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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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bereits genug davon, dass eine Person eine Meinung zu ihrem Leben hatte. Das Letzte, was sie brauchte, war noch so jemanden.
    » Geht es dir gut?«, fragte Wrath, als sie auf dem Rand des Springbrunnens saßen.
    » Ja, und dir?« Es störte sie nicht, dass er sie immer nach ihrem Befinden fragte. Die ersten paarmal hatte es sie irritiert – als ob sie nicht mit ein paar Kratzern fertigwürde … Aber dann wurde ihr klar, dass das nichts mit ihrem Geschlecht zu tun hatte – er hätte jeden gefragt, der im Kampftraining so viel Einsatz gezeigt hatte.
    » Ich fühle mich großartig«, meinte er. Seine enormen Fänge blitzten hervor, als er grinste. » Der Armhebel am Anfang war übrigens echt klasse.«
    Payne grinste von einem Ohr zum anderen. Das war ein weiterer Grund, warum sie gerne mit ihm zusammen war. Da er nichts sehen konnte, hatte sie keinen Grund, ihre Gefühle zu verbergen – und nichts erfreute sie mehr, als ein Lob aus seinem Munde.
    » Tja, aber mit deiner Schildkrötentechnik walzt du mich jedes Mal ganz platt.«
    Nun grinste er noch breiter, und sie war kurz davon gerührt, dass ihr Lob ihm etwas bedeutete. » Ein hohes Gewicht hat eben so seine Vorteile«, murmelte er.
    Plötzlich wandte er sich ihr zu. Die dunklen Brillengläser, die er trug, ließen ihn hart wirken. Aber er hatte ihr bewiesen, dass er das nicht ganz und gar war.
    Er räusperte sich. » Vielen Dank für den guten Kampf. Zuhause stehen die Dinge nicht zum Besten.«
    » Wie das?«
    Nun sah er weg, als ob er auf den Horizont blickte. Das war wahrscheinlich ein Überbleibsel aus einer Zeit, als er noch versuchte, seine Gefühle vor anderen zu verbergen. » Wir haben eine Vampirin verloren. Der Feind hat sie entführt.« Er schüttelte den Kopf. » Und nun leidet einer von uns deswegen.«
    » Waren sie vereinigt?«
    » Nein, aber er verhält sich so, als ob das der Fall wäre.« Der König zuckte mit den Schultern. » Mir ist die Verbindung zwischen den beiden nicht aufgefallen. Uns allen nicht. Aber … die Verbindung ist da und wurde heute Abend in ziemlich großem Rahmen offenbart.«
    Ihr Hunger nach einem normalen, vampirischen Leben ließ sie sich interessiert vorbeugen. » Was ist geschehen?«
    Der König strich sich das Haar zurück, sein spitzer Haaransatz hob sich in einem starken Gegensatz von seiner goldbraunen Haut ab. » Er hat heute Nacht einen Lesser abgeschlachtet. Hat den Bastard einfach kaltgemacht.«
    » Das ist doch seine Aufgabe, oder etwa nicht?«
    » Es geschah nicht im Feld, sondern in dem Haus, in dem die Jäger die Vampirin gefangen gehalten hatten. Der Jäger hätte eigentlich einer genauen Befragung unterzogen werden sollen, aber John hat ihn einfach niedergemetzelt. Nichts gegen ihn, John ist ein guter Junge … aber diese Bindungssache kann tödlich sein, und das ist hier nicht gerade positiv, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Erinnerungen an ein Leben auf der anderen Seite, an das Wiedergutmachen von Unrecht und an Kämpfe stiegen in Payne auf …
    Unvermittelt trat die Jungfrau der Schrift aus dem Durchgang zu ihren privaten Gemächern. Ihre schwarzen Gewänder schwebten sacht über dem Marmorboden.
    Der König erhob sich und verneigte sich … erschien aber in keinster Weise unterwürfig. Ein weiterer Grund, ihn zu mögen. » Gütigste Jungfrau der Schrift.«
    » Wrath, Sohn des Wrath.«
    Und das war’s auch schon wieder. Da man der Mutter des Volkes keine Fragen stellen durfte, und Paynes Mutter danach selbst nichts mehr sagte, geschah einfach nichts weiter.
    Jawohl, denn – das Schicksal möge es verhindern – nur ein Trottel würde es wagen, diese Frau mit Fragen zu löchern! Und es war klar, warum die Unterbrechung erfolgt war: Ihre Mutter wünschte keinen Kontakt zwischen Payne und der Außenwelt.
    » Ich ziehe mich jetzt zurück«, sagte Payne zum König. Denn sie wollte nicht verantworten, was sie sagen würde, sollte ihre Mutter es wagen, sie wegzuschicken.
    Der König streckte ihr die Faust entgegen. » Leb wohl! Bis morgen?«
    » Mit Vergnügen.« Payne schlug ihre Knöchel gegen seine, wie er es ihr beigebracht hatte, und ging zur Tür, die in das Heiligtum führte.
    Auf der anderen Seite der weißen Paneele versetzte das helle Grün des Grases ihren Augen einen Schock, und sie blinzelte, als sie am Tempel des Primals vorbei zu den Gemächern der Auserwählten ging. Gelbe, rosarote und rote Blumen blühten in gemischten Gruppen – heitere Tulpen gemischt mit Narzissen und Iris.
    All

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