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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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nun sah, würde ihm endgültig die Nerven rauben. Und so wie es aussah, würde das nicht mehr lange dauern.
    Sie heftete ihren Blick wieder auf Nathan, der vor den letzten zwei Danags zurückwich und sich zum Sprung bereitmachte, während er die Augen nicht einen Herzschlag von seinen Feinden abwandte.
    Etwas knackte hinter Kates Rücken.
    Ein Zweig, ganz, ganz leise…
    Aber viel zu nah.
    Sie hielt mit hämmerndem Herzen den Atem an und starrte für den Bruchteil einer Sekunde wie gelähmt auf den Boden. Dann fuhr sie herum.
    Einer der Danags stand nur ein paar Meter hinter ihr. Das Licht reichte gerade aus, um ihn erkennen zu können – ihn und das boshafte Lächeln auf seinen schmalen Lippen. Er machte einen riesigen Satz auf Kate zu und sie stieß einen panischen Schrei aus, als er nur wenige Zentimeter vor ihr zum Stehen kam.
    »Ich wusste es!«, zischte er triumphierend. »Es roch viel zu gut für zwei Menschen! Für zwei Männer !«
    Keuchend wich Kate zurück, strauchelte und fiel fast zu Boden, wenn ihre Hände nicht an einem halb umgestürzten Baumstamm Halt gefunden hätten.
    Sie wusste nicht, warum sie alles plötzlich so gestochen scharf sah, warum sie alles so überdeutlich wahrnahm oder ihr gerade jetzt bewusst wurde, dass ein Danag nicht annähernd so makellos und anziehend war wie ein wahrer Vampir.
    Das Blut rauschte wild in ihren Ohren und außer ihrem eigenen Atem hörte sie nichts mehr. Auch nicht, wie Allan ihren Namen rief, als er sie hinter dem Gestrüpp am Rande des Grabens entdeckt hatte.
    Der Danag aber hörte ihn sehr wohl. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, dass Allan und Nathan ihr so schnell zur Hilfe eilen würden, und er änderte sein Vorhaben so schnell, wie er es geplant hatte. Er sprang nach vorne, bekam Kates Arm zu fassen und riss sie mit unglaublicher Kraft zu sich heran. Dann zog er ihren Arm nach vorne.
    Kate schrie und schlug mit der freien Hand um sich, aber der Danag war zu stark für sie. Sie versuchte sich aus dem Griff zu winden, aber die Finger des Mannes gruben sich noch tiefer in ihr Fleisch.
    Dann riss er ihre Hand nach oben, entblößte seine Zähne und vergrub sie mit einer blitzartigen Bewegung in Kates Unterarm. Ihre Jacke biss er einfach mit durch.
    Kate schrie. Der Schmerz pochte unter ihrer Haut und war so überwältigend, dass ihr schwarz vor Augen wurde. Sie taumelte einige Schritte zurück und wäre um ein Haar zu Boden gestürzt.
    Dann ließ der Danag sie unvermittelt los.

    Nathan hechtete vorweg durch das Unterholz am Rande der Lichtung, Allan folgte ihm, Dean dicht hinter sich, den er zur Sicherheit vom Altar gezogen hatte.
    Keiner von ihnen achtete auf das harte Gestrüpp, das ihnen ins Gesicht schlug, als sie sich einen Weg durch den Graben suchten – Kates Schrei hallte ihnen noch viel zu deutlich in den Ohren wider.
    Sie waren nur noch wenige Meter von ihr entfernt. Während sie noch immer schrie und einige Schritte zurücktaumelte, sprang Nathan mit aller Kraft vom Waldboden ab. Mitten im Sprung verwandelte er sich in seine menschliche Gestalt zurück und stieß den Danag von Kate fort. Zusammen flogen sie noch ein ganzes Stück durch die Luft, dann riss Nathan den Mann herum und dieser prallte mit dem Rücken gegen den nächsten Baumstamm. Es knallte gewaltig und der dicke Baum erzitterte, aber der Danag schien keinerlei Schmerzen zu spüren.

    Der schwarze Schleier vor Kates Augen wurde allmählich lichter, und erst jetzt merkte sie, dass es wie aus Kübeln schüttete und ihre Sachen bereits vor Wasser trieften. Ein Blitz zuckte über den Himmel und tauchte die Lichtung und den Graben für einige Sekunden in unnatürlich blaues Licht.
    Allan war sofort bei ihr und half ihr auf die Füße, doch sie war so zittrig, dass sie bei dem alten Mann Halt suchen musste, um nicht wieder zu Boden zu fallen.
    Nathan stand mit dem Rücken zu den anderen, drückte den Danag mit dem Unterarm gegen den Baum und funkelte ihn mit hasserfüllter Miene an. Die Iris seiner Augen waren pechschwarz wie der Himmel über ihm.
    Es war stockdunkel, wo die zwei standen. Das Licht der Fackeln reichte nicht aus, um bis zu diesem Teil des Waldes vorzudringen, aber die beiden Männer sahen so klar und deutlich wie am Tag.
    »Wenn du sie noch ein Mal anrührst…!«, zischte Nathan, und seine Stimme klang so erschreckend scharf, dass selbst Kate Angst bekommen hätte, wenn sie seine Worte verstanden hätte.
    Der Danag blieb eine ganze Weile stumm, dann verzog sich sein

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