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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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übrigens umbringen. Wir sehen uns bald!«
    Der neue Rekrut begann, zu lachen. Dieser Klang bohrte sich durch die Verbindung in Lashs Kopf, als aufgelegt wurde.
    Von dem anderen!
    Sie war nicht schwanger. Zumindest konnte Doc Jane nichts Derartiges erkennen.
    Aber trotz der kleinen Unterbrechung ihres Aufenthalts im Panikland bekam Xhex von der Fahrt zum Anwesen der Bruderschaft nichts mit. Allein schon der Gedanke daran, dass sie hätte schwanger werden können …
    Immerhin hatte sie ihre Büßergurte nicht getragen – und deren Zweck war es, ihre Symphathen -Seite zu unterdrücken, was auch ihren Eisprung mit einschloss.
    Was hätte sie nur gemacht?
    Nun gut, das war jetzt irrelevant, und sie musste es außen vor lassen. Gott allein wusste, dass sie genug Sorgen in der Abteilung » Aktuelles« hatte.
    Sie atmete tief ein und nahm Johns Duft in sich auf. Dabei konzentrierte sie sich auf seinen starken, gleichmäßigen Herzschlag, den sie durch ihr Ohr an seiner Brust hörte. Es dauerte nicht lange, bis sie der Schlaf übermannte. Es war eine Mischung aus Erschöpfung, der bleiernen Schwere nach dem Nähren und dem Bedürfnis nach einer kurzen friedlichen Pause von ihrem Leben, die sie in einen tiefen, traumlosen Zustand verfallen ließ.
    Sie wachte auf, weil sie merkte, dass sie hochgehoben wurde. Ihre Augen öffneten sich. John trug sie über eine Art Parkplatz, der, wenn man die höhlenähnlichen Wände betrachtete, unterirdisch sein musste. Eine starke Stahltür wurde von Vishous geöffnet. Am anderen Ende befand sich … ein Alptraum.
    Der lange, anonyme Flur war hell gefliest, die Wände waren aus Sichtbeton und in die niedrige Decke waren rechteckige Neonleuchten eingelassen.
    Ihre Vergangenheit holte sie ein. Sie betrachtete das Jetzt wie durch einen Filter, der alles durch den Alptraum ersetzte, den sie damals erlebt hatte. In Johns Armen wurde aus ihrem schwachen Körper ein angespanntes Muskelpaket, das sich fieberhaft gegen seinen Griff wehrte, um freizukommen. Die Situation kippte schlagartig, Leute eilten herbei, und Geschrei, laut wie Sirenengeheul erklang …
    Als Xhex verschwommen wahrnahm, dass ihr Unterkiefer schmerzte, erkannte sie, dass es ihre eigenen Schreie waren.
    Und dann sah sie plötzlich nur noch Johns Gesicht.
    Es war ihm irgendwie gelungen, sie in seinen Armen so zu drehen, dass sie sich nun Nase an Nase, Auge in Auge gegenüber befanden. Seine Hände gruben sich in ihre Seiten und ihre Hüften. Da der kühle Flur nun durch seine blauen Augen ersetzt wurde, verschwand plötzlich die Erinnerung an ihre Vergangenheit, und sie wurde von ihm aufgefangen.
    Er sagte nichts. Er blieb ganz ruhig und ließ sich von ihr betrachten.
    Das war genau das, was sie brauchte. Ihr Blick saugte sich an seinen Augen fest. So konnte sie ihre Gedanken abschalten.
    Als er ihr zunickte, nickte sie zurück, und sie bewegten sich wieder vorwärts. Ab und an wandten sich seine Augen kurz von ihr ab, um zu sehen, wo sie hingehen mussten, doch sie fanden immer wieder zu ihren zurück.
    Sein Blick kam immer wieder zu ihr.
    Dann waren Stimmen zu hören, eine große Anzahl von Stimmen, und es öffneten und schlossen sich viele Türen. Sie gelangten in einen komplett blassgrün gekachelten Bereich. Sie befand sich in einem Untersuchungszimmer mit einer OP-Leuchte über ihr und vielen medizinischen Hilfsmitteln, die in Schränken mit Glastüren verstaut waren.
    Als John sie auf dem Untersuchungstisch absetzte, verlor Xhex erneut die Kontrolle über sich. Ihre Lungen versagten ihr den Dienst, und ihr Blick irrte herum und traf überall auf Dinge, die ihre Ängste triggerten – wie die Ausrüstung, die Geräte und den Tisch … den Tisch.
    » Wir verlieren sie wieder.« Doc Janes Stimme war unbarmherzig ruhig.
    » John, komm hier herein.«
    Johns Gesicht kam wieder in ihr Blickfeld, und Xhex’ Blick klammerte sich an seinen Augen fest.
    » Xhex?« Doc Janes Stimme kam von links. » Ich werde dir jetzt ein Sedativum verabreichen …«
    » Nein!«, schoss es aus ihrem Mund. » Ich bin lieber verängstigt als … hilflos …«
    Ihr Atem kam in kurzen Stößen, und jeder unzureichende Atemzug überzeugte sie mehr als alles andere davon, dass es in diesem Leben mehr um Leid denn um Freude ging. Es gab zu viele dieser Momente! Nur allzu oft übernahmen Schmerz und Angst ihr Leben, und die Schatten schlichen nicht nur umher, sondern sogen auch noch die letzte Helligkeit der Nacht auf, in der sie lebte.
    » Lass mich gehen

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