Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
noch sonst jemanden anfassen. Ich kann mich ganz auf das Gewehr konzentrieren.«
    »G ut.« Als der König lächelte und seine Fänge blitzen ließ, setzte eifriges Gemurmel unter den anderen ein. »A usgezeichnet …«
    »M oment, ich habe noch gar nicht zugestimmt«, rief sie und brachte damit alle zum Schweigen. Sie sah John an. »N och … nicht.«

15
    »L ass mich los, du Tölpel«, faselte Xcor, als man ihn ein weiteres Mal aufhob.
    Er hatte es gründlich satt, herumgezerrt zu werden: raus aus dem Bett, auf dem er gelegen hatte. Rein ins Auto. Irgendwohin. Und jetzt störte man ihn schon wieder.
    »F ast geschafft«, erklärte Zypher.
    »L ass mich in Ruhe …« Das war eigentlich als Befehl gedacht. Leider klang es selbst in seinen Ohren nach einem nörgelnden Kind.
    Ach, wie er sich seine alte Kraft zurückwünschte, um sich freizukämpfen und auf eigenen Beinen zu stehen.
    Aber diese Zeit war vorbei. Er war ganz schön hinüber … und vielleicht nicht mehr zu retten.
    Sein kritischer Zustand war nicht das Resultat einer bestimmten Verwundung, die er sich im Kampf mit diesem Soldaten zugezogen hatte – es war die Summe aller Verletzungen, all der Wunden, die seinen Kopf und Bauch überzogen, und der Schmerz war wie das Schlagen seines Herzens, eine Kraft, die von innen kam und über die er keine Kontrolle hatte.
    Anfangs hatte er versucht, den Ansturm durch typisch männliche Verdrängung von sich abperlen zu lassen. Doch sein Körper hatte nicht mitgespielt und war beharrlicher gewesen als Geist und Wille. Jetzt hüllte ihn ein Nebel aus Ermattung und Orientierungslosigkeit ein wie ein Leichentuch …
    Auf einmal strömte kalte, reine Luft in seine Lungen und ließ seinen Kopf etwas klarer werden.
    Er bemühte sich, scharf zu sehen, und erkannte eine Wiese, eine sanft ansteigende Wiese, auf deren höchstem Punkt ein prächtiger, herbstlicher Baum stand. Und da … ja, da unter den Zweigen, die in Rot und Gelb erglühten, stand Throe.
    Neben ihm erblickte er eine schlanke Gestalt in weißem Gewand … eine Frauengestalt.
    Es sei denn, er bildete sich das nur ein.
    Aber nein. Als Zypher ihn auf den Baum zutrug, machte er sie deutlicher aus. Sie war … unfassbar schön, mit blasser Haut und blondem Haar, das sie eingedreht auf dem Scheitel trug.
    Eine Vampirin, kein Mensch.
    Sie war … überirdisch schön, und ein Licht ging von ihr aus, so hell, dass es selbst den Mond in den Schatten stellte.
    Aha, also doch ein Traum.
    Er hätte es wissen müssen. Es war kompletter Unsinn, dass Zypher ihn aufs Land kutschieren sollte, um ihrer aller Leben für etwas Frischluft aufs Spiel zu setzen. Außerdem war es äußerst unwahrscheinlich, dass eine Vampirin auf ihn warten sollte. Völlig ausgeschlossen, dass jemand wie sie alleine durch die Weltgeschichte spazierte.
    Nein, das Ganze war nur eine Ausgeburt seines Deliriums, deshalb entspannte er sich in den stählernen Armen seines Soldaten. Ganz gleich, was ihm sein Unterbewusstsein auftischte, es hatte keinerlei Bedeutung, also konnte er es genauso gut geschehen lassen. Irgendwann würde er erwachen. Und vielleicht war dieser Traum ein Zeichen dafür, dass er endlich in einen tiefen, heilsamen Schlaf gefallen war.
    Außerdem: Je weniger er nachdachte, desto besser konnte er sich auf sie konzentrieren.
    Oh … diese Anmut. Diese tugendhafte Schönheit. Eine solche Frau verwandelte Könige in Diener und Soldaten in Poeten. Für eine solche Frau lohnte es sich zu kämpfen, zu sterben, nur um ein einziges Mal in ihr Antlitz zu blicken.
    Was für ein Jammer, dass sie nur ein Traumbild war …
    Die ersten Zweifel kamen ihm, als sie mit Betroffenheit auf seinen Anblick reagierte.
    Aber vielleicht gaukelte sein Unterbewusstsein ihm ja gerade nur vor, dass das alles real war. Er sah schon im unversehrten Zustand abstoßend aus. Weichgeprügelt und ausgehungert konnte er von Glück reden, dass sie nicht entsetzt vor ihm zurückwich. Sie aber hob die Hände an die Wangen und schüttelte den Kopf, bis Throe neben sie trat, als wollte er ihr zartes Empfinden schonen.
    Gebt mir eine Waffe, dachte Xcor. Das hier war sein Traum. Wenn sie hier jemand beschützte, dann gefälligst er. Naja, vorausgesetzt, er konnte aufstehen. Und sie ergriff nicht die Flucht …
    »W ir verlieren ihn«, hörte er sie sagen.
    Seine Lider flatterten verzückt bei diesem zarten, reinen Klang. Ihre Stimme war so vollkommen wie der Rest, und Xcor bemühte sich angestrengt, sie noch etwas mehr sprechen zu

Weitere Kostenlose Bücher