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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Bediensteten waren sicher mit den Zimmern im ersten Stock des Hauses beschäftigt, da sie das nur zwischen Erstem und Letztem Mahl tun konnten. Und in der Klinik wurde niemand behandelt, zumindest nicht im Moment.
    No’One musste schnell sein.
    Sie humpelte zurück zum flachen Ende, löste ihre Robe, streifte die Kapuze ab und entkleidete sich bis auf ihr Unterkleid. Nach kurzem Zögern zog sie auch dieses aus – das nächste Mal würde sie ein zweites mitbringen müssen, wenn sie diese Sache wiederholen wollte. Es war besser, sittsam zu bleiben.
    Als sie ihre Sachen faltete, blickte sie absichtlich auf ihre zerfurchte Wade und folgte den knubbeligen Narben, die ihr Fleisch in eine unansehnliche Reliefkarte von Bergen und Tälern verwandelten. Einst war ihr Unterschenkel voll belastbar gewesen und hübsch anzusehen, schöner hätte ihn ein Künstler nicht darstellen können. Jetzt verkörperte er alles, wer und was sie war, die Erinnerung an ihren Sturz, der sie zu einer niederen Person gemacht hatte … und, im Laufe der Zeit, zu einer besseren.
    Zum Glück gab es ein verchromtes Geländer an den Stufen, daran hielt sie sich fest, als sie langsam in das warme Wasser stieg. Ihr Haar fiel ihr ein, und sie wickelte sich den schweren Zopf mehrfach um den Kopf und steckte das lose Ende fest, damit nichts verrutschte.
    Und dann … glitt sie ins Wasser.
    Sie schloss verzückt die Augen und gab sich ganz der Schwerelosigkeit hin. Das Wasser strich wie ein warmer Lufthauch über ihre Haut, und ihr Körper trieb, sanft gehalten, in den friedvollen Händen des Pools. Als sie in der Mitte ankam, warf sie das Vorhaben, ihr Haar trocken zu halten, über Bord, drehte sich auf den Rücken und vollführte Kreisbewegungen mit den Armen, um nicht unterzugehen.
    Für eine kurze Zeit erlaubte sie sich, etwas zu fühlen, und öffnete die Tür zu ihren Sinnen.
    Und es war … gut.
    Nachdem er heute zu Hause bleiben musste, war Tohr arbeitslos, drinnen gefangen und verkatert: eine Dreierkombi, die schlechte Laune garantierte.
    Nur gut, dass die meisten anderen im Einsatz oder anderweitig beschäftigt waren, auf diese Weise konnte er niemandem die Laune vergiften.
    Und so machte er sich auf zum Trainingszentrum, bekleidet mit nichts als einer Badehose. Da er gehört hatte, dass ein Kater zumeist die Folge von Dehydration war, hatte er beschlossen, nicht nur ins Wasser zu tauchen … sondern gleich noch eine flüssige Erfrischung mitzunehmen. Wenn das nicht gesund war!
    Was hatte er also eingepackt? Ah, gut, Wodka – den trank er gerne pur, und außerdem sah er aus wie Wasser.
    Er blieb kurz stehen und nahm einen Schluck …
    Scheiße. Dieser Donnerschlag, als John auf dem Boden aufgestampft hatte, den würde er wohl nie vergessen. Genauso wenig wie den Finger des Jungen, der sich auf ihn richtete.
    Zeit für einen zweiten Schluck … und hey, wie wäre es gleich mit einem dritten?
    Als er wieder weiterging auf dem Weg zu seinem großen Er- und Besäufnis, wurde ihm bewusst, dass er ein wandelndes Klischee war: Er hatte seine Brüder ab und an in diesem Zustand erlebt, wie sie halb betäubt durch die Gegend wankten, missmutig und streitsüchtig, eine Flasche Schädelspalter in der Hand. Bevor ihm Wellsie genommen wurde, hatte er das nie ganz verstanden.
    Erst jetzt sah er da klarer.
    Irgendwie musste man die Zeit ja totschlagen. Und die Nächte, in denen man nicht raus in den Kampf durfte, waren das Schlimmste – abgesehen von den Tagen, mit ihrem glühenden Sonnenlicht. Die waren noch schlimmer.
    Als er im Büro herauskam und auf das Schwimmbad zusteuerte, war er froh, dass er kein freundliches Gesicht aufsetzen musste, oder auf seine Ausdrucksweise achten, oder seine schlechte Laune verbergen.
    Er stieß die Tür zum Vorraum auf, und sofort sackte sein Blutdruck ab, als ihm die warme, einladende Woge feuchter Luft entgegenschwappte. Die Musik tat das ihrige: Aus der Anlage drang U2, das gute alte » The Joshua Tree«, und hallte von den Wänden wider.
    Der erste Hinweis, dass etwas nicht stimmte, war das Häufchen von Klamotten, das am flachen Ende lag. Und wäre er nicht so besoffen gewesen, hätte er vielleicht eins und eins zusammengezählt, bevor er …
    Dort, in der Mitte des Beckens, trieb eine Frauengestalt auf dem Rücken. Ihre nackten Brüste schimmerten, ihre Brustwarzen waren fest trotz der warmen Luft, den Kopf hatte sie in den Nacken gelegt.
    » Scheiße.«
    Schwer zu sagen, was am meisten Lärm verursachte: sein Fluch

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