten Angriff. Stattdessen hörte er wieder dieses Klicken.
    » Was ist das? « , fragte er.
    » Ich habe die Angewohnheit, die Nägel von Daumen und Ringfinger gegeneinander zu schnippen. «
    » Oh. Cool. «
    » He, kommst du bald mal wieder? «
    » Ich weiß nicht. Warum? «
    » Weil ich keinen solchen Spaß mehr hatte seit … seit langem. «
    » Wer bist du gleich wieder? Und warum habe ich dich noch nie gesehen? «
    » Sagen wir einfach, bisher hatte sie keine Verwendung für mich. «
    Der Ton der Frau verriet deutlich, wer mit Sie gemeint war. » Tja, Payne, ein solches Treffen könnte ich mir durchaus noch einmal vorstellen. «
    » Gut. Komm bald. « Er hörte, wie sie sich aufrichtete. » Übrigens: Deine Sonnenbrille liegt direkt vor deinem linken Fuß. «
    Es raschelte, dann hörte man das leise Schließen einer Tür.
    Wrath hob die Sonnenbrille auf. Dann ließ er seine Beine einknicken und hockte sich auf den Marmor. Lustig, der Schmerz im Bein, das Stechen in der Schulter und der pochende Puls in jeder seiner Blessuren gefielen ihm. Sie waren ihm vertraut, ein Teil seiner Geschichte und seiner Gegenwart und etwas, was er in seiner unbekannten, angsteinflößenden Zukunft in Dunkelheit brauchen würde.
    Sein Körper gehörte ihm noch immer. Er funktionierte auch ohne Sehvermögen. Wrath konnte immer noch kämpfen und vielleicht, mit etwas Übung, konnte er wieder der Alte werden.
    Er war nicht gestorben.
    Er lebte noch. Gewiss, er konnte nicht mehr sehen, aber deshalb konnte er seine Shellan noch immer anfassen und lieben. Und er konnte noch immer denken und gehen und reden und hören. Seine Arme und Beine funktionierten einwandfrei, genauso wie seine Lungen und sein Herz.
    Die Umstellung würde nicht leicht sein. Dieser eine wirklich coole Kampf täuschte ihn nicht darüber hinweg, dass ihm viele Monate mühsames Lernen, Frust und Fehltritte bevorstanden.
    Aber er hatte wieder eine Perspektive. Und anders als die blutige Nase vom Treppensturz schien ihm das Blut, das er sich jetzt aus dem Gesicht wischte, kein Symbol für alles, was er verloren hatte. Es schien für das zu stehen, was ihm noch blieb.
    Als Wrath in der Bibliothek im Haus der Bruderschaft wieder Gestalt annahm, lächelte er, und als er aufstand, kicherte er, als eines seiner Beine vor Schmerz protestierte.
    Voller Konzentration tat er zwei Schritte nach links und … entdeckte die Couch. Dann zehn nach vorne und … fand die Tür. Öffnete die Tür, machte fünfzehn Schritte geradeaus und … fand das Geländer der großen Freitreppe.
    Er hörte, wie im Esszimmer gegessen wurde, das leise Klimpern von Silber auf Porzellan füllte die Stille, die normalerweise von Stimmen erfüllt war. Und er roch das … oh, ja, Lamm. Das hatte er gemeint.
    Als er fünfunddreißig wohlbemessene Schritte im Krebsgang machte, fing er an zu lachen, insbesondere, als er sich ins Gesicht langte und Blut auf seine Hand troff.
    Er wusste genau, wann ihn die anderen bemerkten. Gabeln und Messer fielen klimpernd auf Teller und von Tellern herunter, Stühle wurden

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