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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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selbst wenn sie es getan hätte – ihre Muskeln schienen ihr nicht gehorchen zu wollen.
    »Aufhören!«, schrie sie, und die leisen Anfeuerungsrufe von der Lichtung verstummten.
    Sie erstarrte.
    Mehr als ein Dutzend weißer Augenpaare starrte sie an. Dann lachten die Danags auf – und stürmten auf Kate zu.

    Mit einem stummen Schrei fuhr sie aus dem Schlaf hoch. Sie war schweißgebadet und das Haar klebte ihr an der nassen Stirn.
    Ein Albtraum! stellte Kate erleichtert fest und fuhr sich durch das ungeordnete Haar. Es war nur wieder ein Albtraum.
    Sie setzte sich auf und starrte auf die Wand gegenüber ihres Bettes. Der Anblick des stillen, friedlichen Zimmers holte sie endgültig in die Realität zurück und half ihr, die letzten, wirren Traumbilder aus ihrem Kopf zu verscheuchen.
    Um sie herum herrschte graues Dämmerlicht, also war es noch recht früh am Morgen, doch es war nicht das Mondlicht, das den Raum für einen kurzen Moment erhellte, sondern ein greller Blitz, dem wenige Sekunden später ein ohrenbetäubender Donner folgte. Draußen tobte ein heftiges Gewitter und es regnete in Strömen.
    Kate seufzte und schloss für einen Moment die Augen, doch sofort war sie zurück am Rande der dunklen Lichtung, wo der junge Mann sich schreiend vor den Füßen der Danags krümmte, die ihn umklammert hielten.
    Sie wusste, wer es gewesen war, obwohl sie ihn bisher nie gesehen hatte; sie hatte von Dean Reynolds geträumt.
    Ein weiterer Blitz durchzuckte den Himmel und Kates Blick fiel auf die Uhr. Es war erst viertel nach sieben, in ihrer Freizeit gewöhnlich viel zu früh für Kate, das warme Bett zu verlassen und aufzustehen.
    Obwohl sich ihr Herz wieder beruhigt hatte, gingen ihr die Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Sie versuchte zu schlafen, indem sie sich so weit wie möglich in die weichen Kissen drückte, doch sie fand keine Ruhe. Sie wälzte sich von der einen Seite auf die andere und starrte eine ganze Weile auf den dunklen Umriss des Kamins, dann hielt sie es nicht länger im Bett aus und stand auf.
    Als sie eine der langen Gardinen zur Seite schob, um besser hinaus in das Gewitter blicken zu können, bot sich ihr ein wunderschöner Anblick. Weit rechts unter ihrem Fenster lag die große Terrasse, von der eine Treppe bis hinunter an die schmale Straße führte. Diese hatte sich zuvor von der Zufahrt auf der anderen Seite des Hauses abgezweigt und zog sich parallel zum Manor bis zur Garage, die von Kate aus gesehen links neben dem Herrenhaus lag. Auf der anderen Straßenseite begann eine weitere Treppe, die den Weg zu einem riesigen, halb verwilderten Garten wies.
    Im Licht der Nacht erkannte Kate hohe Hecken aus Buchsbäumen, die das Stück Land eingrenzten, weite Rasenplätze und einen riesigen Teich. Auch Blumenbeete glaubte Kate zu sehen, aber es war zu dunkel, um etwas Genaueres auszumachen.
    Die Wiesen, die hinter dem Garten begannen, erstreckten sich bis zum Saum eines Waldes, der weit entfernt am Fuße eines ausladenden Hügels begann. Ein ganzes Stück davor prasselte der Regen auf die Oberfläche eines schmalen Bachs, der sich in einem niedrigen Graben den Weg nach Süden bahnte. In dem düsteren Zwielicht des frühen Morgens war er nicht mehr als ein funkelndes, tiefschwarzes Band. Kate fragte sich, ob die weiten Ländereien wohl einst zu dem Besitz der Combs gehört hatten oder schon immer Teil der Natur gewesen waren. Oder gehörten sie Nathan vielleicht noch immer?
    Nathan.
    Plötzlich fiel ihr der Streit vom letzten Abend wieder ein und ein Knoten zog sich um ihre Brust. Ob er immer noch sauer auf sie war? Doch so groß ihre Angst auch war, dass Nathan sie für aufbrausend und unbeherrscht – vielleicht sogar für einfältig – halten könnte, so groß war ihre Enttäuschung und die Empörung über die beiden Männer. Wie konnten sie einfach so dasitzen und nichts tun, wo sie doch ganz genau wussten, was geschehen würde? Warum gaben sie sich bei ihr so viel Mühe, sie zu beschützen, während ein anderer für sie sterben sollte? Wenn niemand etwas unternahm, dann würde es ihre Schuld sein, dass Dean Reynolds starb, dachte Kate erschaudernd. Und wenn Allan und Nathan auch nur in aller Gelassenheit zusehen würden, sie konnte es nicht.
    Zuerst war es nur ein flüchtiger, absurder Gedanke in ihrem Kopf, ein Gedanke, den sie in jeder anderen Situation vermutlich sofort wieder verworfen hätte – doch er verflog nicht. Stattdessen wurde er immer stärker und klarer und wenig später war Kate sich

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