Black Dagger 17 - Vampirschwur
lächelte. »Darf ich dein Haar lösen?«
Ihr Haar war nun wirklich das Allerletzte, woran sie dachte, aber sein Ausdruck war so entrückt, dass sie ihm den Wunsch nicht verweigern konnte – oder irgendeinen Teil von sich. »Aber natürlich.«
Seine Finger zitterten leicht, als er nach dem Ende ihres Zopfes griff. »Das wollte ich vom ersten Moment an tun, als ich dich sah.«
Langsam, Stück für Stück, befreite er die schweren schwarzen Wellen, die nur aus einem Grund so lang waren, nämlich weil sie sich nicht darum kümmern wollte. Doch in Anbetracht seines andächtigen Staunens fragte sie sich langsam, ob sie die Bedeutung ihres Haars vielleicht restlos unterschätzt hatte.
Als er fertig war, breitete er die langen Strähnen über das Bett aus und lehnte sich zurück. »Du bist … unbeschreiblich schön.«
Nachdem sie sich selbst noch nicht einmal als sonderlich feminin betrachtet hätte und schon gar nicht als »schön«, war sie überrascht, welch Ehrfurcht aus seinen Worten und seiner Stimme sprach.
»Fürwahr … du fesselst mir die Zunge«, sagte sie einmal mehr zu ihm.
»Mit deiner Zunge wüsste ich wahrlich Besseres anzufangen. «
Damit legte er sich zu ihr auf das Bett, und sie schmiegte sich an ihn und spürte seine Brustmuskeln und die harte Oberfläche seines Bauches. Sie war groß im Vergleich zu anderen Angehörigen ihres Geschlechts, sie hatte die Kraft von ihrem Vater geerbt und fühlte sich oft plump neben anderen Frauen: Sie hatte nicht die schlanke Anmut der Auserwählten Layla – vielmehr war sie zum Kämpfen geboren, nicht für spirituelle oder sinnliche Dienste.
Doch hier bei ihrem Heiler hatte sie das Gefühl, genau richtig zu sein. Er war nicht so riesenhaft wie ihr Bruder, aber er war größer und kräftiger als sie, überall dort, wo es einem Mann gut anstand: Wie sie nun mit ihm in diesem schummrigen Zimmer lag, dicht an dicht, und die Hitze anstieg, fühlte sie sich nicht länger wie eine Missbildung aus viel zu viel Leibesumfang und Masse, die eigentlich nicht hätte sein sollen, sondern wie ein Objekt der Leidenschaft und Begierde.
»Du lächelst ja«, flüsterte er neben ihrem Mund.
»Tu ich das?«
»Ja. Und es gefällt mir sehr.«
Seine Hände wühlten sich an ihren Hüften in ihr Nachthemd, und sie spürte alles, vom sanften Streicheln seines kleinen Fingers bis hin zur weichen Haut seiner Handfläche und der heißen Spur, die seine Berührung hinterließ, als seine Hand langsam nach oben wanderte. Sie schloss die Augen und drückte sich an ihn, und sie war sich absolut im Klaren darüber, dass sie um etwas bat, von dem sie nicht genau wusste, was das sein sollte – aber er würde es ihr geben, das war gewiss.
Ja, ihr Heiler wusste genau, was sie brauchte: Seine Hand wanderte an ihren Rippen empor und verweilte unter ihren schweren, weichen Brüsten.
»Ist das gut so für dich?«, hörte sie ihn wie aus weiter Ferne fragen.
»O ja, und wie«, keuchte sie. »Alles, was mich meine Beine fühlen lässt, ist gut.«
Doch noch während sie diese Worte aussprach, merkte sie, dass ihr Antrieb weniger die Lähmung war, sondern vielmehr eine Gier auf ihn und sein Geschlecht …
»Heiler!«
Das Gefühl, wie ihre Brust von zärtlichen Händen umfasst wurde, war erschreckend, aber wundervoll, und sie
bäumte sich auf, ihre Schenkel spreizten sich, ihre Hacken pressten sich in die Matratze unter ihnen. Und dann fuhr sein Daumen hoch und über ihre Brustwarze, und diese Berührung sandte einen Feuerstrahl zu ihrem innersten Kern.
Ihre Beine rieben aneinander, der feste Knoten in ihrem Geschlecht trieb sie an. »Ich bewege mich«, sagte sie rau – als wäre es ihr eben erst aufgefallen. Doch was jetzt viel wichtiger schien, war ihr Wunsch, sich mit ihm zu vereinen und ihn in sich … kommen … zu lassen.
»Ich weiß, bambina«, bekannte er. »Und ich werde dafür sorgen, dass du es auch weiter tust.«
27
Butch parkte den Escalade in der Tiefgarage unter dem Commodore und fuhr mit dem Aufzug, der das Rückgrat des Gebäudes bildete, bis ganz nach oben. Er hatte keine Ahnung, was ihn in Vs Wohnung erwartete, aber von dort kam das GPS-Signal, also war er auf dem Weg dorthin.
In der Tasche seines Ledermantels hatte er alle Schlüssel zu Vishous’ privatem Rückzugsort: die Magnetstreifenkarte für die Tiefgarage, die silberne Karte, mit der man im Aufzug ins oberste Stockwerk gelangen konnte, den Kupferschlüssel, mit dem man die Bolzenschlösser an der Tür
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