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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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nicht nach Themen.«
    » Hast du je vom Zwischenreich gehört?«
    » Von was?«
    Tohr stieß ein hartes, angespanntes Lachen aus, dann hoppelte er vorwärts und fing an, die Regale zu inspizieren. » Genau. Wir haben den Schleier. Wir haben den Dhunhd. Die zwei entgegengesetzten Pole, die ich für die einzigen Möglichkeiten hielt, die einem bleiben, wenn man stirbt. Jetzt suche ich nach Hinweisen auf eine dritte Alternative. Verdammt – ja, die sind chronologisch geordnet, nicht nach Sachbereichen. Ist das hier irgendwo anders?«
    » Nicht, dass ich wüsste.«
    » Gibt es irgendein Ordnungssystem?«
    » Nur nach Jahrzehnten, glaube ich. Aber ich bin keine Expertin.«
    » Scheiße, es könnte Jahre dauern, das alles zu durchforsten.«
    » Vielleicht solltet Ihr Euch an eine der Auserwählten wenden. Von Selena weiß ich, dass sie Klausurschreiberin war.«
    » Das hier muss niemand erfahren. Es geht um meine Wellsie.«
    Dass er damit bereits eine Ausnahme für sein Gegenüber machte, schien ihm gar nicht aufzufallen. » Wartet … es gibt noch einen Raum.«
    Sie führte ihn durch den Mittelgang und dann nach links in eine Art Gewölbe. » Das ist der heiligste Ort – hier werden die Lebenswege der Bruderschaft aufbewahrt.«
    Die schweren Türen widersetzten sich, zumindest als No’One versuchte, sie zu öffnen. Doch angesichts von Tohrments Kraft fügten sie sich und gaben die Sicht frei auf einen schmalen, hohen Raum.
    » Also hat sie uns weggesperrt«, bemerkte er trocken, als er die Namen auf den Buchrücken betrachtete. » Schau dir die an …«
    Er zog eines der Bücher heraus und schlug es auf. » Ah, Throe – der Vater des gegenwärtigen Throe. Ich frage mich, was der Alte von den Spielgenossen seines Sohnes halten würde.«
    Tohr stellte das Buch zurück, und No’One starrte ihn ganz ungeniert an, als er die Stirn in konzentrierte Falten legte und mit starken, jedoch feingliedrigen Fingern sorgsam durch die Bücher blätterte, wobei er sich an die Regale lehnte.
    Er hatte dunkles, volles Haar, das glänzte und sehr kurz geschnitten war. Und diese weiße Strähne wirkte so vollkommen deplatziert – bis sie an seine müden, gehetzten Augen dachte.
    Ach ja, seine Augen. Blau wie Saphire – und vermutlich genauso wertvoll.
    Er sah sehr gut aus, bemerkte sie.
    Schon merkwürdig, allein die Tatsache, dass er eine andere liebte, machte es ihr möglich, sich sogar in dieser Hinsicht ein Urteil über ihn zu bilden: Denn so, wie er für seine Shellan fühlte, war er für sie … ungefährlich. Sogar so weit, dass es ihr nicht einmal mehr unangenehm war, dass er sie unbekleidet gesehen hatte. Er würde sie niemals unter erotischen Aspekten betrachten. Das wäre eine Verletzung seiner Liebe zu Wellesandra.
    » Gibt es hier drin noch etwas anderes?«, fragte Tohr und bückte sich tief hinab auf der Krücke. » Ich sehe hier nur … Biografien von Brüdern …«
    » Hier, erlaubt mir zu helfen.«
    Zusammen gingen sie alles durch, fanden aber nichts zum Thema Himmel oder Hölle. Nur Bruder um Bruder um Bruder …
    » Nichts«, murmelte er. » Wofür soll eine Bibliothek gut sein, wenn man nichts darin findet?«
    » Vielleicht …« No’One hielt sich am Rand eines Regalbretts fest, bückte sich ungeschickt und ging die Namen durch. Schließlich fand sie das Gesuchte. » Wir könnten in Eurer eigenen suchen.«
    Er verschränkte die Arme über der Brust und schien sich innerlich zu wappnen. » Sie müsste auch drin vorkommen, nicht wahr?«
    » Sie war Teil Eures Lebens, hier geht es um Euch.«
    » Zieh es raus.«
    Es gab mehrere Bände, die ihm gewidmet waren, und No’One wählte den jüngsten. Sie schlug ihn auf, überblätterte den Stammbaum vorne und überflog mehrere Seiten, die sich mit seinem Heldenmut im Einsatz beschäftigten. Als sie zum letzten Eintrag kam, runzelte sie die Stirn.
    » Was steht da?«
    In der Alten Sprache las sie laut das Datum vor und dann den Vermerk: »› An diesem Abend schied seine Shellan Wellesandra, die ein Kind erwartete, von der Erde. In der Folge entzog er sich der Gemeinschaft der Bruderschaft der Black Dagger.‹«
    » Das ist alles?«
    » Ja.«
    No’One drehte das Buch herum, sodass er es selbst lesen konnte, aber er wehrte ab. » Himmel noch mal, da wird mein Leben zerstört, und das ist alles, was sie dazu geschrieben haben.«
    » Vielleicht wollten sie Eure Trauer respektvoll behandeln.« No’One legte das Buch zur Seite. » So etwas sollte doch sicher privat

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