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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Beweise“, schrie Victoria und schlug mit der Faust aufs Lenkrad. „Du weißt nicht, wovon du redest. Warum tust du mir das an?“
    „Ich habe sie kennen gelernt“, sagte Kelly leise.
    „Oh, Gott.“ Victoria presste den Kopf gegen die Kopfstütze und schloss die Augen.
    „Vielleicht sollten wir warten, bis wir zu Hause sind“, schlug Kelly vor.
    „Nein.“ Victoria öffnete die Augen. „Sags mir jetzt. Erzähl mir alles.“
    So rücksichtsvoll wie möglich berichtete Kelly ihr von Magdalena und der Beziehung, die sie und Jonathan seit fast einem Jahr hatten. Sie ließ nichts aus. Sie erzählte von dem Apartment am Strand, von der Fotografie auf dem Kaminsims und Jonathans häufigen Trips nach Miami während der vergangenen zwölf Monate. Sie erwähnte sogar ihren Kampf mit Paulie und seinem Freund und wie Nick sie gerettet hatte.
    Schweigend hörte Victoria zu, und als Kelly ihren Bericht beendet hatte, zeigte sie keine Spur von Hysterie mehr. „Ich glaube kein Wort davon“, sagte sie und schaute Kelly direkt in die Augen. „Jonathan würde mich niemals betrügen. Er liebt mich. Phoebe und ich sind sein Ein und Alles.“
    „Das habe ich mir auch immer wieder gesagt. Ich war fest davon überzeugt, dass das eine Verwechslung war. Oder irgendeine Art von Betrügerei.“
    „Und genau das ist es auch. Eine Betrügerei von diesem … Flittchen.“
    „Magdalena hat diese Geschichte nicht erfunden, Victoria. Quinn hat sie ausfindig gemacht und verhört. Sie hatte keinen Grund zu lügen.“
    „Das ist mir egal. Ich kenne meinen Mann. Er würde niemals was mit einer anderen Frau anfangen, am allerwenigsten mit einer Stripperin. Sie hat das alles doch nur erfunden.“
    Wortlos griff Kelly in ihre Handtasche, holte das Päckchen heraus und begann, es auszuwickeln. Als sie die letzte Schicht Plastikfolie entfernt hatte, verschlug es Victoria den Atem.
    „Mein Duftfläschchen.“
    Sie wollte danach greifen, aber Kelly zog es zurück. „Nicht berühren. Wir dürfen die Fingerabdrücke nicht verwischen.“
    „Wo hast du es gefunden?“
    „In Magdalenas Apartment. Jonathan hat es ihr am Montag mitgebracht. Sie sammelt Miniatur-Fläschchen, wusste allerdings nicht, dass dieses hier so wertvoll ist und dass du es vermisst hast.“
    „Willst du damit etwa sagen …“, Victoria schluckte, als ob es ihr schwerfiele, die Worte auszusprechen, „… dass Jonathan mir das Fläschchen
gestohlen
hat, um es ihr zu schenken?“
    „Es tut mir so Leid.“
    Verzweifelt legte Victoria den Kopf auf das Lenkrad und begann zu schluchzen. So hilflos angesichts eines großen Kummers hatte Kelly sich das letzte Mal gefühlt, als ihr Vater gestorben und sie nicht in der Lage gewesen war, ihre Mutter zu trösten.
    Es dauerte eine Weile, bis das Schluchzen verebbte. Dann endlich schaute Victoria auf. „Entschuldige bitte.“ Sie wischte sich mit den Händen über die feuchten Wangen. „Ich wollte mich nicht so gehen lassen.“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“ Kelly legte eine Hand auf den Arm ihrer Freundin. „Wenn du willst, fahre ich.“
    Victoria schüttelte den Kopf. „Es geht schon wieder.“ Sie drehte den Zündschlüssel um und rangierte rückwärts vom Stellplatz. An der Ausfahrt gab sie dem Wärter eine Zehndollarnote, nahm das Wechselgeld und fuhr in Richtung Penrose Avenue-Brücke.
    „Falls es dir ein Trost ist“, sagte Kelly, als Victoria den Wagen geschickt durch den Verkehr steuerte, „Detective Quinn hat Fahndungsplakate in ganz Florida aushängen lassen – in allen Flughäfen, Seehäfen und Busbahnhöfen.“
    „Ich weiß.“
    Kelly sah sie überrascht an. „Woher denn?“
    „Ein gewisser Captain Cross vom Polizeihauptquartier steht in dauerndem Kontakt mit meiner Tante. Er hat sogar versprochen, die Sache aus den Zeitungen herauszuhalten.“
    „Hat er was von Magdalena gesagt?“
    Victoria schüttelte den Kopf. „Cecily hätte mir das gesagt, wenn sie etwas davon gewusst hätte. Vielleicht weiß er es ja auch nicht.“
    Quinn hatte diese Tatsache wohl geheim gehalten, weil er annahm, dass sie sie Victoria persönlich mitteilen wollte. Das war sehr anständig von ihm, und Kelly nahm sich vor, ihm später dafür zu danken.
    In ihrer Handtasche klingelte das Handy. Sie stellte die Verbindung her; vermutlich würde sie jetzt die Stimme ihrer Mutter hören. Statt dessen wurde sie von Martha Grimwald, Jonathans Sekretärin, begrüßt.
    „Miss Robolo“, sagte sie aufgeregt, „mir ist doch noch

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