Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 14 - Blinder König

Black Dagger 14 - Blinder König

Titel: Black Dagger 14 - Blinder König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
denken.
    Er bog auf den Feldweg, den er schon einmal gefahren war, langte unter den Sitz und holte die coole SIG Vierzig raus, die er in der Vornacht auf dem Weg in die Stadt gekauft hatte.
    Für Kampfkleidung bestand kein Anlass. Ein guter Killer erledigte seine Arbeit auch ohne schweißtreibende Aktionen.
    Das weiße Farmhouse lag noch immer idyllisch inmitten der jetzt mit Schnee bedeckten Landschaft, ein perfektes Weihnachtskartenmotiv für Menschen. Blasser Rauch stieg aus einem der Kamine in die Nacht, und die Wölkchen fingen das weiche Mondlicht auf, verstärkten es und huschten als Schatten über das Dach. Hinter den Fenstern flackerten goldene Kerzen, als wehte eine sanfte Brise durch alle Zimmer. Oder vielleicht waren es auch diese verdammten Spinnen.
    Mann, trotz der heimeligen Atmosphäre strahlte dieser Ort den puren Horror aus.
    Als Lash den Mercedes an dem Schild TAOISTischer klosterorden parkte und ausstieg, wehte Schnee über die Spitzen seiner brandneuen Dunhills. Mit einem Fluch schüttelte er ihn ab und fragte sich, warum man die verdammten Symphathen nicht in Miami in Quarantäne gesteckt hatte.
    Aber nein, die Sündenfresser wurden an den Arsch der Welt geschickt, direkt vor die kanadische Grenze.
    Andrerseits konnte sie keiner ausstehen, also war das nur logisch.
    Die Tür des Farmhauses öffnete sich, und der König erschien, seine weißen Roben umwehten ihn, seine glühendroten Augen wirkten merkwürdig strahlend. » Du kommst spät. Tage zu spät. «
    » Und wenn schon, hier sieht doch so weit alles in Ordnung aus. «
    » Und meine Zeit ist nichts wert? «
    » Das habe ich nicht gesagt. «
    » Aber dein Verhalten spricht eine deutliche Sprache. «
    Lash kam mit der Waffe in der Hand die Stufen hinauf und hätte sich am liebsten noch einmal vergewissert, ob der Reißverschluss an seiner Hose zu war, während der König seine Bewegungen verfolgte. Und doch, als er dem Typ auf Augenhöhe gegenüberstand, sprang der alte Funke wieder über und züngelte in der kalten Luft.
    Verdammt. Er stand nicht auf diese Scheiße. Wirklich nicht.
    » Also, kommen wir nun ins Geschäft? « , murmelte Lash, als er in die blutroten Augen sah und versuchte, nicht von ihnen gebannt zu sein.
    Der König lächelte und fasste mit viergliedrigen Fingern an seine Diamantenkette. » Ja, ich glaube, das werden wir. Hier entlang, ich zeige dir den Kandidaten. Er ist im Bett … «
    » Ich dachte, du trägst rot, Prinzessin. Und was zum Donner hast du hier zu suchen, Lash? «
    Der König versteifte sich. Lash drehte sich um, Pistole voraus. Über den Rasen auf sie zu kam … ein riesiger Kerl mit glühenden Amethystaugen und unverkennbarem Irokesenschnitt: Rehvenge, Sohn des Rempoon.
    Der Mistkerl schien überhaupt nicht überrascht, sich auf Symphathen boden zu finden. Ganz im Gegenteil, anscheinend fühlte er sich ganz zu Hause. Und er war schlecht gelaunt.
    Prinzessin?
    Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte Lash … nichts, was er noch nicht gesehen hatte. Hagere Gestalt, weiße Roben, Haar aufgesteckt zu … eigentlich einer Frauenfrisur.
    In diesem speziellen Fall wäre er erleichtert, wenn man ihn verarscht hatte: Lash fühlte sich lieber von einer Hosenrolle angezogen, als festzustellen, dass er … ja, genau, aber warum überhaupt daran denken?
    Lash sah wieder zu Rehv. Der Zeitpunkt für dieses kuriose Intermezzo war perfekt. Rehv hier aus dem Verkehr zu ziehen würde ihm den Einstieg in den Drogenmarkt in Caldwell punktgenau eröffnen.
    Doch als sich sein Finger um den Abzug krümmte, sprang der König vor und packte den Lauf. » Nicht ihn! Nicht ihn! «
    Die Kugel bohrte sich in einen Baumstumpf, und der Schuss verhallte in der Nacht. Rehvenge sah zu, wie Lash und die Prinzessin um die Waffe rangen. Einerseits war es ihm egal, wer von den beiden gewann, oder ob er oder sonst jemand bei dieser Gelegenheit erschossen wurde. Oder warum hier dieser Kerl herumhüpfte, der eigentlich gestorben war. Rehvs Leben endete, wo es empfangen worden war, hier in dieser Kolonie. Ob er heute Abend starb oder morgen früh oder in hundert Jahren, ob ihn die Prinzessin tötete oder Lash – er hatte über das Ende entschieden, die Einzelheiten waren nun unwichtig.
    Obwohl diese Laissez-Fuck-Einstellung vielleicht auch Stimmungssache war. Er hatte sich als gebundener Vampir von seiner Partnerin getrennt, damit hatte er sozusagen die Koffer gepackt, war aus seinem sterblichen Motelzimmer ausgecheckt und befand sich im Aufzug

Weitere Kostenlose Bücher