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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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seinen Schrank auf, ließ eine schwarze Kerze aufleuchten und … blickte auf eine Reihe von ärmellosen Oberteilen. Und Lederhosen. Was eben so in einem Schrank hing, wenn man seinen Lebensunterhalt mit Kämpfen bestritt und nackt schlief.
    Kein Rollkragenpulli weit und breit.
    Na ja, vielleicht war er ja auch gar nicht so übel zugerichtet …
    Doch als er sich kurz dem Spiegel an der Tür zuwandte, erschrak sogar er. Er sah aus, als wäre er in die Klauen von Rhages Bestie geraten. Hässliche rote Striemen bedeckten seinen Oberkörper und zogen sich über seine Schultern und den muskulösen Bauch. Sein Gesicht war ein verdammter Witz, ein Auge derart zugeschwollen, dass sich das Lid so gut wie nicht heben ließ … die Unterlippe tief gespalten … und seine Backen waren so dick wie bei einem Eichhörnchen, das Nüsse darin hortete.
    Prima. Er sah aus, als käme er gerade frisch aus dem Boxring.
    Er stopfte die verschmutzten Klamotten hinten in den Schrank, steckte seinen Ballon von Kopf raus auf den Gang und lauschte. Links das Gequassel des Sportreporters
auf ESPN. Von rechts war ein gluckerndes Geräusch zu hören.
    Splitterfasernackt spazierte er zum Zimmer von Butch und Marissa. Es gab keinen Grund, die blauen Flecken vor Butch zu verstecken – er hatte schließlich gesehen, wie er sie sich geholt hatte.
    Als er durch die Tür trat, saß der Bulle auf der Bettkante, die Ellbogen auf die Knie gestützt, ein Glas Lagavulin in den Händen, die Flasche zwischen den Füßen.
    »Weißt du, woran ich jetzt denke«, fragte der Kerl, ohne aufzublicken.
    Sicher an so einiges, dachte V. »Sag es mir.«
    »An die Nacht, als ich zusehen musste, wie du dich von der Terrasse im Commodore gestürzt hast. Die Nacht, in der ich dachte, du würdest sterben.« Butch trank einen Schluck. »Ich war eigentlich der Meinung, das hätten wir hinter uns.«
    »Falls es dich tröstet … das dachte ich auch.«
    »Warum gehst du nicht zu deiner Mutter? Sprichst dich mit ihr aus?«
    Als ob es irgendetwas gäbe, das diese Frau zu diesem Thema hätte sagen können. »Ich würde sie nur umbringen, Butch. Ich weiß nicht, wie ich es anstellen würde … aber für diese Sache würde ich die Schlampe umbringen. Sie überlässt mich einem Psychopathen von Vater – obwohl sie genau weiß, wie er ist, weil sie ja, hallo, bekanntlich alles sieht. Dann verheimlicht sie mir dreihundert Jahre lang, dass sie meine Mutter ist, nur um an meinem Geburtstag aufzukreuzen und von mir zu verlangen, dass ich als Maskottchen für ihre dämliche Religion herhalte. Und selbst den Scheiß hätte ich ja noch verkraftet. Aber die Sache mit meiner Schwester, mit meiner Zwillingsschwester? Sie hat Payne weggesperrt, Bulle. Hat sie gegen ihren Willen festgehalten. Jahrhundertelang. Und mir hat sie nicht einmal
gesagt, dass ich eine Schwester habe. Das ist einfach zu viel. Mir reicht’s.« V starrte den Lagavulin an. »Hast du vielleicht einen Schluck für mich übrig?«
    Butch verkorkte die Flasche und warf sie ihm zu. Und als V sie auffing, sagte er: »Tot aufzuwachen ist aber auch keine Lösung. Genauso wenig, wie sich derart zusammenschlagen zu lassen.«
    »Willst du dich vielleicht anbieten, das Schlagen zu übernehmen? Denn ich werde langsam verrückt, es muss raus, Butch. Im Ernst. Ich werde sonst gefährlich …« V nahm einen großen Schluck Whiskey und fluchte, als ein Schmerz in seine aufgeplatzte Lippe fuhr, als hätte er sich eine Zigarette verkehrt herum in den Mund gesteckt. »Und ich weiß nicht, wie ich es aus mir rausbekommen soll – denn ich werde ganz bestimmt nicht auf alte Gewohnheiten zurückgreifen.«
    »Das reizt dich gar nicht?«
    V wappnete sich und trank erneut. Er verzog das Gesicht und sagte: »Ich brauche ein Ventil, aber ich werde nicht fremdgehen. Auf keinen Fall kehre ich zu Jane zurück mit einem Schwanz, der nach irgendeiner Schlampe stinkt – das würde alles kaputtmachen, nicht nur für sie, sondern auch für mich. Außerdem brauche ich im Moment jemanden, der mich dominiert, nicht umgekehrt – und ich wüsste niemanden, dem ich vertrauen könnte.« Außer vielleicht Butch, aber das wäre zu gewagt gewesen. »Also stecke ich in der Klemme. In meinem Kopf hockt eine kreischende Harpyie, der ich nicht entkommen kann … und das treibt mich in den Wahnsinn.«
    Himmel … er hatte es erzählt. Und zwar alles.
    Wie typisch für ihn.
    Zur Belohnung gab es noch einen Schluck direkt aus der Flasche. »Verdammt, meine Lippen tun

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