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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zum Abendessen, Dr. Manello. Achtzehn Uhr. Sie sind vor zwölf Stunden gegangen.«
    Die Hitze, die in ihm aufgewallt war, verschwand nun gurgelnd im Abfluss und wurde von einer Eiseskälte verdrängt, wie er sie sonst nie spürte.
    Nackte Angst packte ihn und ließ seine Knie weich werden.
    Das betretene Schweigen, das folgte, wurde vom geschäftigen Treiben auf dem Gang untermalt, wo Krankenhauspersonal auf weichen Sohlen vorbeieilte, nach Patienten sah oder Wäschekörbe rollte, oder Essen … Abendessen, natürlich … auf die Zimmer verteilte.
    »Ich … werde jetzt heimgehen«, meinte Manny.
    Seine Stimme klang so fest wie immer, aber das Gesicht seines Kollegen verriet ihm die Wahrheit: Sosehr er sich auch einredete, es ginge bergauf, war er doch nicht mehr der Alte. Er sah noch genauso aus, klar. Er klang auch genauso. Sein Gang war immer noch der gleiche.
    Er versuchte sich sogar einzureden, derselbe zu sein.
    Aber irgendetwas hatte sich an diesem Wochenende verändert, und er fürchtete, was geschehen war, war irreversibel.
    »Soll Sie jemand fahren?«, fragte Goldberg zaghaft.
    »Nein. Ist schon in Ordnung.«
    Er musste all seinen Stolz zusammennehmen, um nicht loszurennen, als er sich zum Gehen wandte. Unter großer
Willensanstrengung warf er den Kopf zurück, streckte den Rücken durch und setzte ganz ruhig einen Fuß vor den anderen.
    Komischerweise musste er, als er denselben Weg zurückging, den er gekommen war, an seinen alten Chirurgie-Professor denken. Der, den die Universitätsverwaltung »pensionierte«, als er siebzig wurde. Manny war damals im zweiten Jahr seines Medizinstudiums gewesen.
    Dr. Theodore Benedict Standford III.
    Der Mann war in Seminaren ein knallhartes Ekel gewesen, einer von denen, die sich freuten, wenn ein Student eine falsche Antwort gab, weil er ihn dann runterputzen konnte. Als die Uni am Ende des Jahres seinen Ruhestand bekannt gab, hatten Manny und seine Kommilitonen eine große Abschiedsparty für den armen Trottel geschmissen, um sich zu betrinken und zu feiern, dass sie die letzte Generation waren, die ihn hatte ertragen müssen.
    Manny hatte sich in jenem Sommer Geld als Hausmeister im Institut dazuverdient und gerade den Flur gewischt, als das Umzugsteam die letzten Kisten aus Standfords Büro trug … und dann war der Alte selbst um die Ecke gekommen und zum letzten Mal rausgeschwebt.
    Er war mit erhobenem Haupt gegangen, die Marmorstufen hinunter und mit vorgestrecktem Kinn hinaus durch den majestätischen Haupteingang.
    Damals hatte Manny über die Arroganz des Mannes gelacht, unverwüstlich, selbst als er alt war und nicht mehr gebraucht wurde.
    Als er jetzt auf die gleiche Art das Gebäude verließ, fragte er sich, ob das überhaupt gestimmt hatte.
    Höchstwahrscheinlich hatte sich Standford gefühlt wie Manny jetzt.
    Ausrangiert.

17
    Jane hörte das Scheppern bis hinunter ins Trainingszentrum. Sie schreckte aus dem Schlaf, riss den Kopf von den Armen hoch, die ihr als Kissen gedient hatten, und richtete sich aus ihrer Kauerhaltung über dem Schreibtisch auf.
    Reißen … und Klatschen …
    Erst hielt sie es für einen Windstoß, doch dann schaltete sich ihr Hirn ein. Hier unten gab es keine Fenster. Und nur ein verdammtes Gewitter könnte so einen Lärm verursachen.
    Sie sprang vom Stuhl auf, stolperte um den Tisch herum und rannte den Gang hinunter auf Paynes Zimmer zu. Genau aus diesem Grund standen alle Türen offen: Sie hatte nur eine Patientin, und obwohl Payne meistens ruhig blieb, war es doch besser, wenn etwas passierte …
    Was war das nur für ein Lärm? Sie hörte zudem ein grunzendes Geräusch …
    Jane schlitterte um den Türpfosten in den Aufwachraum und hätte beinahe losgeschrien. O Gott … das Blut.
    »Payne!« Sie stürzte zum Bett.

    Vs Schwester spielte verrückt, sie ruderte mit den Armen und krallte die Finger in die Laken und in ihren Körper, so dass die scharfen Nägel in die Haut von Oberarmen, Schultern und Schlüsselbeinen schnitten.
    »Ich fühle es nicht!«, kreischte sie. Ihre Fänge blitzten, ihre Augen waren so weit aufgerissen, dass man rund um die Iris das Weiße sah. »Ich fühle gar nichts!«
    Jane sprang auf sie zu und packte ihren Arm, aber sie rutschte sofort wieder ab aufgrund all der blutigen Kratzer. »Payne! Hör auf!«
    Jane versuchte ihre Patientin zu beruhigen. Hellrotes Blut spritzte ihr ins Gesicht und auf den weißen Kittel.
    »Payne!« Wenn sie so weiterkratzte, konnte man bald die Knochen sehen. »Stopp

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