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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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holte tief Luft wie ein Fallschirmspringer vor dem Sprung. Wenn sie einmal angefangen hätte, gäbe es kein Zurück mehr. „Heute Abend hat jemand versucht, mich umzubringen.“
    „Um Himmels willen. Geht es Ihnen denn gut? Haben Sie die Polizei verständigt?“ Ward hatte seinen Ärger vergessen. Er ging schnell zu ihr hin und begutachtete sie von Kopf bis Fuß.
    „Nein … ich meine ja, mir geht es gut, nur eine kleine Schramme, und die Polizei habe ich nicht verständigt.“
    „Warum denn nicht?“
    „Weil …“ Sie machte eine Handbewegung zum Wohnzimmer. „Können wir nicht dorthinein gehen? Ich muss mich hinsetzen.“
    „Natürlich.“ Sein Zorn war verschwunden. Er war wieder der warmherzige, besorgte Ward, den sie kannte.
    Als sie vor dem Kamin saßen, legte Kelly das Buch auf ihren Schoß.
    „Wie ist das denn passiert?“ wollte Ward wissen. Ganz offensichtlich war er jetzt mehr an Kellys Schrecksekunden interessiert als an dem Grund, warum sie in Cecilys Arbeitszimmer war.
    „Ein Wagen hat versucht, mich zu überfahren.“ Kelly sah den entsetzten Blick in seinen Augen. „Ich war gerade aus Mutters Restaurant gekommen und wollte die Ninth Street überqueren, als das Auto auf mich zuraste.“
    „Sind Sie sicher, dass es Absicht war? Es hat den ganzen Abend heftig geschneit. Könnte es nicht sein, dass das Auto außer Kontrolle geraten ist?“
    „Es war Absicht.“
    „Sie hätten die Polizei anrufen sollen. Also …“, er erhob sich, „… wenn Sie es nicht tun, werde ich es machen. Es ist noch nicht zu spät, denjenigen zu finden, der …“
    „Nein.“ Sie holte wieder tief Luft. „Bitte, Ward, rufen Sie nicht die Polizei an. Hören Sie mich erst zu Ende an.“
    Er setzte sich wieder hin.
    „Dieser Anschlag auf mein Leben heute Abend … kam nicht vollkommen überraschend.“
    „Was wollen Sie damit sagen? Hat es schon andere Anschläge gegeben?“
    „Nein, aber ich habe Drohbriefe bekommen. Zwei, um genau zu sein. Der erste lag am Dienstag in meinem Briefkasten, am hellichten Tag, und der zweite kam vorgestern.“
    „Wer sollte denn so etwas tun?“ Er runzelte die Stirn. „Wenn es nicht dieselbe Frau war, die gestern versucht hat, Ihr Haus anzuzünden? Nicole Santos?“
    Kelly schüttelte den Kopf. „Nein. Nicole zu verdächtigen ist nahe liegend, aber sie war es nicht.“
    Sie schaute auf das Buch auf ihrem Schoß, während Ward geduldig darauf wartete, dass sie fortfuhr. Sie konnte es nicht über sich bringen, ihn anzusehen und ihm zu sagen, dass die Frau, die er so sehr liebte und mit der er seit dreißig Jahren verheiratet war, möglicherweise eine kaltblütige Mörderin war.
    Aber selbst Wards Geduld hatte Grenzen. „Wollen Sie mir denn wenigstens sagen, was Sie in Cecilys Arbeitszimmer getan haben?“ Er blickte auf das Buch auf ihrem Schoß. „Mit einem Buch voller Kinderreime?“
    „Die Drohbriefe …“ Sie fühlte sich scheußlich beim Gedanken an den Schmerz, den sie ihm jetzt zufügen würde. „Die Drohbriefe waren in einer Art von Kinderreim abgefasst.“
    Er starrte sie ein paar Sekunden lang an, und sie konnte an seinem ausdruckslosen Gesicht erkennen, dass er nicht sofort den Zusammenhang zwischen ihrer Bemerkung und dem Buch auf ihrem Schoß erkannte. Als er die Bedeutung ihrer Worte dann endlich verstanden hatte, schoss er von seinem Stuhl hoch. „Was sagen Sie da? Dass Cecily diese Briefe geschrieben hat? Dass sie diejenige ist, die versucht hat, Sie heute Abend umzubringen?“
    „Nein, ich … ich beschuldige niemanden. Ich bin nur hierher gekommen, um Antworten zu erhalten.“
    „Wie können Sie Cecily nur einer solchen Schandtat verdächtigen?“ fuhr er fort. „So kaltblütig? Sie hat Ihnen und Ihrer Familie doch nie etwas anderes als die größte Zuneigung entgegengebracht. Und Sie zahlen es ihr auf diese Weise zurück?“
    „Ich möchte nur wissen, was sie dazu zu sagen hat, das ist alles.“ Sie schaute wieder auf das Buch hinunter, auf dieses verdammte Buch, von dem sie wünschte, sie hätte es niemals entdeckt.
    „Zu Ihrer Information“, sagte Ward ein wenig steif, „dieses Buch gehört Cecily nicht.“
    Kelly blickte verwirrt hoch. „Nein?“
    „Nein.“ Ward straffte die Schultern. „Es gehört mir.“
    Kelly spürte, wie ihr der Mund aufklappte. Und dann traf es sie wie ein Blitz. Er deckte Cecily. Er nahm die Schuld für etwas, das sie getan hatte, auf sich, denn er kannte die Konsequenzen nur zu genau. „Ich glaube Ihnen

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