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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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langsam und sinnlich zu bewegen. Der Mann stöhnte auf.
    „Oh, Baby, was machst du da?“
    „Mach mir ein wenig Platz, und es wird noch schöner.“
    Gott sei Dank war er zu dämlich, um zu merken, dass sie ihm etwas vormachte. Während er seinen Unterleib weiter fest an sie drückte, schob er seinen Brustkorb ein paar Zentimeter zurück, nahm ihre Hand und presste sie zwischen seine Beine. „Ja, Baby, los, tu es.“
    Paulie, der hinter ihm stand, wurde ebenfalls erregt. „He, ich will auch ‘n bisschen Spaß.“
    Sein Freund versetzte ihm einen heftigen Schlag. „Warte, bist du dran bist, Mann.“
    Das war der Moment der Ablenkung, auf den Kelly gewartet hatte. Mit einer raschen Bewegung befreite sie ihren Arm, presste den Handballen unter das Kinn des Mannes und drückte es mit ihrer ganzen Kraft nach oben. Sie hatte nicht viel Spielraum, aber es reichte aus. Der Kopf des Mannes flog zurück, und er stieß ein langes, schmerzhaftes Geheul aus. Da er nicht schreien konnte, wusste sie, dass sie ihr Ziel erreicht hatte: Sie hatte seine Kinnlade gebrochen. Ein noch härterer Schlag hätte auch sein Nasenbein erwischt.
    Er fiel auf die Knie und hielt schützend die Hände um den unteren Teil seines Gesichts. Zwischen seinen Fingern sickerte Blut, und seine Augen waren geschlossen, als er, gepeinigt von Schmerzen, hin und her schwankte. Es war geradezu ein Wunder, dass er nicht ohnmächtig geworden war.
    „Du
Nutte
.“ Kelly hörte ein metallisches Klicken, und ehe sie erkannte, was es war, hatte Paulie seinen kräftigen Arm um sie gelegt und drückte ein Messer gegen ihre Halsschlagader. „Dafür wirst du bezahlen.“
    Kelly hielt den Atem an. Wenn sie jetzt eine falsche Bewegung machte, würde das Messer ins Fleisch schneiden.
    „Lass sie los!“ rief eine Männerstimme.
    Der Befehl überraschte Paulie. Unwillkürlich ließ er Kelly los und schoss herum. Seine Miene war hasserfüllt, und seine Stimme leise und bedrohlich. Im Dämmerlicht des Toreingangs war der andere Mann nur ein Schatten. „Hau ab, du Arschloch, wenn du nicht willst, dass ich sie …“
    Der Rest des Satzes blieb ihm im Hals stecken. Im Bruchteil einer Sekunde hatte Kellys Retter, der aus dem Nichts gekommen zu sein schien, dem Mann einen heftigen Schlag gegen die Kinnlade versetzt.
    Das Messer flog Paulie aus der Hand, aber fast gleichzeitig fuhr er mit dem ausgestreckten Bein im Kreis umher. Der andere Mann stoppte die Bewegung mit seinem Ellbogen und trat ihm mit dem Absatz in die Weichteile. Aus Paulies Kehle kam ein Grunzen, das wie grollender Donner klang. Mit gesenktem Kopf griff er an und riss den anderen Mann mit sich.
    Da sie befürchtete, dass er stärker sei als der Fremde, lief Kelly zu den ineinander verschlungenen Körpern, trat Paulie mit aller Gewalt in die Rippen und sprang rasch zurück, ehe er ihr Bein festhalten konnte. Es reichte aus, um dem Fremden die kurze Atempause zu verschaffen, die er brauchte. Mit der Geschmeidigkeit einer Katze sprang er auf und riss seinen Gegner hoch. Mit einem rechten Schwinger, auf den Muhammed Ali stolz gewesen wäre, streckte er ihn zu Boden.
    Kelly hörte das Übelkeit erzeugende Geräusch brechender Knochen. Ehe Paulie überlegen konnte, ob er sich auf eine weitere Runde einlassen sollte oder nicht, war sein Freund wieder auf die Füße gekommen. Immer noch unfähig zu sprechen, schlug er Paulie auf den Arm und zog ihn mit sich fort.
    Im Handumdrehen waren sie verschwunden. „Danke.“ Während sie sprach, bückte Kelly sich, um ihre Handtasche vom Boden aufzuheben. Erleichtert stellte sie fest, dass niemand während der Schlägerei darauf herumgetrampelt hatte. „Ich weiß nicht, was ich ohne Sie getan hätte.“
    Mit einem Taschentuch in der Hand sah der Mann sich suchend um, fand das Klappmesser und hob es auf. „Du müsstest eigentlich wissen, dass du nicht allein in solchen Gegenden herumlaufen solltest.“
    Kelly trat einen Schritt zurück. Der Mann, der sie gerade vor einer Vergewaltigung und möglicherweise auch dem Tod bewahrt hatte, war kein anderer als Nick McBride. Ihr Gefühl von Dankbarkeit verschwand wie Luft aus einem angestochenen Ballon. „Was machst du denn hier?“
    Nick wischte den Staub vom Ärmel seines braunen Sportjacketts. „Ein schlichtes Dankeschön würde mir schon reichen.“
    „Dankeschön? Hältst du mich für blöd? Vielleicht hast du diesen kleinen Hinterhalt ja sogar selbst inszeniert.“
    Er blickte amüsiert, was sie noch wütender machte.

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