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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Willensanstrengung verbannte er alles aus seinem Kopf, alle Fragen, die Nachwirkungen der Schmerzen und seine Verblüffung angesichts dieser Reise ins Land von James Bond.
    Der erste Punkt auf seiner To-do-Liste war, den schlecht gelaunten Zaungast loszuwerden.
    Er blickte Ziegenbärtchen über die Schulter an. »Bleiben Sie mir bloß vom Leibe, Mann. Ich will, dass Sie im Gang draußen warten.«
    Die Antwort darauf war … ziemlich bissig: Der Bastard bleckte zwei Hauer so lang wie Mannys Arm und knurrte wie ein Hund.
    »In Ordnung«, meinte Jane und schob sich zwischen sie. »Das ist in Ordnung. Vishous wartet draußen.«
    Vishous? Hatte er richtig gehört?
    Andererseits hatte die Mama von dem niedlichen Kerlchen bei der Namenswahl den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn man an die nette kleine Zahnparade von gerade
eben dachte. Aber egal. Manny musste sich auf seine Arbeit konzentrieren, und dieses Monster konnte in der Zwischenzeit ja an einem Knochen nagen oder so.
    Er trat in den Untersuchungsraum und …
    Lieber Gott.
    Grundgütiger.
    Die Patientin auf dem Tisch lag reglos da, wie ein unbewegtes Gewässer, und sie … war so ziemlich das Schönste, was er je gesehen hatte: Ihr Haar war kohlrabenschwarz und zu einem dicken Zopf geflochten, der neben ihrem Kopf ruhte. Ihre Haut war bronzefarben, als wäre sie italienischer Abstammung und kürzlich erst an der Sonne gewesen. Die Augen … die Augen waren wie Diamanten, farblos und brillant zugleich, nur von einem dunklen Rand umgeben.
    »Manny?«
    Jane stand direkt hinter ihm, doch ihre Stimme erreichte ihn aus einer Entfernung von vielen Meilen. Die ganze Welt war plötzlich fort, nichts existierte mehr für ihn außer dem Blick der Patientin, die trotz ihres fixierten Kopfes zu ihm aufsah.
    Endlich war es also passiert, dachte er, als er unter sein Hemd griff und das schwere Kreuz umschloss. Sein ganzes Leben über hatte er sich gefragt, warum er sich nie verliebt hatte, und jetzt wusste er es: Er hatte auf diesen Moment gewartet, auf diese Frau, diesen Augenblick.
    Diese Frau gehört mir, dachte er.
    Und obwohl das natürlich völliger Schwachsinn war, ließ sich nicht an seiner Überzeugung rütteln.
    »Seid Ihr der Heiler?«, fragte sie mit leiser Stimme, bei der ihm fast das Herz stehen blieb. »Seid Ihr … meinetwegen hier?«
    Sie sprach die Worte mit starkem Akzent, ein wundervoller Klang, wenn sie auch ein wenig überrascht schien.

    »Ja. Das bin ich.« Er streifte sein Jackett ab und warf es achtlos in die Ecke. »Ich bin Ihretwegen hier.«
    Als er auf sie zuging, füllten sich ihre Augen mit Tränen. »Meine Beine … es fühlt sich an, als würden sie sich bewegen, aber ich nehme an, das tun sie nicht.«
    »Tun sie weh?«
    »Ja.«
    Phantomschmerzen. Das Übliche.
    Manny blieb an ihrer Seite stehen und musterte den Körper, der mit einem Laken bedeckt war. Sie war groß. Mindestens eins achtzig. Und sie schien aus reiner Kraft gebaut.
    Sie war eine Soldatin, dachte er, und maß die Stärke in ihren nackten Oberarmen. Eine Kämpferin.
    Dass jemand wie sie ihre Mobilität verlieren sollte, brach ihm fast das Herz. Selbst für Stubenhocker war ein Leben im Rollstuhl schwer zu ertragen, doch für jemanden wie sie käme es einem Todesurteil gleich.
    Manny ergriff ihre Hand – und bei der Berührung erwachte sein gesamter Körper, als wäre sie die Steckdose zu seinem inneren Stecker.
    »Ich werde Ihnen helfen«, sagte er und blickte ihr dabei fest in die Augen. »Ich will, dass Sie mir vertrauen.«
    Sie schluckte mühsam, und eine kristallene Träne perlte an ihrer Wange hinab. Instinktiv streckte er die Hand aus und fing sie mit der Fingerspitze auf …
    Das Knurren, das von der Tür zu ihm herüberdrang, war unverkennbar der Countdown zu einer Abreibung der dritten Art. Doch als Manny zu Ziegenbärtchen aufsah, hätte er fast zurückgeknurrt. Und auch das war höchst verwunderlich.
    Ohne die Hand seiner Patientin loszulassen, blaffte er Jane an: »Schmeiß diesen Miesmacher aus meinem OP. Und zeig mir die verdammten Scans und Röntgenbilder. Sofort .«

    Er würde diese Frau retten, und wenn es ihn umbrachte.
    Und als Ziegenbärtchen ihn mit unverhohlenem Hass anfunkelte, dachte Manny, dass es vielleicht, verfluchte Scheiße, wirklich darauf hinauslief.

6
    Qhuinn war alleine in Caldwell unterwegs.
    Zum ersten verdammten Mal in seinem Leben.
    Was, wenn er darüber nachdachte, eine statistische Unmöglichkeit sein musste. Er hatte so viele Nächte in den

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