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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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ließ nun auch er sich auf einem der Stühle nieder. An der Kopfseite, dass er seine beiden Gäste im Blick hatte.
    »So schlimm?«
    Allan nickte. »Es waren mindestens sechs. Zwei von ihnen habe ich erwischt, die anderen haben wir um ein Haar abhängen können. So hartnäckig habe ich sie noch nie erlebt! Es ist sowieso ein Wunder, dass sie uns nicht weiter gefolgt sind! Aber vielleicht war ihnen das Risiko auf offener Straße einfach zu hoch.«
    »Sechs.« Nathan blickte mit nachdenklicher Miene auf den Tisch.
    »Ganz genau – sechs ! Zum Teufel, es sind mehrere, und du hast es gewusst, Nathan! Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Wie lange weißt du es schon?«
    Nathan schwieg eine Weile.
    »Ein paar Tage«, sagte er schließlich. »Seit Freitag. Aber ich war mir nicht sicher. Ich wollte es genau wissen, bevor ich es dir sage.«
    Allan funkelte Nathan böse an, aber dieser schüttelte nur den Kopf.
    »Ich kenne dich«, sagte er mahnend. Es schien, als führten die zwei diese Unterhaltung nicht zum ersten Mal.
    Kate verstand nicht ein einziges Wort, das die Männer sprachen. Ihr Blick huschte unablässig zwischen Nathans eleganten Zügen und Allans faltiger Miene hin und her.
    Nathan bemerkte es und musste lächeln. Er sah sie an, und sie versuchte seinen Blick so ruhig wie möglich zu erwidern, aber diese atemberaubenden, grünen Augen schüchterten sie unwillkürlich ein. Sie musste sich zwingen, nicht den Kopf zu senken.
    »Und was hast du nun mit der ganzen Sache zu tun?«
    Seine Stimme klang weder verärgert noch herablassend, aber Kate zuckte innerlich zusammen, als er das Wort direkt an sie richtete.
    »Das wüsste ich auch gerne«, entgegnete sie.
    Nathan Combs sah sie einige Augenblicke prüfend an, die Ellenbogen hatte er dabei auf den Tisch gestützt, dass seine feinen Fingerspitzen einander berührten.
    Allan blickte erst Kate, dann seinen Freund an. »Was denkst du denn?«, seufzte er, als wäre ihm klar, dass Nathan im Grunde bereits genau Bescheid wusste. »Ich habe Kathleen gestern Mittag in der Stadt gefunden, als eine Gruppe Männer dabei war, sie zu… überfallen .« Das letzte Wort betonte er besonders, und Nathan schien einen wichtigen Zusammenhang zu verstehen, der Kate verborgen blieb.
    »Ich habe sie zu mir nach Hause gebracht, damit sie sich ein wenig beruhigen konnte. Ein paar Stunden später wurde dann mein Flurfenster eingeschlagen. Zum Glück hatte ich ein paar Vorsichtsmaßnahmen getroffen, sonst hätte Kate vermutlich nicht einmal gemerkt, dass sie vor ihr gestanden hätten.«
    Nathan hatte sein Gesicht während Allans Erklärung nicht einen Herzschlag von Kate abgewandt, er beobachtete sie unablässig über die Kuppen seiner schlanken Finger hinweg, als wartete er auf irgendeine Regung in ihrer Miene.
    Schließlich wandte er sich zu Allan um, der Kate gegenübersaß, und bis zum letzten Moment hielt er seinen Blick dabei auf die junge Frau gerichtet.
    »Wie viel weiß sie?«
    Allan schürzte kurz die Lippen. Erst schien es, er würde gar nicht mehr antworten.
    »Gar nichts…ich…« Er brach ab. »Man sollte nicht mit der Tür ins Haus fallen.«
    Der Blick, mit dem Nathan seinen Freund nach diesen Worten bedachte, hätte ihn ebenso gut an der Wand festnageln können, doch Allan begegnete ihm tapfer.
    In den grünen Augen blitzte es auf. »Du wirfst mir also vor, Dinge zu verheimlichen?«, sagte Nathan mit ruhiger Stimme, aber in seinem Unterton schwang unverkennbare Strenge mit. »Aber selbst hältst du es nicht anders. Dabei haben wird das gleiche Motiv, würde ich sagen.«
    Kate sah Nathan erstaunt an. Seine letzten Worte durchschnitten die Luft nicht laut, aber scharf wie ein Messer, und Allan presste nur die Lippen aufeinander. Zwischen den beiden schienen die Rollen vertauscht zu sein. Es war nicht der Alte, der den Jungen maßregelte, sondern genau andersherum.
    »Ich gebe zu, ich bin nicht besser.« Allan hatte die Lippen wieder auseinander bekommen. »Nathan, ich verstehe, wenn du nach dieser Sache leicht angespannt bist! Aber meine Gründe sind wohl nachvollziehbar, oder?«
    Noch immer verstand Kate nichts von alledem.
    »Das mag sicherlich sein, aber zumindest im Groben sollte sie Bescheid wissen, findest du nicht?« Das Wort grob betonte er dabei besonders, und Allan schien zu wissen, dass Nathan ihm damit etwas vollkommen anderes mitteilen wollte.
    Und Allan verstand.
    Einige Herzschläge lang sahen sich die beiden Männer mit einem

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