Black Dagger 15 - Vampirseele
Büro und starrte ihn an.
Die Blicke der beiden trafen sich, und es war eine Begegnung von Vampir zu Vampir und nicht mehr von Älterem zu Jüngerem.
John war jetzt erwachsen. Und wie vieles in dieser Situation ließ sich das nicht mehr umkehren.
» John?« Doc Janes Stimme kam von weit hinten im Korridor, und er drehte sich um und lief zu ihr.
Wie geht es ihr? Was ist geschehen? Ist sie …
» Sie wird wieder gesund. Sie wacht gerade aus der Narkose auf. Ich werde sie die nächsten sechs Stunden im Bett behalten. Ich habe gehört, dass sie sich von dir genährt hat?« Er zeigte ihr sein Handgelenk, und die Ärztin nickte. » Gut. Es wäre mir recht, wenn du bei ihr bleiben würdest, falls sie das noch einmal muss.«
Als ob er irgendwo anders hingehen würde.
Er ging auf Zehenspitzen, als er den Untersuchungsraum betrat. Doch sie war nicht dort.
» Sie wurde in das andere Zimmer verlegt«, meinte V.
Bevor er durch die gegenüberliegende Tür ging, betrachtete John die Überbleibsel von Xhex’ Operation. Es lag ein beunruhigend großer Haufen aus blutiger Gaze auf dem Boden, und auf dem Tisch, auf dem sie gelegen hatte, war noch mehr Blut. Das Laken und die Handtücher, in die sie gehüllt gewesen war, lagen auf der Seite.
So viel Blut, und alles davon war frisch.
John pfiff laut, damit V herübersah. Kann mir jemand sagen, was zum Teufel hier vorgegangen ist?
» Du kannst mit ihr darüber sprechen.« Während der Bruder einen orangefarbenen Sack herauszog und anfing, die Gaze darin zu verstauen, unterbrach er kurz seine Arbeit, sah John aber nicht in die Augen. » Sie wird wieder gesund werden.«
Und das war der Augenblick, in dem John die Wahrheit erkannte.
Was auch immer er sich vorgestellt hatte, wie schlecht sie behandelt worden war, es war schlimmer gewesen.
Viel schlimmer.
Im Allgemeinen war es so, dass bei Verletzungen, die man sich im Kampf zuzog, jede Information frei verfügbar war – Oberschenkel gebrochen, Rippen eingedrückt, Stichwunde. Aber jetzt war eine Vampirin eingeliefert worden, die ohne die Anwesenheit von männlichen Vampiren untersucht wurde, und niemand wollte darüber sprechen, an welchem Körperteil die Operation ausgeführt worden war.
Nur weil Lesser impotent waren, bedeutete das nicht, dass sie nicht etwas anderes mit …
Der kalte Luftzug, der durch den OP schoss, ließ V den Kopf heben. » Ein Ratschlag für dich, John. Ich würde die Vermutungen für mich behalten. Vorausgesetzt, dass du derjenige sein willst, der Lash tötet. Es würde keinen Sinn machen, wenn Rehv oder die Schatten, so sehr ich sie achte, tun würden, was dein Vorrecht ist.«
Meine Güte, dieser Bruder hat vielleicht Nerven, dachte sich John.
John nickte ihm zu und ging hinüber zu Xhex’ Zimmer. Dabei dachte er, dass diese Vampire nicht der einzige Grund waren, weshalb er die Sache unter Verschluss halten würde. Xhex durfte auch nicht wissen, wo er hingehen würde.
Xhex fühlte sich, als ob jemand einen VW-Bus in ihrem Unterleib geparkt hätte …
Der Druck war so groß, dass sie ihren Kopf hob und an sich hinuntersah, um festzustellen, ob sie eine Schwellung in der Größe einer Garage hatte.
Nein, flach wie immer.
Sie ließ ihren Kopf zurückfallen.
Irgendwie konnte sie nicht glauben, wo sie sich jetzt befand. Sie hatte die Operation tatsächlich überstanden und lag jetzt in einem Bett, und ihr Kopf, ihre Arme und Beine waren auch noch da, wo sie hingehörten … und der Riss in ihrer Gebärmutterwand war auch zusammengeflickt worden.
Als sie sich in den Klauen ihrer Panik befunden hatte, hatte sie Freund und Feind nicht mehr unterscheiden können. Für sie schien es in ihrem durchgedrehten Zustand so, als ob sie sich nicht in einer sicheren Umgebung befand und von Leuten umgeben war, die sie kannte und denen sie trauen konnte.
Jetzt, da sie durch das Feuer gegangen und unbeschadet herausgekommen war, verpasste ihr diese Tatsache einen seltsamen Endorphinschub.
Es klopfte leise an der Tür. Xhex wusste, wer es war, weil sie seinen Geruch bereits durch die Tür wahrnehmen konnte.
Sie griff in ihr Haar und fragte sich, wie sie wohl aussah. Dann entschied sie, dass es wohl besser war, wenn sie es nicht wusste. » Komm herein.«
John Matthew streckte den Kopf durch die Tür und hob dann die Brauen, um zu fragen, wie es ihr ging.
» Ganz gut. Es geht mir besser. Bin noch etwas benebelt von den Medikamenten.«
Dann schlüpfte er durch den Türspalt ins Zimmer und lehnte sich gegen
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