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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sicherzugehen, dass sie in Ordnung ist. Ich operiere nicht.« Doc Jane lächelte ihn auf professionelle Art an, was ihm auf seltsame Weise Angst machte. Und dann wurde die Tür vor seiner Nase geschlossen.
    Er schaute in die Runde. Alle Männer waren auf den Gang verbannt worden. Nur Frauen waren bei ihr.
    Seine Gedanken überschlugen sich, und es dauerte nicht lange, bis er zu einem Schluss kam, der einfach nicht wahr sein durfte.
    Eine schwere Hand fiel auf seine Schulter, und Vs tiefe Stimme drang an sein Ohr. » Nein, du musst hier draußen bleiben, John. Lass los!«
    Erst jetzt bemerkte er, dass sich seine Hand auf der Türklinke befand. Er sah hinunter und befahl sich, den Türgriff loszulassen … und musste sich den Befehl ein zweites Mal erteilen, bevor seine Hand den Griff wirklich freigab.
    Es waren keine Schreie zu hören. Und auch keine anderen Geräusche.
    Er wartete und wartete, dann ging er auf und ab und wartete weiter. Vishous zündete sich eine selbst gerollte Zigarette an. Blay fummelte ebenfalls eine Dunnhill heraus. Qhuinn trommelte einen Rhythmus auf seinem Schenkel. Wrath tätschelte Georges Kopf, während der Golden Retriever John mit freundlichen braunen Augen betrachtete.
    Schließlich streckte Doc Jane ihren Kopf aus der Tür und schaute ihren Mann an. » Ich brauche dich.«
    Vishous drückte seine Zigarette an der Sohle seines Stiefels aus und steckte den verbliebenen Rest in die Gesäßtasche. » Muss ich mich auf eine Operation vorbereiten?«
    » Ja.«
    » Ich gehe mich schnell umziehen.«
    Als der Vampir in die Umkleide trottete, suchte Doc Jane Blickkontakt mit John. » Ich werde mich gut um sie kümmern …«
    Was ist los? Warum blutet sie?, gestikulierte er.
    » Ich werde mich um sie kümmern.«
    Dann schloss sich die Tür wieder.
    Als V zurückkam, sah er noch immer wie ein Krieger aus, obwohl er keine Lederkleidung mehr trug, und John hoffte inständig, dass sich seine Fähigkeiten im Feld auch auf seine Fähigkeiten im OP übertragen ließ.
    Vs diamantene Augen blitzten, und er klopfte John auf die Schulter, als er durch die Tür ins Untersuchungszimmer schlüpfte … das jetzt offensichtlich als OP herhalten musste.
    Als sich die Tür schloss, hätte John am liebsten auch ein bisschen geschrien.
    Stattdessen fuhr er damit fort, den Gang auf- und abzugehen. Gelegentlich verzogen sich die anderen in einen nahe gelegenen Schulungsraum, aber er brachte es nicht über sich, mit ihnen zu gehen.
    Jedes Mal, wenn er an der Tür vorbeiging, die für ihn verschlossen blieb, vergrößerte sich die Strecke, die er zurücklegte, bis ihn sein Weg auf den Parkplatz und zur Umkleide führte. Seine langen Beine ließen die Distanz schrumpfen. Sie verwandelten gute fünfzig Meter in nur wenige Zentimeter.
    Zumindest wirkt es so.
    Als er etwa das fünfte Mal zurück zur Umkleide ging, drehte sich John herum und fand sich vor der Glastür des Büros wieder. Der Tisch, die Aktenablageschränke und der Computer schienen so vertraut wie immer, und er fühlte sich durch den Anblick seltsam getröstet.
    Aber die Atempause war vorüber, als er wieder vorwärtslief.
    Aus dem Augenwinkel heraus sah er die Risse in der Betonwand auf der anderen Seite. Sie verliefen wie ein Spinnennetz aus einer einzigen Schlagstelle heraus.
    Er erinnerte sich an die Nacht, in der das geschehen war. Diese schreckliche Nacht.
    Tohr und er hatten gemeinsam im Büro gesessen. John erledigte Schulaufgaben, während der Bruder versuchte, ruhig zu bleiben, als er immer und immer wieder vergeblich zu Hause anrief. Jedes Mal, wenn Wellsie nicht ans Telefon ging und er auf ihrer Voicemail landete, wurde die Anspannung größer – bis Wrath mit den anderen Brüdern erschienen war.
    Die Nachricht von Wellsies Tod war eine Tragödie … Doch dann erfuhr Tohr, wie es geschehen war: Sie war nicht gestorben, weil sie mit ihrem ersten Kind schwanger war, sondern weil sie ein Lesser kaltblütig ermordet hatte. Er hatte sie umgebracht, und ihr Baby mit ihr.
    Das war, was diese Risse verursacht hatte.
    John ging zu dieser Stelle und ließ seine Fingerspitzen über die Spuren im Beton gleiten. Tohrs Zorn war so groß gewesen, dass er förmlich implodierte wie eine Supernova. Und der emotionale Ausnahmezustand dematerialisierte ihn an irgendeinen anderen Ort.
    John hatte nie erfahren, wohin er gegangen war.
    Er fühlte sich beobachtet, was ihn den Kopf heben und über die Schulter blicken ließ. Tohr stand an der Wand hinter der Glastür im

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