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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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– ihretwegen sind meine Narben geblieben. Ich habe mich immer gefragt, ob er mit seiner Symphathen -Kraft meine Haut verändert hat. Aber nein, es gab Salzsteine und Pökelfleisch.« No’One schüttelte den Kopf. » Die hatte ich vollkommen vergessen. Wie so viele Details …«
    Als ihm ein geknurrter Fluch entfuhr, blickte sie auf. Tohrment machte ein Gesicht, als hätte er diesen Symphathen am liebsten gleich noch einmal umgebracht – aber er vertuschte es, als wollte er sie nicht aufregen.
    » Ich glaube, ich habe dir nie gesagt, dass es mir leidtut«, sagte er leise. » Damals, in der Hütte mit Darius. Ihm und mir hat es so leidgetan, dass du …«
    » Bitte, lasst uns nicht mehr über dieses Thema reden. Danke.«
    In dem peinlich berührten Schweigen, das sich im Anschluss ausbreitete, grummelte sein Magen.
    » Ihr solltet essen«, murmelte sie.
    » Ich habe keinen Hunger.«
    » Euer Ma…«
    » … soll sich zum Teufel scheren.«
    Sie sah zu ihm auf und staunte über die Veränderung: Schon nach so kurzer Zeit hatte er wieder Farbe im Gesicht, hielt sich aufrechter, und seine Augen waren viel wacher.
    Blut war etwas äußerst Machtvolles, dachte sie.
    » Ich werde Euch wieder nähren.« Als er sie ansah, als hätte sie den Verstand verloren, schob sie das Kinn vor und erwiderte seinen Blick. » Ganz bestimmt, das werde ich.«
    Um so schnelle Fortschritte bei ihm zu erzielen, würde sie diese Schreckmomente erneut über sich ergehen lassen. Sie würde immer eine Gefangene ihrer Vergangenheit sein, aber welch eine Wandlung bei ihm: Ihr Blut hatte ihn von seiner Müdigkeit befreit – und das würde ihn draußen im Einsatz am Leben halten.
    » Wie kannst du das sagen?« Seine Stimme war rau, als würde sie gleich brechen.
    » Es ist ganz einfach das, was ich denke.«
    » Pflichtbewusstsein sollte dich nicht in deine eigene Hölle führen.«
    » Das entscheide ich, nicht Ihr.«
    Seine Brauen zogen sich zusammen. » Du warst wie ein Opferlamm in dieser Speisekammer.«
    » Wenn dem so wäre, würde ich jetzt nicht mehr atmen, oder?«
    » Hat dir dein Traum von eben gefallen? War das so schön?« Als sie vor ihm zurückwich, stellte er sich vor die Fenster mit den heruntergelassenen Läden und starrte darauf, als könne er durch sie hindurch in den Garten sehen. » Aber du bist mehr als ein Dienstmädchen oder eine Bluthure.«
    In verschnupftem Tonfall unterrichtete sie ihn: » Anderen zu dienen ist ein ehrbares Unterfangen.«
    Er blickte über die Schulter und fand ihre Augen trotz der Kapuze. » Aber du tust es nicht der Ehrbarkeit halber. Du versteckst deine Schönheit und deinen Rang unter dieser Kapuze, um dich zu bestrafen. Ich glaube nicht, dass es mit irgendwelchen altruistischen Neigungen zu tun hat.«
    » Was wisst Ihr schon von mir und meinen Beweggründen …«
    » Ich war erregt.« Jetzt blinzelte sie. » Du musst es gemerkt haben.«
    Na ja, gut, hatte sie. Aber …
    » Und wenn ich noch mal an deiner Ader trinke, wird das Gleiche wieder passieren.«
    » Aber Ihr habt nicht an mich gedacht«, warf sie ein.
    » Ändert das denn irgendetwas?«
    » Ja.«
    » Bist du dir da sicher?«, meinte er trocken.
    » Aber Ihr habt nichts weiter unternommen. Und das eine Mal Nähren reicht nicht aus – das muss Euch bewusst sein. Ihr habt zu lange gewartet. Man sieht schon große Fortschritte, doch bald werdet Ihr mehr brauchen.«
    Er fluchte, und sie hob erneut das Kinn. Sie würde nicht nachgeben.
    Nach geraumer Zeit schüttelte er den Kopf. » Du bist so … merkwürdig.«
    » Das fasse ich als Kompliment auf.«
    Tohr starrte No’One vom anderen Ende des Schlafzimmers aus an und konnte nicht anders, als Respekt für sie zu empfinden – obwohl sie ganz eindeutig nicht alle Tassen im Schrank hatte: Sie ließ sich nicht beugen, obwohl sie Bissmale am Hals trug, schreiend erwacht war und einem Bruder gegenüberstand.
    Gütige Jungfrau der Schrift, als er diesen Schrei vernahm, hätte er ihre verdammte Tür beinahe aufgebrochen. Die Vorstellung, sie könnte wieder irgendein Messer gegen sich richten, hatte ihn aufgeschreckt. Aber sie hatte einfach nur im Bett gelegen und nichts gesehen außer den Bildern in ihrem Kopf.
    Lecksteine. Verdammter Mist.
    » Dein Bein«, sagte er sanft. » Wie ist das passiert?«
    » Er hat mir eine Stahlmanschette um den Knöchel gelegt und mich an einen Balken gekettet. Wenn er … zu mir kam … hat der Ring sich in mein Fleisch geschnitten.«
    Tohr musste die Augen schließen. »

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