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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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klebte. Sie hatte eine solche Angst, dass sie nicht einen klaren Gedanken fassen konnte, bis Nathan seinen Blick hob und sie durch den Rückspiegel ansah.
    »Kate.«
    Sie bemerkte nicht einmal, dass er ihren Namen rief.
    »Kate!«
    Diesmal klang seine Stimme etwas lauter und sie sah erschrocken auf, doch seine Miene wirkte weder verärgert noch wütend. Nur angespannt.
    »Er hat dich nur am Arm erwischt, oder?«, fragte er, und Kate nickte.
    Dann war es eine ganze Weile still.
    »Tut es noch sehr weh?«, fragte er schließlich.
    Kate sah auf den Biss hinunter und berührte ihn leicht mit den Fingern. Der Schmerz blieb aus.
    »Nein«, sagte sie, und auch ihre Stimme zitterte.
    Nathan sah wieder nach vorne. Er wusste, welche Ängste sie im Moment durchstand – nicht nur, weil er selbst einst diese Angst gefühlt hatte, sondern auch, da er in der Stille ihr rasendes Herz ohne Probleme hören konnte.
    »Für den Augenblick bist du in Sicherheit«, beruhigte er sie daraufhin, wobei er Augenblick etwas stärker betonte.
    Sie sah auf. »Ich werde kein Danag?«, fragte sie verstört und merkte, wie Allan bei ihren Worten zusammenzuckte. Ihr war klar, welche Bilder er vor Augen hatte.
    Nathan holte Luft. »Bestimmt nicht«, versicherte er ihr, aber es klang nicht so beruhigend, wie es Kate von einem solchen Satz gehofft hatte.
    Aber darauf achtete sie nicht. Der Stein auf ihrem Herzen hatte mit Sicherheit mehr als eine Tonne gewogen und nun, wo er von ihr abfiel, hatte sie das Gefühl, sie würde schweben.
    Sie würde kein Danag werden! Sie hatten das Ritual verhindert und Dean gerettet! Es würde endlich wieder alles in Ordnung kommen.
    Nathan beobachtete sie durch den Rückspiegel und schien noch etwas sagen zu wollen, doch dann ließ er es bleiben und senkte den Blick wieder auf die Fahrbahn.
    »Wir machen es wie besprochen«, meinte er dann, an Allan gewandt, und etwas leiser als vorher. »Und ich bringe sie zurück.«
    »Du könntest mich brauchen.« Der Blick des Alten huschte zur Rückbank.
    »Nein«, entgegnete Nathan, »heute noch nicht. Der junge Reynolds braucht dich mehr.«
    Daraufhin nickte Allan nur und sein Freund hielt den Lexus vor dem Haus von Deans Vater an.
    Kate blinzelte überrascht. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass sie schon wieder in Settle waren.
    »Bis dann«, brummte Allan den beiden zu und stieg aus. Er öffnete Deans Tür, hob seinen bewusstlosen Körper aus dem Auto und schlug die Tür unsanft mit dem Fuß wieder zu.
    Hoffentlich hat Nathan das nicht gesehen, dachte Kate belustigt und stellte erleichtert fest, dass seine Worte ihre Angst endgültig vertrieben hatten. Es gab keinen Grund mehr, sich zu fürchten, und das war nach der ganzen Aufregung ein wundervolles Gefühl.
    »Was hat Allan vor?«, fragte sie, während der Lexus zurück auf die Straße rollte.
    Nathan wartete mit einer Antwort, bis er sich auf der Fahrspur eingeordnet hatte und vor einer roten Ampel stehenblieb.
    »Er bleibt die Nacht bei Dean, um ihm alles zu erklären – und ihn im Notfall zu beschützen.« Er seufzte. »Ich halte es zwar für unwahrscheinlich, dass noch Danags in der Nähe sind und Dean für sie jetzt noch von Bedeutung ist, aber wir müssen vorsichtig sein.«

    Den Rest des Weges schwiegen sie. Es war kein unangenehmes Schweigen, denn beide hingen sie ihren Gedanken nach, aber immer wieder spürte Kate Nathans beunruhigenden Blick auf ihrem Gesicht und wenn sie aufsah, richtete er seine Aufmerksamkeit sofort wieder auf die Straße.
    Sie waren kurz vor Combs Manor, als es ihr endgültig genug wurde. Sie starrte ihn durch den Rückspiegel an.
    »Hör auf damit!«, rief sie. »Sag mir endlich, was du hast!« Sie schaffte es tatsächlich, verärgert zu klingen, auch wenn es ihr ihm gegenüber unheimlich schwerfiel.
    Seine Kiefermuskeln spannten sich an.
    »Du bist sauer, dass ich euch gefolgt bin!«, schlussfolgerte sie. »Ja, ich weiß – es war bescheuert und ich habe keine Ahnung, was in mich gefah…!«
    »Nein.« Das Wort klang so hart wie ein Peitschenhieb. »Das war töricht von dir, aber darum geht es nicht!«
    »Worum dann?«
    Nathan sah sie nicht an. Plötzlich wirkten seine edlen Züge starr wie eine Maske. »Warte, bis wir im Haus sind.«
    Damit fuhr er auf den Hof und parkte den Wagen mit einem schwungvollen Schlenker direkt vor dem Eingang, dann stieg er ohne ein weiteres Wort aus und schloss die Tür auf.
    Er hatte kaum das Licht angeschaltet und einen Schritt in die Halle gesetzt, als Kate

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