Black Dagger 15 - Vampirseele
bin hart im Nehmen. In der Klinik habe ich die Fassung verloren, weil ich den ganzen Medizinscheiß hasse, und nicht wegen Lash.«
Das lag an ihrer Vergangenheit, dachte er bei sich.
» Ich verrate dir etwas.« Sie blickte ihm wieder in die Augen, und das Brennen in ihrem Blick ließ ihn zusammenzucken. » Nur eines würde es für mich wirklich schlimm machen. Nur eines würde die letzten drei Wochen für mich unerträglich machen: wenn ich ihn nicht töte. Das könnte ich nicht aushalten!«
Der gebundene Vampir in ihm erwachte und brüllte, und er fragte sich, ob sie sich bewusst war, dass er es nicht zulassen konnte, dass sie den Hurensohn selbst kaltmachte. Männer mussten ihre Frauen beschützen. Das war ein allgemein gültiges Gesetz. Vorausgesetzt, man hatte die nötigen Eier dazu.
Außerdem brachte ihn allein der Gedanke, dass sie sich noch einmal in Lashs Nähe begeben wollte, um den Verstand. Was wäre, wenn Lash die Entführungsnummer wieder abziehen würde?
Sie würden sicher nicht noch einmal die Gelegenheit bekommen, sie zurückzuerhalten. Keine Chance.
» So«, meinte sie. » Jetzt bist du im Bilde. Und jetzt bist du dran.«
Richtig. Okay.
Nun war er derjenige, der in die gegenüberliegende Ecke starrte. Herrgott nochmal! Wo sollte er bloß beginnen?
John blätterte in seinem Notizblock, setzte die Spitze des Kugelschreibers aufs Papier und …
Es fiel ihm nichts ein. Das Problem war, es gab viel zu viel, von dem er ihr erzählen wollte. Und das war mehr als deprimierend.
Ein lautes Klopfen an der Tür ließ beide aufschrecken.
» Verdammt nochmal«, fluchte sie verhalten. » Gebt uns eine Minute!«
Die Tatsache, dass jemand vor der Tür stand, um ihr einen Besuch abzustatten, erfreute ihn nicht gerade. Er war noch nicht bereit, sie mit jemandem zu teilen. Und außerdem ließ die Kommunikationsbarriere und die ihm angeborene Neigung, Dinge zu vertuschen, seinen Kopf brummen.
» Wer auch immer da draußen ist, kann von mir aus die ganze Nacht und den ganzen Tag warten.« Sie strich das Laken über ihrem Bauch glatt. » Ich will lieber hören, was du zu sagen hast.«
Komischerweise lösten diese Worte seine Blockade, und er kritzelte schnell seine Antwort.
Es wäre einfacher, wenn ich es dir zeigen könnte.
Sie runzelte die Stirn, als sie das las, und dann nickte sie. » Okay. Wann?«
Morgen Nacht. Falls du die Erlaubnis bekommst, auszugehen.
» Das ist eine feste Verabredung.« Sie hob die Hand … und legte sie leicht auf seinen Unterarm. » Du sollst wissen …«
Das erneute Klopfen, das sie unterbrach, ließ beide fluchen.
» Wir brauchen noch eine Minute!«, rief sie verärgert, bevor sie sich wieder auf ihn konzentrierte. » Du sollst wissen … dass du mir vertrauen kannst.«
John blickte ihr tief in die Augen und wurde unverzüglich auf eine andere Daseinsebene katapultiert. Vielleicht auf Wolke Nummer sieben? Wer wusste das schon so genau. Er wusste nur, dass in diesem Moment nur sie beide existierten und der Rest der Welt im Nebel versank.
Konnte man sich in jemanden zweimal verlieben, fragte er sich verschwommen.
» Was zum Teufel macht ihr beiden da drinnen?«
Rehvs Stimme auf der anderen Seite der Tür zerstörte den Moment, löschte ihn aber nicht aus.
Das würde nichts und niemandem je gelingen, dachte sich John, als er aufstand.
» Komm rein, du Arsch«, blaffte Xhex.
Sobald der Kerl mit der Irokesenfrisur den Raum betrat, spürte John die Veränderung in der Luft. Und als die beiden sich ansahen und schwiegen, wusste er, dass sie auf Symphathen -Art kommunizierten.
Um ihnen etwas Privatsphäre zu gönnen, spazierte er zur Tür, und als er gerade hinausgehen wollte, fragte Xhex: » Kommst du wieder?«
John dachte zuerst, dass sie damit Rehv meinte, aber dann fasste der andere Vampir ihn am Arm und hielt ihn auf. » Und, kommst du wieder?«
John blickte zum Bett hinüber. Er hatte Notizblock und Stift auf dem kleinen Nachttisch liegen gelassen. Daher nickte er nur.
» Bald, ja?«, meinte Xhex. » Denn ich bin noch nicht müde, und ich möchte die Zeichensprache lernen.«
John nickte erneut und schlug dann zur Verabschiedung seine Faust gegen Rehvs, bevor er in den OP hinausging.
Als er an der leeren fahrbaren Krankentrage vorbeikam, war er froh, dass V mit dem Aufräumen fertig und nicht mehr hier war. Denn John wäre beim besten Willen nicht in der Lage gewesen, das breite Grinsen in seinem Gesicht zu verbergen.
Blay ging schweigend neben Qhuinn durch den
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