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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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weiß gekleidete Gestalt, die ihnen den Weg zum Ausgang versperrte, war weder Mensch noch Vampir.
    Es war ein Symphath .

13
    Während Xhex draußen vor dem Kraftraum wartete, betrachtete sie ihre eigenen Gefühle mit leidenschaftslosem Interesse. Es war, vermutete sie, als ob sie in das Gesicht eines Fremden blickte und nun dessen kleine Fehler, die Hautfarbe und die Gesichtszüge einfach so zur Kenntnis nahm, weil sie sie gerade vor Augen hatte.
    Ihr Durst nach Rache war durch ihre ehrliche Sorge um John verdrängt worden.
    Welch eine Überraschung!
    Allerdings hatte sie auch nicht erwartet, dass sie eine solche Raserei jemals in direkter Nähe miterleben würde, insbesondere nicht bei seinesgleichen. Es war, als ob eine Bestie in seinem Inneren hauste, und diese war nun ihrem Käfig entkommen.
    Oh Mann! Mit einem gebundenen Vampir war wirklich nicht zu spaßen.
    Und sie machte sich nichts vor: Das war der Grund, warum er so reagiert hatte – und auch die Ursache für den
Duft nach dunklen Gewürzen, den sie seit ihrer Befreiung aus Lashs Gefängnis immer wieder an ihm wahrgenommen hatte. Irgendwann im Laufe ihrer wochenlangen Gefangenschaft hatten sich Johns Gefühle und Respekt für sie in etwas Unumstößliches verwandelt.
    Mist! Was für ein Chaos.
    Als der Lärm der Tretmühle plötzlich verstummte, war sich Xhex ziemlich sicher, dass Blaylock einfach den Stecker gezogen hatte. Ein schlauer Schachzug! Sie selbst hatte schon versucht, John von seinem selbstmörderischen Marathon abzuhalten, aber jegliche Argumentation hatte zu nichts geführt. Daher hatte sie hier draußen vor der Tür den Wachposten bezogen.
    Sie konnte einfach nicht mit ansehen, wie er sich in Grund und Boden rannte. Es mit anzuhören, war schon schlimm genug.
    Die Glastür des Büros am Ende des Flurs schwang auf, und Tohrment kam heraus. Der Lichtschein hinter Tohrment ließ darauf schließen, dass Lassiter ihn zum Trainingszentrum begleitet hatte, aber der gefallene Engel hielt sich im Hintergrund.
    »Wie geht es John?« Als der Bruder auf sie zukam, stand ihm seine Sorge ins Gesicht geschrieben, und in seinem emotionalen Raster leuchteten im Bereich »Bedauern« einige Lämpchen auf.
    Das ergab in mehrerlei Hinsicht Sinn.
    Xhex blickte auf die Tür zum Kraftraum. »Offensichtlich will er nun doch nicht Marathonläufer werden. Entweder das, oder er hat gerade der zweiten Tretmühle den Rest gegeben.«
    Tohrs enorme Körpergröße zwang sie dazu, den Kopf in den Nacken zu legen, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. Was sie darin sah, überraschte sie sehr: In seinem
Blick lag Wissen, tiefgründiges Wissen, das ihre eigenen emotionalen Schaltkreise misstrauisch reagieren ließ. Die Erfahrung sagte ihr, dass Fremde, die einen so ansahen, gefährlich waren.
    »Wie geht es dir?«, fragte er leise.
    Es war seltsam. Sie hatte bisher nicht viel Kontakt mit dem Bruder gehabt, aber jedes Mal, wenn sich ihre Wege kreuzten, war er immer besonders … freundlich gewesen. Deshalb hatte sie ihn immer gemieden. Mit Härte konnte sie viel besser umgehen als mit Freundlichkeit.
    Offen gesagt, machte er sie nervös.
    Als sie nicht antwortete, wurde sein Gesichtsausdruck verschlossen, als ob ihr Verhalten ihn enttäuscht hätte, er es ihr aber nicht übelnahm. »Okay«, meinte er. »Ich will nicht neugierig sein.«
    Himmel, was für eine Idiotin sie doch war. »Nein, ist schon in Ordnung. Aber im Moment würde dir meine Antwort sowieso nicht gefallen.«
    »Alles klar.« Er blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die Tür zum Kraftraum, und sie hatte den Eindruck, dass er sich genau wie sie von John ausgesperrt fühlte. »Warum hast du mir eigentlich ausrichten lassen, dass ich hierherkommen soll?«
    Xhex zog den Schlüssel, mit dem John sie in Tohrs früheres Heim eingelassen hatte, aus der Tasche. »Ich wollte dir den hier zurückgeben und dich wissen lassen, dass es im Haus ein Problem gibt.«
    Tohrs emotionales Raster wurde dunkel – Licht aus. »Was für ein Problem?«
    »Eine der Glasschiebetüren ist zerbrochen. Aber mit ein paar Spanplatten sollte sich das Loch schnell provisorisch abdichten lassen. Es ist uns gelungen, die Alarmanlage wieder einzuschalten, so dass die Bewegungsmelder
im Inneren funktionieren, aber natürlich zieht es darin jetzt wie Hechtsuppe. Wenn du willst, kann ich das Loch heute noch dicht machen.«
    Gesetzt den Fall, dass John den übrigen Übungsgeräten den Garaus gemacht hatte, die Sohlen all seiner Laufschuhe

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