Black Dagger 15 - Vampirseele
die Kästchen, die unter dem Waschbecken angebracht waren. Als er die Tür zutrat, stützte er die Unterarme auf den Knien ab und beobachtete, wie die Nutte herumstrampelte.
So schwach.
So verdammt schwach.
Es hätte seine Xhex sein sollen. Er hätte das mit ihr tun sollen und nicht mit irgendeiner idiotischen menschlichen Schlampe.
Er legte die Hände auf das Gesicht, als seine Euphorie aus ihm herausgespült wurde. Das war nicht so, wie es hätte sein sollen. Das war nicht das, was er geplant hatte.
Auf der Flucht. Gejagt.
Was zum Teufel würde er ohne seinen Vater tun?
28
Während John darauf wartete, dass Xhex seine Frage beantwortete, starrte er auf die geschriebenen Wörter und zeichnete die einzelnen Buchstaben mit seinem Stift nach.
Wahrscheinlich sollte er in ihrem Zustand keine Forderungen an sie stellen, aber es war einfach nötig, dass sie ihm auch etwas gab. Wenn er schon die Hosen vor ihr herunterließ, sollte sie ruhig dasselbe tun.
Außerdem wollte er wirklich wissen, was mit ihr los war, und sie war die Einzige, die ihm das erzählen konnte.
Als ihr Schweigen sich in die Länge zog, kreisten seine Gedanken darum, ob sie ihm wohl wieder die Tür vor der Nase zuknallen würde. Jawohl, wieder! Eigentlich sollte er dem gar nicht so viel Bedeutung beimessen, denn es käme ja nicht wirklich überraschend. Er war von ihr weiß Gott schon oft genug zurückgewiesen worden.
In Wirklichkeit fühlte es sich jedoch wie ein weiterer Todesfall an, mit dem er sich auseinandersetzen musste … » Ich habe dich gesehen. Gestern.«
Ihre Stimme ließ seinen Kopf nach oben schnellen. Was?, formte er mit den Lippen.
» Er hat mich in diesem Schlafzimmer gefangen gehalten. Ich habe dich gesehen. Du bist hereingekommen und zum Bett gegangen. Und du hast ein Kissen mitgenommen. Ich war … die ganze Zeit neben dir.«
John fasste sich an die Wange, und sie lächelte. » Ja, ich habe dein Gesicht berührt.«
Herr im Himmel!
Wie?, formte er mit den Lippen.
» Ich bin mir nicht ganz sicher, wie er es macht. Aber auf diese Weise konnte er mich überhaupt erst gefangen nehmen. Wir waren alle oben in der Kolonie in dieser Höhle, in der Rehv festgehalten wurde. Die Symphathen waren hereingekommen, und dann schnappte Lash mich – es geschah so verdammt schnell. Plötzlich stand ich nicht mehr auf meinen Füßen, und dann wurde ich hinausgezerrt. Aber ich konnte mich nicht wehren, und keiner konnte mich schreien hören. Es ist wie ein Kraftfeld. Wenn du dich darin befindest und versuchst, auszubrechen, versetzt es dir sofort einen schmerzhaften Schlag – aber es ist noch mehr als das. Die Barriere verfügt über eine gewisse Stofflichkeit.« Sie hob die Hand und drückte gegen die Luft. » Wie ein Geflecht. Das Komische daran ist, dass sich noch andere Leute unbemerkt im selben Raum befinden können. Wie ich, als du hereingekommen bist.«
John nahm verschwommen wahr, dass seine Hände schmerzten. Als er nach unten sah, stellte er fest, dass er sie zu Fäusten geballt hatte und sich der Notizblock in sein Fleisch bohrte. Genauso wie der Kugelschreiber, mit dem er geschrieben hatte.
Er schlug eine neue Seite auf und kritzelte: Hätte ich doch bloß gewusst, dass du dort warst! Dann hätte ich etwas unternommen. Ich schwöre dir, ich habe es nicht gewusst.
Als sie las, was er geschrieben hatte, legte sie ihm die Hand auf den Unterarm. » Ich weiß. Es ist nicht deine Schuld.«
Trotzdem machte er sich Vorwürfe. Dass er direkt neben ihr gewesen und keine Ahnung davon gehabt hatte …
Oh verdammt!
Er schrieb schnell und zeigte ihr dann die Seite: Ist er zurückgekommen? Nachdem wir dort waren.
Als Xhex den Kopf schüttelte, begann sein Herz wieder zu schlagen. » Er fuhr vorbei, blieb aber nicht stehen.«
Wie bist du entkommen?, gestikulierte er, ohne nachzudenken.
Während er auf eine leere Seite blätterte, meinte sie: » Wie ich entkommen bin?« Als er nickte, lachte sie. » John, du musst mir dringend die Zeichensprache beibringen.«
Er blinzelte und antwortete lautlos: Okay.
» Und keine Sorge, ich lerne schnell.« Sie holte tief Luft. » Die Barriere war stark genug, um mich vom Zeitpunkt der Entführung an gefangen zu halten. Aber dann bist du gekommen und wieder gegangen und …« Sie runzelte die Stirn. » Hast du den Jäger im Erdgeschoss fertiggemacht?«
Unvermittelt kamen seine Fänge zum Vorschein, und er fluchte lautlos: Verdammt nochmal, ja!
Sie grinste und ließ dabei ebenfalls ihre Fänge
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