Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
… Lass mich weggehen …« Als Johns Augen sich weiteten, bemerkte sie, dass sie eines seiner Messer gefunden und es aus der Scheide gezogen hatte. Im Moment versuchte sie gerade, es ihm in die Hand zu drücken. » Bitte lass mich gehen … Ich möchte nicht mehr auf dieser Welt sein … Lösch mich für immer aus, bitte!«
    Die vielen erstarrten Körper und der Mangel an Bewegung um sie herum brachten sie wieder zu sich. Rhage und Mary standen in der Ecke. Rehv war auch da. Vishous und Zsadist. Niemand sprach oder rührte sich auch nur einen Millimeter.
    John nahm ihr den Dolch aus der Hand, was sie zum Weinen brachte. Weil er ihn nicht benutzen würde, an ihr. Nicht jetzt … niemals.
    Und sie hatte nicht die Kraft, es selbst zu tun.
    Auf einmal begannen die aufgestauten Gefühle in ihr, überzukochen. Sie blickte wie eine Wahnsinnige um sich, als plötzlich die Regale zu vibrieren und der Computer drüben auf dem Tisch in der Ecke herumzuspringen begann.
    John war trotzdem bei ihr. Und er reagierte schnell. Er begann, auf dringliche Art zu gestikulieren. Einen Moment später verließen alle den Raum. Alle außer John.
    Sie versuchte verzweifelt, nicht zu explodieren, und sah auf ihre Hände hinunter. Sie zitterten so stark wie die Flügel einer Fliege … und als sie sie anstarrte, brach sie zusammen.
    Der Schrei, der ihrer Kehle entwich, war äußerst eigenartig, sehr hoch und voller Entsetzen.
    John stand seinen Mann. Sogar als sie noch einmal schrie.
    Er würde nirgendwo hingehen. Er war nur … da.
    Sie griff nach dem Laken, das sie einhüllte, und zog es fester um ihren Körper. Sie war sich sehr bewusst, dass sie gerade zusammenbrach. Der Flur hatte einen Riss in ihrer Seele verursacht, und jetzt zerbarst sie in tausend Stücke. Sie fühlte sich, als ob zwei Ausgaben von ihr in diesem Zimmer existierten: Die eine auf dem Tisch, die sich die Lungen aus dem Leib schrie und blutige Tränen weinte, und die andere, ruhig und geistig gesund, die in der hinteren Ecke saß und ihr anderes Selbst und John beobachtete.
    Würden sich diese zwei Teile jemals wieder zusammenfügen, oder würden sie auf ewig entzweit bleiben?
    Ihr Verstand entschied sich für die zweite Variante, die beobachtende Persönlichkeit und zog sich an jenen stillen Ort zurück, von wo aus sie ihr anderes Selbst dabei beobachtete, wie es an seinen Tränen erstickte. Die Rinnsale aus Blut, die über ihre schneeweißen Wangen liefen, stießen sie nicht ab, genauso wenig wie ihre wirren, geweiteten Augen und das epileptische Zucken ihrer Arme und Beine.
    Ihr tat die Vampirin auf dem Tisch leid, die solche Qualen leiden musste.
    Die Vampirin war unter einem Fluch geboren worden. Sie hatte schlechte Taten vollbracht, und an ihr waren schlechte Taten verübt worden. Sie hatte sich selbst abgehärtet, und so waren ihr Verstand und ihre Gefühle zu Stahl geworden.
    Aber dennoch war es ein Fehler gewesen, all ihre Gefühle einzuschließen
    Es war keine Frage der Stärke, wie sie es sich immer eingeredet hatte.
    Es war nur dazu gut, um zu überleben … und das konnte sie so nicht länger.

26

    » Du hattest Sex … mit Eliahu Rathboone.«
    Gregg schob Holly von sich weg und starrte ihr ins Gesicht. Dabei dachte er, dass sie den Verstand verloren haben musste – nun, zumindest das bisschen Verstand, über das sie verfügte. Und da waren sie schon zu zweit, denn was er eben da draußen gesehen hatte, war wohl alles nur Einbildung gewesen.
    Nur, dass ihre Augen absolut klar und ohne Arglist waren. » Er kam zu mir. Ich hab schon geschlafen …«
    Ein erneutes Klopfen an der Tür unterbrach sie, dann konnte man Stans Stimme hören. » Hallo? In welchem Zimmer soll ich …«
    » Später, Stan!«, stieß Gregg hervor. Nachdem das Grummeln verstummt war, konnte man Schritte im Flur hören, die sich in Richtung von Hollys Zimmer bewegten, und dann wurde eine Tür zugeschlagen.
    » Komm her!« Er zerrte Holly zum Bett herüber. » Setz dich und erzähl mir … was deiner Meinung nach passiert ist.«
    Er konzentrierte sich auf ihre prallen Lippen, während sie sprach. » Nun, ich kam gerade aus der Dusche. Ich war erschöpft und habe mich auf das Bett gelegt, um mich etwas auszuruhen, bevor ich mein Nachthemd anziehen wollte. Ich muss wohl eingeschlafen sein … denn das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist dieser Traum …«
    Oh mein Gott! » Holly, nur weil du einen Alptraum hattest, bedeutet das nicht, dass du …«
    » Ich bin noch nicht fertig«,

Weitere Kostenlose Bücher