Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
lungerte keine Gruppe von diesen bleichgesichtigen Idioten herum und streichelte sich gegenseitig die Messer. Die Gasse war leer.
    Doch dann bemerkte er das Tropfen. Als hätte man einen Wasserhahn nicht richtig zugedreht.
    Nachdem er ein Mhis heraufbeschworen hatte, zog er seine leuchtende Hand aus dem Handschuh und erhellte damit den Weg. Der Schein erfasste lediglich einen dürftigen Flecken direkt vor ihm, und das Erste, auf das er stieß, war ein Stiefel … dem eine Wade in Camouflagehosen folgte … und dann noch ein Oberschenkel und eine Hüfte …

    Und das war’s.
    Der Körper des Jägers war durch einen glatten Schnitt zerteilt, wie mit der Brotmaschine, und aus der Schnittstelle quollen die Eingeweide hervor, während der Stumpf der Wirbelsäule hellweiß in dem ganzen öligen Schwarz schimmerte.
    Ein leises Schaben lenkte seinen Blick nach rechts.
    Dieses Mal erblickte er als Erstes eine Hand … eine blasse Hand, die ihre Nägel in den feuchten Asphalt krallte und sich zusammenzog, als versuchte sie, den Boden aufzuscharren.
    Der Lesser bestand nur noch aus dem Torso, aber er lebte – was kein Wunder war, denn so funktionierten diese Biester eben: Solange man ihnen das Herz nicht mit einem Gegenstand aus Stahl durchbohrte, vegetierten sie endlos vor sich hin, egal, in welchem Zustand sich ihr Körper befand.
    Als V seine Hand mit dem Licht langsam nach oben wandern ließ, bekam er das Gesicht des Lessers zu sehen. Der Mund war in die Breite gezogen, und die Zunge klickte, als versuchte das Ding zu sprechen. Typisch für die derzeitige Ernte von Jägern, war auch dieses Exemplar ein frischer Rekrut, dessen dunkle Haut und Haare noch nicht milchweiß geworden waren.
    V stieg über ihn hinweg und suchte weiter. Ein paar Meter entfernt fand er die zwei Hälften eines weiteren Jägers.
    Während sich ein warnendes Kribbeln über seinen Nacken ausbreitete, hob er seine Hand und beschrieb einen Kreis um die beiden Leichen.
    Tja, ja, ja. Wenn das nicht alte Erinnerungen weckte.
    Und zwar keine von der guten Sorte.
     
    Auf dem Anwesen der Bruderschaft lag Payne in ihrem Bett und wartete.

    Sie war ohnehin nicht gut darin, sich zu gedulden, und sie hatte das Gefühl, zehn Jahre wären verstrichen, bevor ihr Heiler endlich zurück zu ihr kam. Er hatte ein flaches Kästchen dabei, das aussah wie ein Buch.
    Er setzte sich zu ihr auf das Bett, doch sein schönes, scharfkantiges Gesicht wirkte angespannt. »Entschuldige, dass es so lang gedauert hat. Jane und ich mussten erst diesen Laptop starten.«
    Sie hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. »Sag mir einfach, was los ist.«
    Mit einem schnellen, geschickten Handgriff klappte er das Kästchen auf. »Tatsächlich musst du es mit eigenen Augen sehen.«
    Am liebsten hätte sie laut und ausgiebig geflucht, doch widerwillig richtete sie ihre Augen auf den Bildschirm. Sofort erkannte sie das Zimmer, in dem sie sich befand. Doch es war ein älteres Bild, denn wie sie da so auf dem Bett lag, starrte sie in Richtung Bad. Das Bild war starr wie ein Gemälde, doch dann bewegte sich ein kleiner weißer Pfeil, als Manny etwas berührte, und die Bilder setzten sich in Bewegung.
    Stirnrunzelnd beobachtete sie sich selbst. Sie glühte: Jedes Stück Haut, das man sah, war von innen heraus erleuchtet. Aber warum war das so?
    Erst setzte sie sich auf und verrenkte sich den Hals, um einen Blick auf den Heiler zu erhaschen. Dann beugte sie sich weiter zur Seite. Und schließlich schob sie sich zum Fußende des Bettes.
    »Ich bin aufrecht gesessen«, hauchte sie. »Auf den Knien!«
    Und tatsächlich richtete sich ihre leuchtende Gestalt kerzengerade auf und balancierte geschickt, während sie Manny unter der Dusche beobachtete.
    »Ja, das hast du getan«, stimmte er zu.

    »Außerdem leuchte ich. Warum nur?«
    »Wir hatten gehofft, das könntest du uns sagen. Hast du das je zuvor erlebt?«
    »Nicht dass ich wüsste. Aber ich war so lange gefangen, dass ich das Gefühl habe, mich selbst kaum zu kennen.« Die Bilder erstarrten. »Spielst du es noch einmal ab?«
    Als Manny nicht antwortete und die Bilder reglos blieben, sah sie ihn von der Seite an – und erschrak. Sein Gesicht war wutverzerrt, seine zornigen Augen wirkten fast schwarz.
    »Gefangen? Wie das?«, fuhr er sie an. »Und von wem wurdest du gefangen gehalten?«
    Seltsam, dachte sie matt. Man hatte ihr immer erklärt, Menschen seien viel beherrschter als Vampire. Aber in seiner wütenden Beschützerpose stand er den

Weitere Kostenlose Bücher