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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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mit Leuten, die er mochte. Und was er am liebsten zum Beißen hatte, hatte nichts mit fettigem Fastfood zu tun.
    Schließlich sah er sich gezwungen, den beiden eine Gehirnwäsche zu verpassen – was ihn zu einem seltenen Moment des Mitleids mit menschlichen Männern veranlasste, denen dieser Luxus nicht vergönnt war.

    Und dann waren er und sein Opfer endlich allein gewesen. Der Mensch lehnte am Waschbecken und verschnaufte, und Qhuinn, der sich an die Tür gelehnt hatte, tat so, als täte er dasselbe. Schließlich war es zum Blickkontakt gekommen, beiläufig aufseiten des Menschen, überaus ernst auf Qhuinns.
    »Was ist?«, hatte der Kerl gefragt. Aber er hatte es sofort geahnt … denn seine Augenlider waren schwer geworden.
    Qhuinn hatte hinter sich gegriffen und die Tür verriegelt, damit sie nicht gestört wurden. »Ich bin noch immer hungrig.«
    Sofort hatte der Rotschopf auf die Tür geschaut, als wollte er fliehen … doch sein Schwanz hatte eine andere Sprache gesprochen. Hinter der Knopfleiste seiner Jeans … wurde er tatsächlich hart.
    »Niemand wird es je erfahren«, hatte Qhuinn verheißungsvoll geraunt. Zur Hölle, er konnte dafür sorgen, dass sich nicht einmal der Rotschopf selbst erinnerte – doch solange der Kerl nichts von der Vampirgeschichte mitbekam, gab es keinen Grund, den Gedankenmopp zu zücken und kräftig durchzuwischen.
    »Aber hast du nicht gesagt, du bist nicht schwul …« Der Ton klang etwas wehklagend, als fühlte sich der Junge nicht ganz wohl mit dem, was sein Körper wollte.
    Qhuinn war auf ihn zugetreten und hatte sich mit der Brust an den Rothaarigen gedrückt. Dann hatte er ihn im Nacken gepackt und ihn auf seinen Mund gepresst. Der Kuss hatte seine Wirkung erzielt: Er verbannte sämtliche bewusste Gedanken aus der engen Kabine, und übrig blieb nur noch die reine Sinneswahrnehmung.
    Danach war alles wie geschmiert gelaufen. Zweimal.
    Als es vorbei war, hatte der Kerl ihm nicht mal seine Nummer gegeben. Er hatte einen gigantischen Orgasmus gehabt, doch es war offensichtlich, dass es sein erstes und
einziges Experiment in diese Richtung bleiben würde – was Qhuinn nur recht war. Sie waren ohne ein Wort auseinandergegangen, jeder widmete sich wieder seinem Leben, der Rotschopf ging an die Bar … und Qhuinn streifte allein durch die Straßen von Caldwell.
    Erst als sich die Dämmerung ankündigte, war er hierher zurückgekehrt.
    »Verdammte Scheiße …«, murmelte er bei sich.
    Diese Nacht hatte ihn mal wieder gelehrt, dass man an juckenden Stellen nicht kratzen sollte – ja, es gab Situationen im Leben, da konnte man sich ganz gut mit einem Ersatz abfinden: Zum Beispiel wenn man jemanden zu einem Gemeinderatstreffen schickte, damit der für einen die Stimme abgab. Oder wenn man etwas aus dem Supermarkt brauchte und man die Einkaufsliste einem Doggen gab. Oder wenn man versprochen hatte, Pool zu spielen, leider aber zu betrunken war, um den Queue zu halten – dann konnte man jemand anderen bitten, die Kugeln für einen zu stoßen.
    Doch leider, leider funktionierte diese Ersatzmanntheorie überhaupt nicht, wenn man sich wünschte, man hätte jemand ganz Speziellen entjungfert, hatte es aber nicht getan. Und das Beste, was einem dann einfiel, war, in einen Club zu gehen und sich jemanden mit einem ähnlichen körperlichen Merkmal zu suchen, wie, sagen wir mal, der gleichen Haarfarbe, und stattdessen den zu ficken.
    Nach solch einer Ersatzbefriedigung verspürte man leider nichts als Leere, und das nicht, weil man sich um den Verstand gerammelt hatte. Man war auch nicht auf einer kleinen postkoitalen Wolke der Zufriedenheit davongeschwebt.
    Als Qhuinn jetzt allein im Tunnel stand, fühlte er sich deshalb völlig leer und wie ausgehöhlt.
    Zu dumm, dass seine Libido noch voller großartiger Einfälle
steckte. In der einsamen Stille malte er sich aus, wie es wohl wäre, wenn er anstelle seines Cousins mit Blay zum Mahl ginge. Wenn er es wäre, der nicht nur das Bett, sondern auch das Zimmer mit ihm teilte. Wenn er sich hinstellen würde und sagen, hey Leute, er hier ist mein Partner …
    Die mentale Schranke, die bei dieser letzten Vorstellung in seinem Inneren nach unten sauste, traf ihn wie eine heftige Kopfnuss.
    Und genau da lag das Problem, nicht wahr?
    Er rieb sich die verschiedenfarbigen Augen und dachte daran, wie sehr ihn seine Familie verachtet hatte: Er war in dem Glauben erzogen worden, sein genetischer Defekt, der in einer blauen und einer grünen Iris bestand,

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