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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Sie bitten, zurückzutreten. Ich glaube Ihnen nicht, Cecily. Sie sind viel zu wichtig für sie, als dass sie Sie entlassen würden für etwas, worauf Sie überhaupt keinen Einfluss haben. Im schlimmsten Fall müssten Sie ein paar Peinlichkeiten überstehen, aber das wäre es auch schon.“
    „Sie kennen den Aufsichtsrat von Norton nicht.“
    „Nein, aber ich weiß, wie das System funktioniert. Und ich weiß, wenn mich jemand belügt. Nur wegen Victoria habe ich Sie gestern Nacht nicht weiter ausgefragt. Sie liebt Sie sehr, und bevor ich nicht genau weiß, was Sie verheimlichen, möchte ich ihr nicht noch mehr wehtun.“
    „Ich verheimliche überhaupt nichts.“
    „Doch, das tun Sie. Sie wollen nicht, dass Jonathan gefunden wird, weil Sie
Angst
haben, und ich möchte wissen, wovor Sie sich fürchten. Ich will nicht neugierig sein, Cecily. Der Grund, warum ich so hartnäckig bin, ist folgender: Ich habe den dringenden Verdacht, dass das, was Sie verbergen, mit Jonathans Verschwinden in Zusammenhang steht. Und ich werde nicht von hier weggehen, bis ich herausgefunden habe, ob ich Recht habe.“
    Diesmal wich Cecily ihrem Blick nicht aus. Sie spielte auch nicht mit den Gegenständen auf dem Tisch oder versuchte, Kelly auf andere Weise abzulenken. Sie saß einfach nur da mit demselben resignierten Gesichtsausdruck, den sie schon in der vergangenen Nacht hatte. „Jonathan hat mich erpresst.“
    Kelly starrte sie an. „
Jonathan?“
    „Vielleicht ist ‚erpressen‘ nicht der richtige Ausdruck. Sagen wir einfach, er wusste etwas über mich und hat gedroht, es zu benutzen.“
    Sich Jonathan als Erpresser vorzustellen war noch schwieriger, als in ihm einen Ehebrecher zu sehen.
    „Wie hat er Sie bedroht? Was wollte er?“
    „Ich sollte aufhören, mich in seine Ehe zu mischen, ihn so akzeptieren, wie er war, und ihn nicht länger als Bürger zweiter Klasse zu betrachten. Das genau waren seine Worte.“
    „Das ist alles?“ Kelly dachte an die hunderttausend Dollar, die er sich von Ward ausleihen wollte. „Er hat nicht nach Geld gefragt?“
    Cecily schüttelte den Kopf. „Nein. Er war nur an familiärer Harmonie interessiert. Er behauptete, dass meine negativen Gefühle ihm gegenüber Victoria und bald auch Phoebe durcheinander bringen würden.“
    „Was haben Sie ihm geantwortet?“
    „Ich habe natürlich zugestimmt. Welche Wahl hätte ich gehabt?“
    „Aus Ihrem Mund klingt es so, als hätte er Sie um einen riesigen Gefallen gebeten“, meinte Kelly.
    „Ich mag einfach nicht erpresst werden. Eine Frau in meiner Stellung sollte nicht solchen Demütigungen ausgesetzt sein.“
    Kelly konnte verstehen, warum Jonathan die Chance genutzt hatte, Cecily eins auszuwischen. Sie war eine herzensgute Frau, aber wenn sie es darauf anlegte, konnte sie ausgesprochen unausstehlich werden.
    „Wenn Sie beide sich geeinigt haben, warum hatten Sie dann Angst, dass ich ihn finden könnte?“
    „Ich mache mir Sorgen um das, was er weiß. Jonathan ist nicht gerade ein feinfühliger Mensch, und so viel ich weiß, hat er vor Victoria nie ein Geheimnis gehabt.“ Ihre Stimme war wieder fester geworden, und in ihre Wangen war etwas Farbe zurückgekehrt. „Ich hatte Angst, dass er sich verraten könnte.“
    „Und dass er möglicherweise vielleicht tot ist, macht Ihnen nichts aus?“
    „Aber natürlich. Das habe ich ihm nie gewünscht. Doch wenn er am Leben ist und nicht wieder auftauchen möchte, soll es mir sehr recht sein.“
    „Egal, welche Konsequenzen das für Victoria hat?“
    Darauf gab sie keine Antwort.
    Nach einer langen Pause fragte Kelly: „Was wusste Jonathan von Ihnen?“
    Ein Kellner im Smoking kam an ihren Tisch, um ihre Bestellung entgegen zu nehmen, und verschwand. Als Cecily weiter sprach, klang ihre Stimme angespannt. „Ich hatte eine Affäre.“
    Kellys Überraschung hielt sich in Grenzen. Der Gedanke an einen Seitensprung war ihr auch schon durch den Kopf gegangen.
    „Es ist nichts, worauf ich stolz bin“, fuhr Cecily fort. „Ich habe sie dann auch beendet.“
    „Wer war der Mann?“
    „Syd Webber.“
    Kelly sank in ihren Stuhl zurück und fragte sich, wie viele Schocks sie in einer einzigen Woche aushalten könnte. Syd Webber, ein Mann, den Cecily öffentlich verachtet hatte.
    „Sie sind schockiert“, bemerkte Cecily, „und das zu Recht.“
    „Ich verstehe Sie nicht. Sie haben doch nichts als Verachtung für diesen Mann empfunden.“
    „Das tue ich immer noch.“
    „Warum haben Sie dann

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