Black Dagger 16 - Mondschwur
sich wieder zu ihnen herüber, und es grenzte an ein Wunder, dass dabei nicht sein Gürtel platzte und die Schnalle jemandem ein Auge ausstach.
»Stören wir euch hübsche Bübchen etwa dabei, wie ihr an euren harten Prügeln nuckelt?«
Saxton lächelte verbissen. »Ja, Sie stören in der Tat.«
»Ach, wie mir das aber leidtut!« Dabei hob er demonstrativ den kleinen Finger von seinem Zigarrenstummel und streckte ihn affektiert in die Höhe. »Das wollte ich nun aber wirklich nicht.«
»Lass uns gehen«, meinte Blay, beugte sich nach vorne und drückte seine Zigarre aus.
»Ich kann uns einen anderen Tisch besorgen.«
»Was, ihr geht schon, Jungs?«, fragte das Großmaul gedehnt. »Geht ihr etwa zu einer Party mit den verschiedensten Sorten von Zigarren? Vielleicht folgen wir euch, um sicherzustellen, dass ihr auch wohlbehalten dort ankommt? «
Blay wandte seinen Blick nicht von Saxton ab. »Es ist sowieso schon spät.«
»Was bedeutet, dass es für uns gerade mitten am Tag ist.«
Blay erhob sich und griff in seine Hosentasche. Saxton streckte jedoch den Arm aus und hinderte ihn daran, seine Geldbörse herauszuziehen. »Nein, lass mich das machen. «
Eine weitere Runde ätzender Kommentare der Saufkumpane nebenan verpestete die Luft noch etwas mehr und ließ Blay mit den Zähnen knirschen. Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis Saxton die Rechnung beim Kellner bezahlt hatte und sie auf den Ausgang zugingen.
Draußen wirkte die kühle Nachtluft beruhigend auf ihre Sinne ein, und Blay nahm einen tiefen Atemzug.
»Es geht hier nicht immer so zu«, murmelte Saxton. »Andernfalls hätte ich dich sicher nicht hierher gebracht.«
»Ist schon okay.« Blay marschierte los und Saxton schloss sich ihm an.
Als sie ans Kopfende einer Gasse kamen, blieben sie kurz stehen, um einen Wagen links auf die Hauptstraße abbiegen zu lassen.
»Nun, was hältst du von alledem?«
Blay wandte sich dem anderen Vampir zu und entschied, dass das Leben zu kurz war, um so zu tun, als ob er nicht genau wusste, worauf Saxton hinauswollte. »Ehrlich gesagt, fühle ich mich etwas seltsam.«
»Aber nicht wegen der Arschgeigen von vorhin.«
»Ich habe gelogen. Ich hatte vorher noch nie ein Rendezvous. « Daraufhin zog Saxton eine Braue in die Höhe, was ihn zum Lachen brachte. »Ja, ich bin ein echter Bringer. «
Saxton ließ seine weltmännische Art einen Moment fallen, und seine Augen funkelten warm. »Ich bin froh, dass ich der Erste bin.«
Blay erwiderte seinen Blick. »Woher hast du gewusst, dass ich schwul bin?«
»Das wusste ich nicht. Ich hatte es nur gehofft.«
Blay lachte erneut. »Na, bitte schön!« Nach einer kurzen Pause streckte er ihm die Hand hin. »Danke für den heutigen Abend.«
Als Saxton nach seiner Hand griff, knisterte es heiß zwischen ihnen. »Dir ist klar, dass ein Rendezvous normalerweise nicht so endet. Vorausgesetzt, beide Parteien sind interessiert.«
Blay stellte fest, dass er die Hand des anderen Vampirs nicht loslassen konnte. »Ach … wirklich?«
Saxton nickte. »Ein Abschiedskuss ist eher üblich.«
Blay senkte seinen Blick auf die Lippen des anderen und fragte sich, wie sie wohl schmecken mochten.
»Komm her«, murmelte Saxton, zog ihn an der Hand näher zu sich heran und gleichzeitig in den Schutz der Gasse hinein.
Blay folgte ihm in die Dunkelheit, erfasst von einem erotischen Zauber, den er nicht brechen wollte. Als sie im Windschatten der Gebäude stehen blieben, spürte er, wie sich Saxtons Oberkörper an ihn drängte und sich ihre Hüften berührten.
Daher wusste er ganz genau, wie erregt Saxton war.
Und Saxton wusste, dass es ihm ebenso erging.
»Sag mal«, flüsterte Saxton. »Hast du schon mal einen Mann geküsst?«
Blay wollte jetzt nicht an Qhuinn denken und schüttelte den Kopf, um ihn aus seinen Gedanken zu verdrängen. Als ihm das nicht gelang und ihm Qhuinns verschiedenfarbige Augen nicht aus dem Kopf gehen wollten, tat er das Einzige, was ihn garantiert davon abbringen würde, an seinen Pyrokant zu denken.
Er presste seinen Mund auf Saxtons Lippen.
Qhuinn wusste, dass er direkt nach Hause hätte gehen sollen. Als John und Xhex ihn in Tohrs Haus kurzerhand weggeschickt hatten – zweifelsohne, um ein wenig horizontale Konversation zu betreiben –, hätte er direkt zum Anwesen der Bruderschaft zurückgehen, es sich mit seinem Herradura gemütlich machen und sich nur noch um seinen eigenen Kram kümmern sollen.
Aber neeeiiin. Er hatte sich auf der anderen
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