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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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anfing, würde das niemals geschehen.
    Und er wusste, dass er Blay nie wieder verlassen würde, wenn er auch nur ein einziges Mal mit ihm schlief.
    Es war nicht so, dass die Brüder Homosexuelle nicht akzeptierten. Nein, zum Teufel, sie gingen eigentlich ganz cool damit um – Vishous war auch schon mit Kerlen zusammen gewesen, und niemand zuckte deshalb auch nur mit der Wimper, verurteilte ihn deswegen oder scherte sich überhaupt darum. Er war einfach ihr Bruder V. Und Qhuinn hatte die Linie hin und wieder zum Spaß überschritten, und sie alle wussten es und kümmerten sich nicht darum.
    Der Glymera war es aber nicht egal.
    Und es ärgerte ihn maßlos, dass er sich immer noch um diese Wichser scherte. Nachdem seine Familie nicht mehr existierte und die Keimzelle der Vampiraristokratie entlang der Ostküste verstreut lebte, hatte er eigentlich gar keinen Kontakt mehr zu dieser Bande von Arschlöchern. Aber er konnte einfach nicht aus seiner Haut und vergessen, dass sie existierten.
    Er konnte es ihnen gegenüber nicht offen zugeben.
    Welche Ironie! Äußerlich war er ein knallharter Typ, aber innerlich ein totales Weichei.
    Plötzlich verspürte er das Verlangen, den Spiegel zu zerschmettern, obwohl er nicht mehr zeigte als ein paar Schatten.
    »Herr?«
    Er kniff in der Dunkelheit die Augen zusammen.
    Mist! Er hatte ganz vergessen, dass Layla noch in seinem Bett lag.

18
    Xhex war sich nicht ganz sicher, nach welchem Farmhaus sie genau suchte. Daher dematerialisierte sie sich in ein Wäldchen an der Route 149 und ließ sich dann von ihrem Geruchssinn leiten: Der Wind blies von Norden her, und als ihr ein Hauch von Talkum in die Nase stieg, folgte sie dem Geruch, indem sie sich in Luft auflöste und in etwa hundert Meter Entfernung wieder Gestalt annahm. Auf diese Weise bewegte sie sich über die verwahrlosten, abgemähten Maisfelder, denen die Winterstürme und der Schnee arg zugesetzt hatten.
    Die Frühlingsluft kitzelte sie in der Nase, und der Sonnenschein auf ihrem Gesicht wärmte sie dort, wo der Wind nicht über ihre Haut strich. Um sie herum sprießte das erste Grün an den Bäumen, und die ersten Knospen reckten zaghaft ihre Köpfe in Erwartung des wärmeren Wetters.
    Was für ein herrlicher Tag.
    Für einen Amoklauf.

    Als sie nur noch Lesser -Gestank wahrnahm, zog sie eines der Messer, die Vishous ihr gegeben hatte, und spürte, dass sie ihrem Ziel ganz nahe war …
    Xhex nahm neben der nächsten Reihe von Ahornbäumen Gestalt an und blieb abrupt stehen.
    »Oh … Mist.«
    Das weiße Farmhaus war nichts Besonderes, nur ein halb verfallenes Gebäude neben einem Maisfeld, das von einem Ring aus Kiefern und Sträuchern umgeben war. Zum Glück gab es auch einen Streifen Rasen vor dem Haus.
    Andernfalls hätten nämlich die fünf Polizeiautos, die dicht nebeneinander vor dem Vordereingang parkten, nicht genug Platz gehabt, um die Türen zu öffnen.
    Xhex tarnte sich auf Symphathen -Art, schlich zu einem der Fenster und sah hinein.
    Perfektes Timing: Sie konnte beobachten, wie sich einer der Vorzeigecops von Caldwell in einen Eimer erbrach.
    Dafür hatte er aber auch einen guten Grund. Das Haus sah aus, als ob es in menschlichem Blut gebadet worden wäre. Oder besser gesagt: Das Haus war in menschlichem Blut gebadet worden. Und zwar so sehr, dass Xhex den metallischen Geschmack von Blut am Gaumen wahrnahm, obwohl sie sich draußen an der frischen Luft befand.
    Das Innere sah aus wie Michael Myers Planschbecken.
    Die Polizisten bewegten sich vorsichtig durch das Wohnzimmer und das Speisezimmer, nicht nur, weil es sich um einen Tatort handelte, sondern weil sie vermeiden wollten, dass das Zeug auf ihre Hosenbeine spritzte.
    Aber es waren keine Leichen vorhanden.
    Zumindest keine, die man sehen konnte.
    Tatsächlich befanden sich sechzehn Lesser im Haus, die gerade ihre Transformation durchmachten. Aber weder
Xhex noch die Cops konnten sie sehen, obwohl sie spürte, dass die Männer direkt über sie hinweggingen.
    Ob das wohl wieder an Lashs Tarnung lag?
    Was zum Teufel hatte der Mistkerl vor? Erst der Anruf bei der Bruderschaft, bei dem er diese Scheiße hier ankündigte … und dann rief er die Bullen an? Oder hatte vielleicht jemand anderes den Polizeinotruf gewählt?
    Sie hatte so viele Fragen …
    Zwischen all dem Blut entdeckten die Cops eine tiefschwarze Substanz. Einer der Beamten rümpfte angesichts eines Flecks davon angewidert die Nase. Ja, diese geringe Menge der öligen Substanz reichte nicht aus, um

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