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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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bleiben, um sich um Huren zu scheren.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte er Wellsie noch nicht einmal persönlich gekannt. Er war ihr schon versprochen gewesen, als er fünfundzwanzig war. Seine Mutter hatte diese Verpflichtung vereinbart, zu einem Zeitpunkt, als sie noch nicht einmal auf der Welt war.
    Tohr zuckte mit einem Fauchen zusammen, und Manello blickte von seiner Nadel auf. » Entschuldigung. Willst du mehr Schmerzmittel?«
    » Nein, schon gut.«
    No’Ones Kapuze verrutschte ruckartig, als sie in seine Richtung blickte. Nach einer Weile fegte sie weiter.
    Vielleicht lag es ja am Alkohol, der sich langsam bemerkbar machte, jedenfalls war ihm die ganze Heimlichtuerei auf einmal egal. Und so starrte er sie offen an, während der Arzt seine Hand fertig nähte.
    » Weißt du was, ich besorg dir besser eine Krücke«, murmelte Manello.
    » Wenn Ihr mir sagt, was Ihr braucht«, meldete sich No’One leise zu Wort, » dann kann ich sie holen.«
    » Wunderbar. Also, geh in den Geräteraum hinten in der Turnhalle. Im Physiotherapieraum findest du die …«
    Während Manello Anweisungen erteilte, nickte No’One, und ihre Kapuze wippte. Aus irgendeinem Grund versuchte Tohr, sich ihr Gesicht vorzustellen, aber es blieb verschwommen. Er hatte sie seit Jahrhunderten nicht richtig gesehen – dieser kurze Moment von eben zählte nicht, denn es war aus der Ferne gewesen. Und als sie sich Xhex und ihm vor der Vereinigungszeremonie gezeigt hatte, war er zu erschüttert gewesen, um richtig hinzusehen.
    Aber sie war blond, so viel wusste er. Und sie hatte sich schon immer gern im Schatten gehalten – oder zumindest hatte sie das in dem Häuschen von Darius getan. Auch damals wollte sie nicht angeschaut werden.
    » Okay, sieht gut aus«, meinte Manello, als er seine Flickarbeit noch einmal inspizierte. » Verbinden wir die Wunde, dann wenden wir uns der nächsten zu.«
    No’One kam zurück, als der Chirurg gerade das Ende des Verbandes verklebte.
    » Du kannst zusehen, wenn du willst.«
    Tohr sah Manello verwundert an, bis er kapierte, dass er mit No’One sprach. Sie hielt sich im Hintergrund, und als hätte ihre Kapuze ein Gesicht, erkannte Tohr, dass sie besorgt war.
    » Nur ein Wort der Warnung.« Manello wandte sich dem Fuß zu. » Das hier ist schlimmer als die Hand – aber die Handfläche ist wichtiger, weil er damit kämpft.«
    Als No’One zögerte, zuckte Tohr die Schultern. » Du kannst dir anschauen, was du willst, solange es dein Magen verträgt.«
    Sie ging um den Arzt herum und stellte sich hinter ihn, wo sie die Arme verschränkte und die Hände in die Ärmel ihrer Robe steckte. Jetzt sah sie aus wie eine Kirchenstatue, nur dass sie äußerst lebendig war: Als die Betäubungsspritze eindrang und Tohr zusammenzuckte, schien auch sie sich zu verkrampfen.
    So als würde sie mit ihm leiden, wenn er Schmerzen hatte.
    Tohr wandte den Blick eine Weile ab.
    » In Ordnung, fertig«, vermeldete Manello schließlich. » Und bevor du fragst: Die Antwort lautet wahrscheinlich Ja. Nachdem ihr immer so schnell heilt, solltest du bis morgen Abend wiederhergestellt sein. Wirklich, ihr seid wie Autos – ihr holt euch einen Blechschaden, fahrt in die nächste Karosseriewerkstatt, und im Handumdrehen seid ihr wieder auf der Straße. Bei Menschen dauert es immer ewig, bis sie sich erholen.«
    Tja, schon möglich. Aber Tohr wollte sich gerade lieber nicht mit einem Dodge Ram vergleichen. Seine Erschöpfung wies darauf hin, dass er sich nähren musste – und dass ihm diese relativ kleinen Verletzungen noch eine Weile erhalten bleiben würden.
    Abgesehen von dieser Sitzung mit Selena hatte er sich nicht genährt seit …
    Nein. Daran wollte er nicht denken. Es gab keinen Anlass, damit anzufangen.
    » Den Fuß also nicht belasten«, erklärte der Chirurg und streifte die Handschuhe ab. » Mindestens bis Sonnenaufgang. Und nicht ins Wasser gehen.«
    » Kein Problem.« Das betraf vor allem Letzteres. Nach dem, was er da gerade in der Mitte hatte treiben sehen, würde er vielleicht nie mehr in dieses Becken steigen. Oder in irgendein anderes.
    Das Einzige, was dieses peinliche Zusammentreffen etwas abmilderte, war die Tatsache, dass es für ihn nichts Erotisches gehabt hatte. Gewiss, er war schockiert gewesen, aber das hieß nicht, dass er … na ja, sie vögeln wollte oder so.
    » Eine Frage«, meinte der Arzt, als er sich aufrichtete und ihm die Hand hinstreckte.
    Tohr ergriff sie und war überrascht, als er mit einem kräftigen Ruck

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