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Black Dales

Black Dales

Titel: Black Dales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Irmisch
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das Buch zu. »Vielleicht, wenn ich etwas gefunden habe.«
    »Und was wäre das zum Beispiel?«
    »Nun.« Er wurde nachdenklich. »Alles Mögliche. Bessere Kugeln für mein Gewehr wären schon mal ein guter Anfang. Normalerweise benutze ich ganz gewöhnliche Bleikugeln. Sie reichen aus, um einen Danag zu töten, weil ihr Körper auf Waffen genauso reagiert wie jeder Mensch. Gestern habe ich Kugeln aus Silber benutzt. Sie sind kostbarer, aber eine von ihnen reicht meist aus, um einen Danag sicher zu töten.« Er holte Luft. »Aber jetzt brauchen wir noch etwas viel Stärkeres.«
    »Und das gibt es?«
    Allan zuckte mit den Schultern. »Das hoffe ich.« Auch das zweite Buch stellte er wieder ordentlich an seinen Platz.
    Da er keine Anstalten mehr machte, ein weiteres Gespräch zu beginnen, war es Kate, die schließlich weitersprach.
    »Wie ist es gestern Abend gelaufen?«, wollte sie wissen.
    Allan nickte vielsagend mit dem Kopf. »Er muss ganz schön fertig gewesen sein«, entgegnete er und runzelte die Stirn. »Es hat eine Weile gedauert, bis er wieder zu sich gekommen ist. Ich habe versucht, ihm alles so schonend wie möglich beizubringen, aber zuerst wollte er mir kein Wort glauben. Natürlich. Doch dann hat er über all die Dinge nachgedacht, die er gestern Abend gesehen hat, und ihm ist anscheinend klar geworden, dass es keine andere Erklärung geben kann als die, die ich ihm genannt habe.«
    Kate zog die Augenbrauen in die Höhe. »Dann hast du ihm alles erzählt? Auch das über Nathan?« Großer Gott, wie heiß ihre Wangen wurden, als sie den Namen laut aussprach!
    Allan nickte. »Ich will’s mal so ausdrücken; Nathan hat bei dem jungen Reynolds einen ganz schönen Eindruck hinterlassen.«
    Kate musste unwillkürlich lächeln. Diese Wirkung hatte er wohl auf die meisten Menschen. »Und er hat es einfach so geglaubt?«
    »Oh nein, einfach war es nicht! Er hat sich schwergetan. Aber ich denke, mittlerweile hat er begriffen, dass es mehr auf der Welt gibt, als er bisher geglaubt hat.«
    Kates Miene wurde nachdenklich. Sie hatte wieder die Bilder jenes Abends vor Augen, an dem sie erfahren hatte, wer Nathan wirklich war. Hätte sie es nicht mit eigenen Augen gesehen, würde sie wohl immer noch beharrlich an dem Gedanken festhalten, dass das alles nur ein Traum war.
    Allan ging einige Schritte vor den Regalen auf und ab, den Blick fest auf die alten Buchrücken geheftet. Dann seufzte er und drehte sich zu Kate um.
    »Ich brauche eine Pause«, meinte er mit matter Stimme und nahm einen Schluck aus dem Becher, der auf dem Tisch stand. Er rümpfte die Nase. »Und einen heißen Kaffee.«
    Er nahm die Bücher und stellte sie fein säuberlich zurück an ihre Plätze, die Pergamente verschwanden in einer langen Schublade unter der Tischplatte.
    »Sag mir Bescheid, wenn du etwas finden solltest«, sprach er dann.
    Kate runzelte irritiert die Stirn.
    »Sicher.«
    Ihr Gesicht erstarrte. Erschrocken sah sie an Allans Rücken vorbei zu dem Teil des Raumes, der ihren Blicken bisher verborgen geblieben war. Als sie so unerwartet Nathans Stimme hörte, rutschte ihr das Herz mit einem Schlag in die Hose. Es schlug schneller, und bei dem Gedanken, dass er ihre Aufregung ganz genau hören konnte, wurde es nur noch schlimmer.
    Allan nickte knapp. »Gut«, meinte er nur, und während er Kate ein kurzes bis gleich zuwarf, konnte sie hören, wie hinter der Ecke ein Buch zugeschlagen wurde.
    Nathan trat einige Schritte zurück und jetzt erst konnte sie ihn sehen – in der einen Hand hielt er das zugeschlagene Buch, in der anderen eine Tasse Tee.
    Sie sahen sich an und er lächelte nur – jenes feine Lächeln, das man auf seinen Lippen kaum erkennen konnte –, Kate dagegen hatte das Gefühl, als würde ihr sämtliches Blut mit einem Schlag in den Kopf schießen.
    Allan schien von alldem nichts zu merken. Er schritt mit nachdenklicher Miene zur Tür und ließ die beiden allein in der Bibliothek zurück.
    Verlegen, aber mit einem leichten Schmunzeln senkte Kate den Blick und lauschte den Schritten des Alten, die noch eine ganze Weile auf dem Flur zu vernehmen waren, doch dann wurde es still.
    Unsicher starrte sie auf das dunkle Parkett. Sie zögerte einige Sekunden – es waren die längsten und unangenehmsten Sekunden ihres Lebens –, dann hob sie langsam den Kopf und sah Nathan an.
    Es war zum Verrücktwerden. Es war schon schlimm genug, dass ihr dummes Herz dermaßen wild schlagen musste und sie keine Ahnung hatte, wie sie beginnen

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